Leptosom

S wird wiider gschuttet. Vo ganz vill Zügs han I jo null Ahnig, aber am allerwenigschte vo Schutten und Sport überhaupt. Weder aktiv, no as Zuschauer. Nid öbbe, dass I s nie nid au mol versuecht hätti! Nei, sogar mehrfach ha mi bemüeht, in verschiidene Disziplinen und mit minutelanger Usduur! Aber s isch eifach nie e Fründschaft drus worde mit em Sport und mir.

Das chunnt dänk vo däm Bündner Turnlehrer, wo eus as Chnäbli mol in e Reihe gstellt und eusi Körpertype bestimmt het: «Luaget do der Andi: breiti Aggsla, schmali Hüfta, grada Rugga. Du bisch an typischa Athletikar, Andi, du bringschs emol wyt im Leba! Und du Anschelo, bisch ganz glar en Pyniker, stemmig und rundlig. Aso nit no meh Ravioli fressa by da Mama, he, susch häsch gly an Ranza! Und du Florian, jöö, dünni Ermli, schmali Bruscht und Storchebainli, du bisch halt an Leptosoma, gell!» Und im Doonfall schwingt Beduure mit.

Dasch mer immer blyybe: I bi halt e Leptosomen und drum ungeignet für jedi Art vo Sport. Es sy amme nur churzi Erläbnis, wo eim prääge für s ganze Läbe. Vo de sportlige sy das do myni:

Schutte: Bi der Mannschaft mit de blaue Bändeli darf I mol Verteidiger sy. Vor em Goal pass I uf, wenn die mit de gääle Bändeli schiesse. Und scho chunnt dä Blöösch fadegraad gege my Chopf cho z fliege. Hejo ryss I zum Schutz d Händ vors Gsicht, leptosom wien I bi – aber dasch jo s Dümmscht überhaupt bim Schutte: Hands im Stroofruum! Das git Penalty, und die Gääle machen e Goal! Und myni mit de blaue Bändeli wäi mi nümm in der Mannschaft, nid mol meh uf em Bänkli.

Schyyfahre: Uf em Col des Mosses gang I in d Hocki wie der Jean-Claude Killy, aber der linggi Schyy chunnt in Tiefschnee, und s drüllt mer s Beinli ewägg wie nüt. Wo sii mi chömme cho rette, steckt my Fuess no fescht im Schueh und der Schueh no fescht in der Backebindig, nur der Spitz vom Schyy luegt schepps geg hindenuuse. Dreifache Schiinbeibruch mit Spiralfraktur, acht Wuche Gips und Stöck. Und nohär nie meh Schyyfahre!

Tennis: Der Brueder het im Hotel z Mallorca der rot Sandplatz für e Stund gmietet und will mer Tennis zeige. In wysse Turnhoose, wyssem Lybli und wysse Turnschueh wart I an der Grundlinie lycht spreizbeinig uf en allererschte Tennisball vom Läbe – und dä wird glychzytig au der letschti. Är isch mer no läbhaft in Erinnerig, dä Ball, wien er schnuergrad über s Netz uf mi zuefliegt, flach abspringt und mir voll brutal zwüsche d Bei in d Möscht! Do klapp I grad zämme wien e Schwyzer Sackmässer und bi sofort au glych rot vo obe bis unde, wo mi uf em Platz welz und japs! Ab dört hets mer glängt mit Tennis.

Skateboarde: Öppen e halbe Meter wyt chumm I druf. As Resultat en aaknaggsten Ellebogen und s Handglänk verstuucht. Chömmet mer nie meh mit me Rollbrätt, verglemmi!

So gsehts us! Nur zum Trooscht, wenn Sii au nit chönne schutte, es git im Fall no vill meh vo eus, as me meint! Habe fertig!

Florian Schneider wurde 1959 geboren und stammt aus Reigoldswil. Er ist Sänger, Schauspieler und Liederschreiber und lebt mit Tochter Mina in Eptingen.

MUNDART

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