Mira Güntert
Für die 18-jährige Jael Senn ist es ein grosser Traum: Die Diegterin will einmal in der berühmten Show «Riverdance» mittanzen. In der irischen Bühnenaufführung, die europaweit und in den Vereinigten Staaten unterwegs ist, wird der traditionelle Irish ...
Mira Güntert
Für die 18-jährige Jael Senn ist es ein grosser Traum: Die Diegterin will einmal in der berühmten Show «Riverdance» mittanzen. In der irischen Bühnenaufführung, die europaweit und in den Vereinigten Staaten unterwegs ist, wird der traditionelle Irish Dance zu keltischer Musik aufgeführt. Wer am vergangenen Samstag in der Nähe der Mehrzweckhalle in Diegten unterwegs war, dürfte es wahrgenommen haben: Der irische Stepptanz hat in der Schweiz Einzug gehalten.
Jael Senn ist für die keltischen Klänge in Diegten verantwortlich. Die Gymnasiastin und amtierende Weltmeisterin (die «Volksstimme» berichtete) organisierte für ihre Maturarbeit das «Swiss Summer Feis». Das Feis – das gälische Wort für Festival – ist das erste Irish-Dance-Turnier im Baselbiet und fand in der Mehrzweckhalle statt. Es zog vor allem Mädchen und junge Frauen aus Irland, England, Schottland und Deutschland an.
Tänze seit Jahrhunderten gleich
Mit den hochtoupierten, gelockten Perücken fielen die Tänzerinnen auf. Nicht nur die Musik und das Styling der Teilnehmenden, sondern auch die Tänze an sich sind sehr traditionsgebunden. Seit Jahrhunderten werden die gleichen vorgeschriebenen Choreografien getanzt. Auch in Diegten stellten sich standesgemäss alle Teilnehmenden einer Kategorie am hinteren Bühnenrand in einer Linie auf, während davor eine Person nach der anderen ihre Choreografie auf die Bühne zauberte.
Die Tanzwettkämpfe fanden in vielen verschiedenen Leistungs- und Alterskategorien statt. So starteten am Morgen die «Beginners», die Anfänger, danach ging es mit den Kategorien «Primary», «Intermediate» und «Open» weiter. Es wurde jeweils einzeln oder in Zweier-, Vierer- oder Achtergruppen getanzt. Weltmeisterin Senn liess es sich nicht nehmen, trotz des ganzen Organisationsstresses selbst in der stärksten Kategorie, dem «Open» zum ersten Mal vor Heimpublikum zu tanzen. «Für mich war es eher ein Fun-Wettkampf. Ich hatte ja wegen der Organisation nicht so viel Zeit für das Training», sagte sie.
Es liegen anstrengende Wochen und Monate hinter der jungen Oberbaselbieterin. Nicht nur mussten Wertungsrichter aus England eingeflogen werden, sondern auch viele freiwillige Helfer aufgeboten, eine Festwirtschaft auf die Beine gestellt, Werbung gemacht und die ganzen Wettkampfpläne aller Kategorien erstellt werden. Zudem musste Senn das Turnier von der World Irish Dance Association anerkennen lassen.
Im nächsten Jahr wird sich zeigen, ob Jael Senn den «Riverdance» noch intensiver spüren wird. Nach dem Abschluss ihrer Matur will sie versuchen, das Tanzen zum Beruf zu machen und Teil der «Riverdance»-Show zu werden. Dann könnte es umgekehrt heissen: Ein Hauch Diegten in «Riverdance».