Unihockey | Waldenburg Eagles müssen drittes Spiel gewinnen

Die ersten beiden Play-out-Spiele der Bestof-Five-Serie liefen den Waldenburg Eagles nicht optimal. Trotz Favoritenrolle mussten sie sich Aarau zweimal geschlagen geben. Personalsorgen und zu inkonsequente Abschlüsse seien das Problem der Waldenburger, sagt Spielertrainer Jan Hänggi.

Luana Güntert

Herr Hänggi, Sie starteten mit den Eagles als Favoriten in die beiden ersten Spiele gegen das Team Aarau – trotzdem haben Sie beide verloren. Ging Ihre Mannschaft zu selbstsicher in die Partien?
Jan Hänggi: Nein, wir haben uns vorgenommen, den Gegner nicht zu unterschätzen. Schon in der Vergangenheit hatten wir oft das Problem, zu wenige Tore zu schiessen. Das war auch gegen Aarau der Fall. Wir hatten vor allem das erste Spiel zu Hause im Griff, konnten unsere Überlegenheit jedoch nicht in Tore verwandeln. Zudem haben wir den Aargauern zu viele Geschenke gemacht. Am Ende reicht eine solche Leistung in der 1. Liga einfach nicht.

Bei beiden Spielen stand es nach der regulären Spielzeit 4:4. Warum konnten die Aarauer zweimal in der Verlängerung den matchentscheidenden Treffer erzielen?
Beim Heimspiel waren wir zu wenig konsequent in den Abschlüssen und haben den Aarauern auch in der Verlängerung zu viel Raum zugelassen. Beim Auswärtsspiel in Aarau lagen wir zuerst hinten und hatten mit verletzten Spielern zu kämpfen. Somit konnten wir von Glück sprechen, dass wir es überhaupt bis in die Verlängerung geschafft haben. Zudem sind es immer auch Kleinigkeiten, die solche Duelle entscheiden.

Es scheint, als würde Ihnen die letzte Konsequenz fehlen. Wie gehen Sie dieses Problem im nächsten Spiel an?
Das wird nicht einfach, da wir nun mit noch mehr Personalsorgen zu kämpfen haben. Am Samstag werden uns Stammstürmer und -verteidiger fehlen – zusätzlich zu unserem sonst schon ausgedünnten Kader. Jedoch war die Idee, dass wir im Training oft Abschlüsse üben, damit nicht nur die Mucha-Brüder unsere Tore erzielen müssen. Unsere Taktik für das dritte Spiel bleibt gleich wie in den ersten zwei Partien: Wir müssen schnell spielen und früh den Abschluss suchen. Zudem müssen wir den Aarauern Platz geben, wenn sie im Ballbesitz sind. Sie sind es sich nicht gewohnt, oft am Ball zu sein, und werden dann unsicher. Zusätzlich müssen wir uns konzentrieren, keine Geschenke mehr zu geben.

Die Aarauer wurden im zweiten Spiel oft auf die Bank geschickt. Empfanden Sie das Spiel als aggressiv?
Nein, gar nicht. Es waren eher Strafen für kleine Vergehen. Unser Problem dabei war, dass wir das Überzahl-Spiel nicht immer ausnutzen konnten. Die Aarauer konnten in Unterzahl sogar mehrfach einnetzen. Zuvor hatten wir in der Saison nie Mühe, von Überzahl-Situationen zu profitieren.

Worauf haben Sie sich neben dem Schusstraining in der Vorbereitung fokussiert?
Wir mussten aufgrund von Verletzten unsere Blöcke umstellen und haben mit der neuen Zusammensetzung Spielzüge geprobt und uns eingespielt. Zudem haben wir versucht, mit der neuen Spieler-Konstellation Automatismen aufzubauen. Ausserdem haben wir den Spielaufbau von hinten trainiert, um weniger Ballverluste zu erleiden.

Konnten Sie während der ersten zwei Spiele eine Schwäche bei den Aarauern erkennen, die Sie im dritten Spiel ausnutzen wollen?
Am Ball sind sie unsicher, wenn sie das Spiel schon von hinten auslösen wollen. Ihr Vorteil ist das Kontern, was wir aber auch können. Wenn die Aarauer hinten nicht kompakt stehen, wird es schwierig für sie. Besonders wenn wir schnell spielen – dann kommen sie nicht nach.

Sie stehen vor dem dritten Spiel nun mit dem Rücken zur Wand. Wie gehen Sie mit diesem Druck um?
Letztendlich ist die Situation immer noch dieselbe wie zu Play-out-Beginn: Wir müssen drei Spiele gewinnen. Ich denke, dass das Team Aarau mehr Druck hat als wir, da es mit einem Sieg seinen Ligaerhalt in trockene Tücher bringen kann. Das können wir als Chance sehen. Ich denke eher, dass ein mögliches viertes Spiel schwierig für uns werden könnte.

Das dritte Spiel findet zu Hause in Oberdorf statt. Was für eine Stimmung erhoffen Sie sich?
Wir haben tolle Heimfans. Wahrscheinlich werden einige davon an der Fasnacht sein. Trotzdem erwarte ich eine super Stimmung während dieses spannenden Spiels.

Entscheidende Spiele

lug. Die Waldenburg Eagles verloren die ersten zwei Spiele der Play-out-Serie jeweils mit 4:5 nach Verlängerung. Am Samstag bestreiten die Eagles das dritte Spiel in der Dreifachhalle in Oberdorf, Anpfiff um 17 Uhr. Sollten die Oberbaselbieter diese Partie für sich entscheiden, wird es in ein viertes Spiel gehen, das am 5. März in Aarau stattfinden wird. Falls die Eagles auch dieses Spiel gewinnen, entscheidet das fünfte und letzte Spiel, das am 11. März wieder in Oberdorf ausgetragen wird.

«Wir haben den Aargauern zu viele Geschenke gemacht»

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