Heiner Oberer
Ende Juli ist Schluss. Schluss mit dem besten Kaffee in Sissach (die «Volksstimme» berichtete). Nach zwei Jahren geben Mimma (40) und Antonio (45) Lacasella das «Rubino Bar Caffè» in der Sissacher Begegnungszone in andere Hände. «Es hat uns sehr gut ...
Heiner Oberer
Ende Juli ist Schluss. Schluss mit dem besten Kaffee in Sissach (die «Volksstimme» berichtete). Nach zwei Jahren geben Mimma (40) und Antonio (45) Lacasella das «Rubino Bar Caffè» in der Sissacher Begegnungszone in andere Hände. «Es hat uns sehr gut gefallen. Wir verlassen das ‹Rubino› mit einem weinenden und einem lachenden Auge», sagt Antonio Lacasella. Der Barista mit Leib und Seele möchte sich beruflich verändern und in Zukunft den Vertrieb von italienischem Kaffee intensivieren. Die Nachfolge sei geregelt, sagt er, das sei ihm ein grosses Anliegen. Um wen es sich handelt, werde zu gegebener Zeit bekannt gegeben.
Mimma Lacasella hört aufmerksam zu und nickt immer wieder. Dann bricht es aus ihr hervor. Gestikulierend und ohne Unterbruch, wie es sich für eine waschechte Italienerin gehört, legt sie los: «Wir hatten eine tolle Zeit. Obwohl die Tage lang waren, sind wir jeden Tag gerne von Pratteln nach Sissach gefahren, um die Gäste in ‹unserem zweiten Heim› zu bedienen.» Zudem sei Sissach mit seinen zahlreichen Anlässen ein idealer Ort, um ein «Caffè» zu betreiben.
Der Gastronomie verschrieben
Sie freue sich jetzt aber auch auf drei Monate Ferien. Schliesslich hätten sie die vergangenen Jahre nur spärlich ausspannen können. Antonio Lacasella verdreht vielsagend die Augen, was bedeuten könnte, Mimma fahre ohne ihn in die Ferien. «Mamma mia», entfährt es ihm, «nein, wir machen alles zusammen – in guten wie in schlechten Zeiten.»
So. Was passiert, wenn die Ferien vorbei sind? Man kann es sich kaum vorstellen, dass die quirlige Italienerin aus Apulien die Hände in den Schoss legt. «Unser Sohn Luigi möchte nach bestandener Wirteprüfung ebenfalls ins Gastgewerbe einsteigen. Ich werde ihn dabei unterstützen. So, wie es italienische Mammas schon seit jeher tun.» Warum hat der 20-jährige Luigi nicht das «Rubino» übernommen? Die Mutter lacht und sagt: «Er möchte etwas Grösseres. Kein ‹Caffè›, sondern ein Restaurant mit italienischer Küche – gekocht von einem Italiener.»
Schon bald ist die Zeit vorbei, als Mimma sich wie eine fürsorgliche Mamma um die Gäste kümmerte, mit Antonio als ruhendem Pol. Wo italienische Herzlichkeit und Lachen südländische Sonne in die Herzen der Gäste zauberte. Wo, wie Antonio Lacasella betont, der beste Kaffee in Sissach serviert wurde. Er muss es wissen. Übernimmt er jetzt doch den Vertrieb von ebendiesem «besten Kaffee».