Ein reizvolles Wy-Erläbnis
23.08.2022 BuusKulinarische Wanderung durch die Rebberge
Nach coronabedingter Pause feierten am Samstag mehr als 2000 Personen das Wy-Erläbnis. Der Anlass ist längst zu einem Selbstläufer geworden – auch bei den Vertreterinnen und Vertretern der Behörden.
Otto ...
Kulinarische Wanderung durch die Rebberge
Nach coronabedingter Pause feierten am Samstag mehr als 2000 Personen das Wy-Erläbnis. Der Anlass ist längst zu einem Selbstläufer geworden – auch bei den Vertreterinnen und Vertretern der Behörden.
Otto Graf
Das Wy-Erläbnis, das am Samstag bei optimalen Wanderbedingungen über die Bühne ging, erfreute sich nach der pandemiebedingten Zwangspause einer ungebrochenen Nachfrage. Mehr als 2000 Personen, darunter erfreulicherweise viele junge Leute, pilgerten über den rund 7 Kilometer langen Weinwanderpfad durch die Reben zwischen Buus und Maisprach. Der äusserst beliebte Anlass war binnen weniger Minuten nach Eröffnung des Vorverkaufs im Januar ausgebucht. Wer leer ausging, konnte sich online in eine Warteliste eintragen. Das funktionierte gut, wie seitens des Organisationskomitees Roland Sutter bestätigte. So wurden noch am Vortag Billets angeboten, zum Teil unter dem offiziellen Preis von 86 Franken. Auch Politikerinnen und Politiker mischen sich gerne unters Volk.
Um die vielen Leute ohne Stau ans Ziel zu bringen, wurden die Teilnehmenden in Gruppen von je 100 Personen eingeteilt und im Abstand von 20 Minuten unter Führung auf die Piste geschickt. An acht Etappenorten verwöhnte der Organisator, der Verein «Wy-Erläbnis», die Wandernden mit kulinarischen Leckerbissen, fest und flüssig. Kurz nach dem Start in Buus stimmten die Weinbauvereine Buus, Maisprach und Wintersingen ihre Gäste mit ihrem Jubiläumsschaumwein, mit einem Federweissen oder mit einer Cuvée d’Or Rosé auf die kommenden Kilometer ein. Vereinspräsident Urs Imhof konnte in seiner Gruppe unter anderem Regierungsrat Anton Lauber und die Gemeindepräsidentinnen von Buus, Nadine Jermann, und von Maisprach, Caroline Weiss, sie alle mit Ehepartner, begrüssen.
So ein Käse
Im «Paradies», so der Flurname, fuhr – neben dem Riesling x Silvaner, dem Gutedel und dem Blanc de Noir der Winzer Mischa Imhof, Peter und Andrea Strübin und Raphael Graf – vor allem der Glarner Alpkäse hohes Lob ein. Dazu «Beschaffer» Urs Strübin: «Diesen Käse habe ich persönlich bei Gabi in Elm abgeholt. Und ich lege Wert darauf, dass der Name Gabi auch in der Zeitung steht …»
Nach einer langen Etappe gab es beim dritten Halt im «Egge Laig» Bündnerfleisch und Mostbröckli, gefolgt von Ziebelewääie, schön heiss, beim Schützenhaus. An beiden Stationen präsentierten Urs Imhof, der Verein Sydebändel, Christoph Graf, Marco Billinger, Mathias Imhof und Fredy Löw ihre Spezialitäten. Am fünften Posten floss das Mineralwasser in rauen Mengen durch die Kehlen. Im Gebiet «Usseri Röti» schöpfte das Personal die traditionelle Suppe, begleitet vom Piwi von Andreas und Maya Kaufmann, dem «Calif 28» der Domaine Chiquet und vom «Bottewägeler» Pinot Noir von Claudia und Daniel Schweizer.
Brennhafen zweckentfremdet
Beim Reservoir servierten die Winzerinnen und Winzer den mit Vieille-Prune-Aroma angereicherten geräucherten «Schwynshals» aus dem Brennhafen, garniert mit Härdöpfelsalat. Als Nebenprodukt lieferten die Brennhäfen Zwetschgenwasser, allerdings in einer beabsichtigt nur mässigen Qualität, sodass der Brand dann unter den gestrengen Augen der Alkoholverwaltung entsorgt werden konnte. Der Blauburgunder von Joel Buser, der Blanc de Noir von Michael Schaffner, die «Cuvée Hoo» von Markus und Céline Graf sowie der Pinot Blanc, ein köstlicher Tropfen von Andreas Roth, trugen zweifellos dazu bei, dass im Festzelt kaum mehr das eigene Wort zu verstehen war.
Nach dem Dessert «Hinter Räbe» mit Kaffi Kirsch und einem Zwetschgentörtli stieg auf dem Dorfplatz bis hin zur Hauptstrasse ein wahres Volksfest mit zwei Stimmungsbands. Nach und nach füllten sich die Tischreihen. «Ah, du bisch au do», war ein Satz, den auch Regierungsrat Isaac Reber oder Nationalrat Thomas de Courten häufig zu hören bekamen, die in unterschiedlichen Gruppen durch die Fluren wanderten. Anton Lauber, der erstmals am Start war, wurde von der ungezwungenen und fröhlichen Stimmung angenehm überrascht und genoss den Anlass in vollen Zügen. Vereinspräsident Urs Imhof zog eine positive Bilanz: «Alles klappte und verlief friedlich», freute er sich über den Anlass.