Verunreinigung durch Reinigungs system
08.11.2022 Gesundheit, TittertenTrinkwasser wird bis auf Weiteres mit Chlor behandelt
ch. Das Trinkwasser von Titterten ist mit einem Bakterium verunreinigt, das an Schleimhäuten und äusseren Wunden Entzündungen hervorrufen kann. Das Wasser wird nun mit Chlor behandelt, bis der Erreger eliminiert ...
Trinkwasser wird bis auf Weiteres mit Chlor behandelt
ch. Das Trinkwasser von Titterten ist mit einem Bakterium verunreinigt, das an Schleimhäuten und äusseren Wunden Entzündungen hervorrufen kann. Das Wasser wird nun mit Chlor behandelt, bis der Erreger eliminiert worden ist.
Das Titterter Trinkwasser hat einen unangenehmen Beigeschmack. Seit vergangene Woche im Leitungssystem das Bakterium Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen worden ist, wird das Trinkwasser des Dorfs zur Desinfektion mit Chlor versetzt. Mit einem Flugblatt, auf der Website und via Gemeinde-News-App hat der Gemeinderat die Bevölkerung am vergangenen Freitag über die Situation informiert.
Demnach stelle die Aufnahme von belastetem Trinkwasser bei gesunden Menschen keine grosse Gefahr dar. Doch könne der äusserliche Kontakt mit kontaminiertem Wasser für ältere oder geschwächte Personen, Immunsupprimierte, Diabetiker, Kleinkinder oder Säuglinge eine «potenzielle Gesundheitsgefährdung darstellen», heisst es in der Mitteilung. Zu vermeiden seien Hautkontakt bei äusserlichen Haut- oder Schleimhautverletzungen, das Reinigen und Aufbewahren von Kontaktlinsen in dem Wasser sowie das Unterwasserbaden und Tauchen von Kleinkindern und Säuglingen.
«Es kann zu Entzündungen offener Wunden sowie von Schleimhäuten kommen», nennt Gemeindepräsidentin Verena Heid auf Anfrage der «Volksstimme» die mögliche Folge einer Infektion. Konkrete Erkrankungen seien ihr aber nicht bekannt.
Erhöhte Messwerte – jedoch innerhalb der Toleranz – werden im Titterter Trinkwasser bereits seit Ende September festgestellt. Laut Heid habe eine Routinekontrolle durch das Kantonale Laboratorium eine Unregelmässigkeit ergeben, worauf Mitte Oktober die bereits vor der Probe gewechselten Filter erneut ausgetauscht wurden, führt die Gemeindepräsidentin aus. Die Probe Anfang vergangener Woche habe dann jedoch Werte ausserhalb der Toleranz aufgewiesen. Am Freitag habe das Kantonale Labor das Bakterium schliesslich identifizieren können.
Chlor bis Weihnachten?
Als Quelle der Verunreinigung habe die UV-Filteranlage der Titterter Wasserversorgung eruiert werden können. Unverzüglich sei die eigene Wasserversorgung ausser Betrieb genommen und die Notwasserversorgung mit dem Verbund Reigoldswil Ziefen (WRZ) aktiviert worden. Ein Vertreter der Filter-Servicefirma und der Brunnmeister würden sich nun mit der Reinigung der Filteranlage befassen. Gleichzeitig werde analysiert, wie es zur Verunreinigung gekommen ist. Eine Alterserscheinung? Kaum. Mit zehn Jahren sei die Filteranlage sicherlich nicht marode, sagt Heid.
Mit der Reinigung des UV-Filters ist das Problem noch nicht aus der Welt. Das Bakterium befinde sich jetzt im Leitungsnetz, und es sei nicht einfach, es da wieder herauszubekommen, so die Gemeindepräsidentin. «Dafür werden wir noch eine Weile chloren müssen – nach ersten Aussagen der Fachleute bis Weihnachten.» Der Prozess werde vom Kantonalen Laboratorium begleitet.