«Tore» zu Tempo-30-Zone versetzt
20.09.2022 MaisprachGemeinde und Kanton reagieren auf Sicherheitsproblem
Nur drei Monate nach der Einführung von Tempo 30 haben Kanton und Gemeinde Korrekturen an der Beschilderung vorgenommen. Diese hatte offenbar das Unfallrisiko erhöht.
ch. Markus Graf ist kein Freund von ...
Gemeinde und Kanton reagieren auf Sicherheitsproblem
Nur drei Monate nach der Einführung von Tempo 30 haben Kanton und Gemeinde Korrekturen an der Beschilderung vorgenommen. Diese hatte offenbar das Unfallrisiko erhöht.
ch. Markus Graf ist kein Freund von Tempo 30 in seinem Dorf. Bei der Tempo-30-Abstimmung in Maisprach vom März dieses Jahres hatte sich der Landwirt und SVP-Landrat als klarer Gegner exponiert. Einige Monate nach der Einführung des neuen Temporegimes auf allen Gemeindestrassen sowie auf der Kantonsstrasse in Richtung Möhlin ärgert sich der Landwirt erst recht: Nach vielen unfallfreien Jahren im Dorfzentrum sei nun eine Velofahrerin ausgerechnet gegen die Beschilderung für Tempo 30 gefahren und gestürzt, schrieb Graf kürzlich in einem Leserbrief in der «Volksstimme». Immerhin ging der Unfall glimpflich aus.
Aus der Sicht Grafs ist mit mitten auf der Strasse platzierten Schildern eine Gefahrenquelle geschaffen worden; die Verkehrssicherheit hat sich seines Erachtens verschlechtert. Die «neu geschaffenen Hindernisse» führten dazu, dass es für grössere Fahrzeuge wie Traktoren mit Anhänger oder Lastwagen zu potenziell gefährlichen Situationen komme, sagt er. Dies, wenn die Fahrzeuge wegen der «Eingangstore» über das gegenüberliegende Trottoir fahren, oder wenn sie beim künstlichen Hindernis stoppen und der Anhänger dann noch auf die Hauptstrasse hinausragt.
An der Landratssitzung vom Donnerstag hat Graf die Problematik in die Fragestunde eingebracht. Anders als der SVP-Politiker wertet die Bau- und Umweltschutzdirektion in ihrer Antwort Tempo 30 bislang als Erfolg. Die Massnahme habe sich grossmehrheitlich gut bewährt und die Ziele seien erreicht worden. Die Beeinträchtigung wie beim «Eingangstor» sei durchaus erwünscht, um das Geschwindigkeitsniveau «positiv zu beeinflussen», wie es in der Antwort weiter heisst. Aber: «Selbstverständlich soll und darf es durch die Beschilderungen/Massnahmen nicht zu gefährlichen Situationen kommen.» In dem Falle reagiere man schnell und unbürokratisch.
So sei es auch in diesem Fall gewesen: Am 6. September habe die Gemeinde den Kanton über die negativen Auswirkungen der Eingangstore in die Tempo-30-Zone informiert, worauf am 13. September ein Augenschein mit Polizei, Tiefbauamt und Gemeinde erfolgte. Man habe vereinbart, an zwei Signalisationsstandorten Anpassungen vorzunehmen.
Dies ist bereits geschehen, wie ein gestriger Augenschein vor Ort zeigte. Die beiden Tempo-30-Schilder auf der Kantonsstrasse (Richtung Möhlin) und auf der Gemeindestrasse (in Richtung Graf Mühle) sind versetzt worden. Das Schild auf der Gemeindestrasse befindet sich nun ganz am Strassenrand, die Bodenmarkierung ragt aber noch immer weit in die Strasse hinein. Das Schild auf der Kantonsstrasse hingegen wurde lediglich um rund einen halben Meter in Richtung Strassenrand verschoben. Die von Markus Graf geschilderte Situation mit Anhänger-Fahrzeugen dürfte damit nicht ganz entschärft worden sein. Graf will die Situation weiter im Auge behalten, wie er sagt. Und falls nötig weitere Schritte unternehmen.