«Dr Chaschperli isch wieder do»
13.01.2023 Kultur, WaldenburgTheater im Pfarrhauskeller
vs. Nach zwei Jahren Zwangspause erklingt wieder helles Kinderlachen im Pfarrhauskeller, wenn «Chaschperli» und seine «Holzöpfel»-Kollegen einmal wilde, einmal zauberhafte, aber immer lustige und fantasievolle Abenteuer erleben.
Seit 18 ...
Theater im Pfarrhauskeller
vs. Nach zwei Jahren Zwangspause erklingt wieder helles Kinderlachen im Pfarrhauskeller, wenn «Chaschperli» und seine «Holzöpfel»-Kollegen einmal wilde, einmal zauberhafte, aber immer lustige und fantasievolle Abenteuer erleben.
Seit 18 Jahren spielt ein Ensemble um Pfarrer Hanspeter Schürch die legendären Stücke von Jörg Schneider. Dieser hatte ab Anfang der 1960er-Jahre in Rüschlikon begonnen, «Chaschperli»-Theater vorzuführen. Auf die Anfrage von Ex-Libris, eine Hörspielfassung auf Schallplatte aufzunehmen, reagierte er zuerst sehr skeptisch. Der erste Versuch 1967 war aber ein so schlagender Erfolg, dass er bis 1976 zusammen mit Ines Torelli und Paul Bühlmann nicht weniger als 20 Platten veröffentlichte.
Da die Texte nicht schriftlich vorliegen, musste die Pfarrhauskellertruppe den Vorgang von Schneider wieder umkehren und die einzelnen Geschichten zigmal abhören, um eigene Abschriften zu erstellen und so aus den Hörspielen wieder Theaterstücke zu formen.
Auch wenn nach heutigem Verständnis nicht alles, was «Chaschperli» über die Lippen kommt, noch zeitgemäss und politisch korrekt sein mag, so wird es in Waldenburg als Kulturgut im Original gespielt. Die Kirche bleibt dabei trotzdem im Dorf. Und schliesslich: «Chaschperli» mag manchmal frech und ungehobelt daherkommen, er kämpft aber immer für das Gute in der Welt und erobert damit die Kinderherzen.
Aber nicht nur die Kinder fiebern bei der zeitlosen Unterhaltung mit, auch Eltern und Grosseltern geniessen einen Ausflug in die eigene Kindheit und sind erstaunt, wenn ihnen plötzlich wieder ganze Textpassagen in Erinnerungen kommen. So fällt es manchmal schwer festzustellen, wer mehr lacht, die Grossen oder die Kleinen. Oftmals lachen sie auch an ganz unterschiedlichen Stellen, was sich dann auch amüsant anhört.
Speck auf dem Gaskocher braten
Ein «Chaschperli»-Theater lebt stark von der Ambiance. Für die Kinder stellt schon der altehrwürdige Keller des Pfarrhauses ein grosses Erlebnis dar, auch wenn sich ab und zu ein jüngeres nicht von der Hand oder dem Schoss seiner Eltern lösen mag. Im Hintergrund sind Helfer dafür besorgt, dass die Figuren in immer wieder neuen, fantasievollen und schönen Kleidern erscheinen, und sind auch für die stimmigen Bühnenbilder und Requisiten zuständig. Besonders geliebt von der «Chaschperli»-Truppe und vom Publikum zugleich sind auch immer wieder die «Spezial-Effekte». Da werden zum Beispiel im Stück «De verbrännt Härdöpfelstock» schon einmal hinter der Bühne auf dem Gaskocher Specktranchen angebraten, um den Duft von Grosis Küche zu simulieren. In anderen Stücken spucken Drachen echtes Feuer oder ein Esel fliegt über die Köpfe der Kinder.
Kulinarischer Ausklang jeder Vorführung ist dann der Ausschank von «Chaschperli»-Tee. Für die Eltern und Grosseltern eine Gelegenheit zu einem kleinen Schwatz.
«Chaschperli»-Theater «Em Tüüfel sini Giftpaschtete», Samstag, 21. Januar, 15 Uhr, sowie «E gstörti Schuelstund», Samstag, 11. Februar, 15 Uhr, Türöffnung jeweils 14.30 Uhr, Pfarrhauskeller, Pfarrgasse 10, Waldenburg.