Trotz eines Bau stopps auf Kurs
27.09.2022 BuusGrosses Interesse an Baustellenbesichtigung im «Stab»
Die Sanierung und der Umbau des Restaurants Stab, das die Gemeinde Buus erworben hat, befindet sich auf der Zielgeraden. Der Tag der offenen Türe lockte sehr viele Einwohnerinnen und Einwohner auf die ...
Grosses Interesse an Baustellenbesichtigung im «Stab»
Die Sanierung und der Umbau des Restaurants Stab, das die Gemeinde Buus erworben hat, befindet sich auf der Zielgeraden. Der Tag der offenen Türe lockte sehr viele Einwohnerinnen und Einwohner auf die Baustelle.
Christian Horisberger
Um das Restaurant zum Stab nach dem Rückzug der früheren Wirtsleute zu erhalten, hatte die Gemeinde Buus die Liegenschaft 2019 erworben und baut sie gegenwärtig um. Am Samstag konnte die Bevölkerung in Augenschein nehmen, was mit ihrem Geld bisher gemacht worden ist. Und das ist mehr als zunächst vorgesehen.
Denn entgegen den ursprünglichen Plänen wurde nicht nur im ersten und im zweiten Obergeschoss jeweils eine vollwertige Wohnung erstellt, sondern auch unter dem Dach. Bei der Sanierung des Dachstuhls sei die Idee entstanden, auch das Volumen des früheren Estrichs zu nutzen und die schöne Dachkonstruktion zu zeigen, sagte Architekt Mike Picker am Tag der offenen Tür.
Die Dachwohnung hat zwei Zimmer, jene im zweiten Stock drei und die im ersten Stock vier; die Wohnflächen sind jeweils sehr grosszügig bemessen. Für alle drei Wohnungen wurden in Absprache mit der kantonalen Denkmalpflege anstatt eines angedachten Anbaus Balkone mit Blick auf die umliegende Dachlandschaft und das Wasserrad der Mühle erstellt. Eine weitere Besonderheit der Liegenschaft im Ortszentrum ist die zartblaue, mit Baselbieterstäben bemalte Holzdecke eines ehemaligen Saals, die erhalten werden konnte. Künftig können sich die Mieterinnen und Mieter der 4-Zimmer-Wohnung daran erfreuen. Das Restaurant im Erdgeschoss ist vollständig renoviert worden, die zukünftigen Pächter des «Stabs» werden in einer brandneuen Küche wirken können.
Einwohner schlug Alarm
Ohne Überraschungen sei die Sanierung bislang nicht über die Bühne gegangen, sagte Picker. Die Decke über dem Restaurant sei in deutlich schlechterem Zustand gewesen als erwartet und habe daher ersetzt werden müssen. Während der Entfernung der maroden Bausubstanz habe ein Einwohner die Denkmalpflege alarmiert, im Glauben, das ganze Gebäude werde «ausgehöhlt», so Picker. Daraufhin habe die Denkmalpflege einen vorsorglichen Baustopp verfügt, und in Erfahrung gebracht, was auf der Baustelle tatsächlich passiert. Das Missverständnis habe geklärt werden können, sagt der Architekt. Die Verzögerung sei nicht ins Gewicht gefallen.
Hingegen haben der Ersatz der Decke und auch der Einbau der nicht eingeplanten Dachwohnung Mehrkosten verursacht. Hinzu kommt die Preissteigerung bei Baumaterialien. Picker geht davon aus, dass der von der Gemeindeversammlung bewilligte Sanierungskredit von 1,7 Millionen Franken in der Grössenordnung von 15 Prozent überschritten wird. In den 1,7 Millionen nicht enthalten ist der Kaufpreis von 740 000 Franken für die Liegenschaft mitsamt angebauter Scheune. Diese soll in einer zweiten Bauetappe zu Wohnraum umgenutzt werden.
Aber zunächst steht der Innenausbau an. Der Planer rechnet damit, dass die Bauarbeiten nach gut einjähriger Bauzeit im Februar kommenden Jahres abgeschlossen werden können.
Mehrere Interessenten an Lokal
Für die Pacht des Restaurants gibt es gemäss Gemeinderat Daniel Buser mehrere Interessenten, die sich mitsamt Konzept schriftlich bewerben mussten. Eine Vergabe habe noch nicht stattgefunden. Die Unterlagen würden derzeit von Verwaltung und Gemeinderat geprüft. «Wir sind zuversichtlich, einen Bewerber zu finden, der mit seinem Konzept in unser Dorf passt», sagt der Gemeinderat. Auch für die Wohnungen haben laut Buser bereits mehrere Personen Interesse bekundet. Vergeben sei noch keine.