Die Schweiz im Schwingfieber
05.01.2023 SchweizJuli und August | Grossanlässe prägen heisse Sommermonate
Der August stand ganz im Zeichen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes (Esaf), dass erstmalig in seiner Geschichte im Baselbiet ausgetragen wurde. Das Interesse am Schweizer ...
Juli und August | Grossanlässe prägen heisse Sommermonate
Der August stand ganz im Zeichen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes (Esaf), dass erstmalig in seiner Geschichte im Baselbiet ausgetragen wurde. Das Interesse am Schweizer Traditionssport schien auf einmal riesig zu sein, in Scharen strömten Menschen aller Altersklassen und Kantone auf das riesige Festgelände nahe des Hülften-Kreisels in Pratteln. Ganze 600 000 Besucherinnen und Besucher fanden am letzten August-Wochenende den Weg ins Baselbiet, wo schliesslich Joel Wicki als Schwingerkönig erkoren wurde. Trotz eines Kostenüberschusses zwischen 2 und 4 Millionen Franken konnte der Oberbaselbieter OK-Präsident Thomas Weber auf ein gelungenes Fest zurückblicken.
Genau jener Thomas Weber, der während knapp zehn Jahren für die SVP im Regierungsrat sass, gab Anfang Juli überraschend bekannt, dass er bei den kommenden Regierungsratswahlen im Februar 2023 nicht mehr für sein Amt kandidieren wird. Für die Nachfolge des Buusners kandidierte unter anderem Nationalrätin Sandra Sollberger, die am Parteitag der SVP schliesslich als Regierungsratskandidatin nominiert wurde.
Das Bula im Wallis
Das Esaf war nicht der einzige Grossanlass, der während der Sommermonate durchgeführt wurde: Das alle vierzehn Jahre stattfindende Bundeslager (Bula) der Schweizer «Pfadis» verwandelte die Gemeinde Ulrichen im Obergoms kurzfristig zur grössten Stadt im Wallis. 30 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen am Grossevent teil, dabei auch eine Delegation aus dem Oberbaselbiet. Die Pfadi Farnsburg aus Sissach und Gelterkinden und die Pfadi Waldenburgertal nahmen am grössten Pfadi-Lager aller Zeiten teil und verbrachten zwei Wochen auf dem 120 Hektar grossen und rund 3 Kilometer langen Lagergelände.
Über die Witterungsbedingungen konnten sich die Veranstalter von Grossanlässen kaum beklagen: Hohe Temperaturen, viel Sonnenschein und kaum Niederschläge. Der Sommer 2022 war der zweitheisseste seit Messbeginn 1864. Jedoch führten die langen Hitzperioden und die anhaltende Trockenheit dazu, dass zahlreiche Felder austrockneten und das Wasser knapp wurde. Der Kanton forderte die Bürger auf, Wasser zu sparen und sprach ein Feuerverbot aus. Dies hinderte die Bevölkerung jedoch nicht daran, den Schweizer Jahrestag auch in diesem Jahr gebührend zu feiern.
Neuer Tunnel, neue Triebwagen
Wasser ist nicht das einzige Gut, das drohte, knapp zu werden. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine war noch immer ein dominierendes Thema. Angesichts eines allfälligen Gas-Lieferstopps durch Russland drohte der Schweiz in den Wintermonaten eine Strommangellage, was sowohl die Unternehmen als auch die Politik stark gefordert hatte.
Im Bereich Verkehr konnten vergangenen Sommer einige Meilensteine gesetzt werden. Hervorzuheben gilt es besonders die Eröffnung der dritten Bölchenröhre gleich Anfang Juli, die nach acht Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde. Der Bau der neuen WB beschäftigte in den vergangenen Jahren besonders die Bewohnerinnen und Bewohner des Waldenburgertals. Ebenfalls Anfang Juli wurde das erste Fahrzeug der neuen Waldenburgerbahn, unter den Blicken zahlreicher Interessierter, erstmalig auf die Tramschienen gestellt.
Boas Tschopp