Moral und Umwelt
Zur «Herzblut»-Kolumne «Wir kompensieren» und zum Artikel «Regierung forciert das Baustoffrecycling» in der «Volksstimme» vom 22. und vom 24. November, Seite 8 respektive 3
Als ich in die Primarschule ging, hat uns unser Lehrer ...
Moral und Umwelt
Zur «Herzblut»-Kolumne «Wir kompensieren» und zum Artikel «Regierung forciert das Baustoffrecycling» in der «Volksstimme» vom 22. und vom 24. November, Seite 8 respektive 3
Als ich in die Primarschule ging, hat uns unser Lehrer erstmals mit dem Problem der Abfallentsorgung konfrontiert. Denn in unserem Dorf haben gewisse Dorfbewohner bis noch Anfang der 1990er-Jahre ihren Abfall den steilen Wald hinab in den «Chamber» entsorgt. Die Räumung des gesamten Abfalls im «Chamber» durch die Primarschule war zukunftsweisend und führte zu einem Verbot der Abfallentsorgung durch die Gemeinde.
Solche Deponien wurden geschlossen und auch die Grünabfuhr der kostenpflichtigen Abfallentsorgung zugeteilt. Regional ging die Umweltverschmutzung zurück und das Recycling wurde entwickelt. In denselben Jahren haben wir auf Anfrage des Pfarramts das Giessbächlein geputzt und den gesamten Plastik darin gesammelt, lange bevor die Umweltverschmutzung durch Plastik (Erdölderivate) zum globalen Moloch wurde.
Doch ist das Problem Abfallentsorgung von jedem Einzelnen nicht gelöst. Für eine Stadt sind die Mengen an Abfall hundertfach und deshalb problematischer. Littering wird zum Problem und vor allem in Städten, aber auch auf dem Land entlang von Strassen sichtbar. Wir deponieren Abfall in überquellenden Abfallkörben, sogar Bierflaschen, zerbrochen und messerscharf. Der wohl beste Gradmesser der verantwortungslosen Abfallentsorgung sind die Kaugummis und Zigarettenstummel in den Städten. Dass durch Fehlverhalten und Verantwortungslosigkeit Arbeitsplätze entstünden, ist wohl der Gipfel der Frechheit – Nein danke!
Florian Spinnler, Ormalingen