IM GEDENKEN
10.01.2023 RothenfluhHeidi Rieder-Eglin, Rothenfluh
Eine grosse Trauergemeinde hat in der Dorfkirche in Rothenfluh am 16. Dezember Abschied genommen von Heidi Rieder-Eglin, die am 1. Dezember in ihrem 94. Lebensjahr verstorben ist.
Für Heidi Rieder, die seit ihrer Heirat mit Oskar ...
Heidi Rieder-Eglin, Rothenfluh
Eine grosse Trauergemeinde hat in der Dorfkirche in Rothenfluh am 16. Dezember Abschied genommen von Heidi Rieder-Eglin, die am 1. Dezember in ihrem 94. Lebensjahr verstorben ist.
Für Heidi Rieder, die seit ihrer Heirat mit Oskar Rieder 70 Jahre lang auf seinem elterlichen Bauernhof an der Hirschengasse in Rothenfluh gelebt hat, stand die Familie mit ihren vier Kindern, den neun Grosskindern und den zwei Urgrosskindern immer im Mittelpunkt. Sie genoss das Zusammensein mit ihnen bis zuletzt sehr.
Zur Welt kam sie am 9. Februar 1928 als älteste Tochter von Paul und Martha Eglin aus Ormalingen. Zuerst lebte die Familie an der Hauptstrasse, später an der Hemmikerstrasse. Nach einem Welschland-Jahr in La Chauxde-Fonds besuchte sie die Handelsschule und fand danach eine Anstellung bei der Genossenschaftsmühle in Gelterkinden, der heutigen «Landi». Später absolvierte sie dazu noch die landwirtschaftliche Haushaltsschule in Münsingen.
Ihren späteren Ehemann Oskar Rieder lernte sie an Springkonkurrenzen und Theaterabenden kennen. Das junge Paar heiratete am 20. September 1952. Darauf kamen die vier Kinder Anneliese, Rita, Doris und Ernst zur Welt. Die junge Familie lebte auf dem Bauernhof der Rieders gemeinsam mit den beiden jüngeren Brüdern und der Mutter von Oskar Rieder unter einem Dach.
Das bedeutete für Heidi Rieder ein hohes Mass an Arbeit im Haushalt, im Garten, auf dem Hof und bei der Erziehung, zumal ihr Ehemann Oskar Rieder über Jahrzehnte zusätzlich als Gemeindepräsident von Rothenfluh wirkte. Später führte sie zudem die Kasse der Milchgenossenschaft, und an den Monatsenden holten die Landwirte bei ihr regelmässig das Milchgeld ab.
In späteren Jahren bereiste das Paar viele Länder. Amerika, Kanada, Russland und Polen waren die denkwürdigsten Reisen. Das Paar nahm zudem regelmässig an Car-Ausflügen durch die Schweiz teil. Heidi Rieder liebte es auch, ihre wachsende Familie zu bekochen und dabei die Morcheln, die die anderen am Morgen gefunden hatten, gleich zu verarbeiten.
Nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemanns im Sommer 2015 lebte sie ganz alleine im grossen Bauernhaus und meisterte diese Herausforderung, unterstützt von ihren Kindern, sehr gut. Zudem kümmerte sie sich weiterhin um ihren Neffen Max, der für sie wie ein zweiter Sohn war; sie bildeten zusammen ein gutes Team. Vor allem genoss sie es, sich bei schönem Wetter auf ihrem «Söiweidli» hinter dem Haus hinzulegen.
Dieses Plätzchen würde ihr am meisten fehlen, wenn sie doch noch ins Alters- und Pflegeheim in Ormalingen umziehen müsse, pflegte Heidi Rieder zu sagen. Tatsächlich nahmen in ihrem letzten Lebensjahr ihre körperlichen Beschwerden zu, und das Gedächtnis liess nach, sodass im August der Wechsel nach Ormalingen nicht mehr zu umgehen war. Am 1. Dezember wurde die stets selbstlose Frau dort von ihren Altersbeschwerden erlöst.
Jürg Gohl
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