Kohlenmonoxid-Vergiftungen in Cliquen-Keller

Eine Feier in einem Gelterkinder Cliquenkeller endete am Donnerstag mit einem Grossaufgebot der Sanität. Alle Anwesenden wurden mit Kohlenmonoxid-Vergiftungserscheinungen ins Spital gebracht. Zehn Krankenwagen standen im Einsatz.

Christian Horisberger

Im Cliquenkeller der Gelterkinder «Grillschränzer» hinter dem Restaurant Rössli trafen sich am vergangenen Donnerstag zehn Mitglieder der Wagenclique zu einem vorweihnächtlichen Umtrunk. Der Abend nahm ein unerwartetes Ende: Wie die Baselbieter Polizei mitteilte, sei eine 31-jährige Frau ohnmächtig geworden und weitere Gäste hätten Übelkeit und Kopfschmerzen verspürt.

Die um 23 Uhr alarmierten Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Sanität begleiteten die Betroffenen zunächst ins Freie, versorgten die bewusstlose Frau und brachten anschliessend alle zur Behandlung beziehungsweise zur Kontrolle in ein umliegendes Spital. Insgesamt standen dafür zehn Sanitätsfahrzeuge im Einsatz. Alle Betroffenen hätten das Spital nach wenigen Stunden oder einer Nacht wieder verlassen können, nachdem ihnen Sauerstoff verabreicht worden sei, sagt Andreas Basile, Präsident der «Grillschränzer». Er hatte am Umtrunk ebenfalls teilgenommen und sei bereits zu Hause gewesen, als er vorübergehend das Bewusstsein verlor, sagt er. Er sei nach Rheinfelden ins Spital gebracht worden. Nun gehe es ihm wieder bestens, ebenso den anderen Mitgliedern seiner Clique.

Als Grund für die gesundheitlichen Probleme ermittelten die Einsatzdienste einen massiv erhöhten Wert an Kohlenmonoxid im Gewölbekeller. Die Ursache stehe noch nicht abschliessend fest, heisst es in der Mitteilung der Polizei. Doch bestehe mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Zusammenhang mit der mit Diesel angetriebenen Wärmepumpe im Kellerlokal, wie Polizeisprecher Roland Walter auf Anfrage sagt.

Dies bestätigt Andreas Basile. Allerdings sei nicht die Heizung fehlerhaft gewesen, sagt er. Vielmehr müsse die Lüftung für den Kellerraum am Abend versehentlich ausgeschaltet worden sein, wodurch es zur hohen Kohlenmonoxidkonzentration gekommen ist. Das System funktioniere an sich tadellos, so Basile weiter. Man habe sich während der Fussball-WM-Spiele stundenlang im Keller aufgehalten – ohne Zwischenfall.

Dennoch habe seine Clique, die beim Wagenbau Sicherheit stets besonders grossschreibe, umgehend dafür gesorgt, dass sich so ein Unfall niemals wiederholen kann: Die Diesel-Wärmepumpe wurde bereits durch einen Elektro-Ofen ersetzt und die Steuerung der Lüftung mit dem Lichtschalter kombiniert. Brennt das Licht, ist auch für Frischluft gesorgt. Ausserdem werde man C02- Melder im Keller installieren. Sicher ist sicher.

Die «Grillschränzer» haben den Keller erst vor rund einem Jahr von der Gefa, dem Gelterkinder Fasnachtskomitee, übernommen. Seither nutzten sie das Lokal ausschliesslich für eigene Zwecke. An der kommenden Fasnacht werden sie den Raum mit Platz für bis zu 16 Personen erstmals auch für Nichtmitglieder öffnen und sie bewirten.

Umtrunk endet in Notfallstation

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