Per Hippiebus via Barcelona nach Pratteln
07.02.2023 TurnenFlotter Turnerabend für Jung und Alt in Sissach
lm. MuKi, Kitu, Märi, Jugi, Kids Aerobic, Leichtathletik, Getu, Aktivriege, Aerobic Aktive, Damenriege, Frauenriege und Männerriege – unter diesen Namen fungieren verschiedene Untersektionen des Turnvereins Sissach. Sie ...
Flotter Turnerabend für Jung und Alt in Sissach
lm. MuKi, Kitu, Märi, Jugi, Kids Aerobic, Leichtathletik, Getu, Aktivriege, Aerobic Aktive, Damenriege, Frauenriege und Männerriege – unter diesen Namen fungieren verschiedene Untersektionen des Turnvereins Sissach. Sie alle beteiligten sich am Wochenende am Turnerabend unter dem Motto «Mir wei go luägä».
Der Einstieg ins zweieinhalb Stunden lange Programm war fulminant. Per «Hippiebus» konnte man in Gedanken losziehen und verschiedene Orte in fernen Ländern ansteuern. Es wurde eine Reise durch die Kontinente. In der Karibik beispielsweise schipperte ein Piratenschiff heran und liess statt Kanonenkugeln Kokosnüsse regnen. Im weiteren ging es ab ins Schlumpfland; lustige Schlümpfe trippelten grazil über die Bühne. Wackere Cowboys und flinke Indianer machten hernach im Wilden Westen Jagd aufeinander, wobei sie gegen Ende ihrer Darbietung das Kriegsbeil begruben und versöhnlich die Friedenspfeife schmauchten.
Zwischendurch ging es wieder zurück ins Oberbaselbiet. Es wurden Gebäude gezeigt, die verschönert oder wieder instand gestellt werden sollten, etwa die Rundhäuser beim Himmelrain oder die schützenswerte Tschudy-Villa. Nach der Pause wehte ein Hauch von Hollywood durch den Saal. Uralte, aber auch topmoderne Hits erklangen, allen voran die Pfadfinder-Hymne «YMCA», der deutsche Schlager «Aber bitte mit Sahne» und der Tanzflächen-Brüller «Sometimes I get a good feeling».
Ganz klar: Die einzelnen Gruppierungen gaben auf dieser mit turnerischen Elementen garnierten Weltreise ihr Allerbestes. Das von Conferenciers angeheizte Programm war mit originellen Gags gespickt. So stotterte alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz nochmals sein «Bü-Bü-Bündnerfleisch». Auch der legendäre Sportreporter Hans Jucker tischte seine legendäre Chropfleerete auf: «Das regt mi uf, die dumme huere Ruederer da», raunzte er – und dies natürlich just in dem Moment, da auf der Bühne wirklich gerudert wurde.
Begeisterungsstürme
Nach der Pause waren in monumentalen Aufzügen die erwachsenen Turnenden am Werk. Die Frauen hantierten vor dem Flug nach Barcelona mit Reisegepäck – die Männer freuten sich derweil auf kernigen Rock’n’Roll-Sound von «Status Quo» in London. «Rocking All Over The World» hiess die Devise, es wurden allenthalben Luftgitarren gedroschen.
Von der Choreografie her war der Jukebox-Auftritt ein spezieller Augenschmaus. Für das junge Publikum: Eine Jukebox ist ein mit Lämpchen verzierter Kasten, in dem sich Schallplatten aus Vinyl befinden, die man nach Einwurf von Bargeld und anschliessendem Drücken von Wahltasten zum Klingen bringen kann. Zur Melodie des «Sailor»-Hits «Girls Girls Girls» legten die Frauen einen flotten, amüsanten Auftritt hin, der das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss. Abgerundet wurde das Nummernprogramm mit einer augenzwinkernden Darbietung zum Kostentreiber-Thema «Eidgenössisches Schwingfest Pratteln», dargeboten von Männerriege und Frauenriege.
Alle Beteiligten hatten sich für diese Aufführungen enorm ins Zeug gelegt. Da war Bewegung, Dynamik, Anmut, Souplesse und mehr im Spiel. Und wenn vielleicht da und dort einmal ein Akteur oder eine Akteurin nicht ganz perfekt im Takt turnte oder hüpfte, so war das angesichts der zahlreichen Leute, die pro Auftritt in Erscheinung traten, nur verständlich. Am Schluss sangen alle einträchtig «Vo Schönebuech bis Ammel». Wenn man den TV Sissach in seiner jetzigen Aufstellung live gesehen hat, dann erkennt man noch Folgendes: Um die Zukunft des Turnens «z Sissech» braucht einem nicht bange zu sein.