Sebastian Wirz
Dass die Oberbaselbieter Leichtathletik in den vergangenen Jahren einen Sprung gemacht hat, ist seit Längerem nicht zu übersehen. Es wäre aber falsch, das, was am Wochenende im Stadion Grendelmatte in Riehen passiert ist, als normal und zu erwarten ...
Sebastian Wirz
Dass die Oberbaselbieter Leichtathletik in den vergangenen Jahren einen Sprung gemacht hat, ist seit Längerem nicht zu übersehen. Es wäre aber falsch, das, was am Wochenende im Stadion Grendelmatte in Riehen passiert ist, als normal und zu erwarten abzutun: Gleich sieben Medaillen haben Nevis Thommen, Alina Emmenegger und Carmen Schaub abgeräumt.
Hervor sticht die Leistung des Mehrkämpfers Thommen, der über 100 Meter Hürden nicht nur den einzigen Titel gewann, sondern auf dem Weg zu diesem in Halbfinal (13,42 Sekunden) und Final (13,25) jeweils die beste Zeit lief, die in diesem Jahr von einem Schweizer unter 16-Jährigen auf die Bahn gezaubert worden ist. Dabei hatte das Wochenende für den Gelterkinder enttäuschend begonnen: Über 80 Meter kam er nicht an seine Bestmarke heran und verpasste den Final um 6 Hundertstel.
Mit dem 4. Rang im Speerwurf (46,81 Meter) gelang Thommen zwar schon am Samstag eine gute Klassierung, so richtig zum Fliegen kam der Athlet aber am Sonntag. Neben Gold über die Hürden holte der Mehrkampf-Schweizer-Meister von der Vorwoche im Diskus Bronze (44,07 Meter) und stellte zwei weitere persönliche Bestleistungen auf. Im Hochsprung (1,84 Meter) sowie im Weitsprung (6,46 Meter) führten diese zum Gewinn der Silbermedaille. Auf den Weitsprung setzte auch Vereinskollege Noah Hasler, der im Hürdensprint, den er im Vorlauf erstmals unter 15 Sekunden gelaufen war, zu dessen Gunsten auf den Halbfinal verzichtete. Für einen Finalplatz der besten acht reichte sein Satz auf 5,83 Meter (14.) aber nicht.
Doppelt Bronze trotz Schuhwechsel
Carmen Schaub verzichtete zugunsten von Weitsprung und 200 Meter auf weitere Sprintdisziplinen, für die sie sich in der Kategorie U18 qualifiziert hatte. Sie gewann zwar ihren 200er-Vorlauf, verpasste mit der insgesamt neuntbesten Zeit aber den Final. Im Weitsprung bekundete die Gelterkinderin mit vier Fehlversuchen Mühe, ein Sprung auf 5,71 m brachte ihr aber die Silbermedaille. 6 Zentimeter fehlten zum Titel, der an Lucia Acklin vom LV Fricktal ging.
Eine besondere Geschichte schrieb mit Alina Emmenegger die letzte verbleibende LGO-Athletin. Der Zeitplan wollte es, dass ihre beiden Paradedisziplinen Speer und Weitsprung – Emmenegger ist ebenfalls eine ausgezeichnete Mehrkämpferin – bei der U16 zeitgleich stattfanden. Vor jedem Versuch wechselte die Thürnerin also die Schuhe und hatte wenig Zeit für die Vorbereitung. Aus dem Stress schien sie Energie zu schöpfen: Mit 5,45 Metern im Weitsprung und 41,56 Metern im Speerwurf holte Emmenegger zweimal Bronze.
Von der LV Frenke-Fortuna waren mit Marina Todorovic und Lynn Grossmann zwei 600-Meter-Läuferinnen für die SM qualifiziert. Todorovic lief persönliche Bestleistung (1:41,76 Minuten), die nicht für den Final reichte. Dort klassierte sich Grossmann in 1:35,13 Minuten als Sechste.