«Ich war nie der achte Gemeinderat»
23.06.2022 Lausen, PolitikWilli Wenger
Thomas von Arx, in Liestal geboren und aufgewachsen, wird Ende Monat als Gemeindeverwalter von Lausen pensioniert. Er verabschiedet sich von seinem Personal aber bereits heute – ohne grosses Aufsehen, bescheiden. Er sagt auch der vorgesetzten Behörde, dem ...
Willi Wenger
Thomas von Arx, in Liestal geboren und aufgewachsen, wird Ende Monat als Gemeindeverwalter von Lausen pensioniert. Er verabschiedet sich von seinem Personal aber bereits heute – ohne grosses Aufsehen, bescheiden. Er sagt auch der vorgesetzten Behörde, dem Gemeinderat, Danke. Mit diesem habe er während fast eines Vierteljahrhunderts pannenfrei und ohne Probleme zusammengearbeitet: «Ich hatte zu allen 19 Exekutivmitgliedern und den Präsidenten Ernst Dill während 14 Jahren bis 2012 und Peter Aerni seit nunmehr 10 Jahren immer ein tolles Verhältnis.»
Präsident Aerni sei wie sein Vorgänger eine sehr gute, markante Persönlichkeit, menschlich herausragend. Als eigentliches Glanzlicht in seiner beruflichen Tätigkeit bezeichnet der Liestaler die stets engagierte Zusammenarbeit im Team mit seinen Mitarbeitenden und natürlich mit dem Gemeinderat. Gerade diese Zusammenarbeit sei ausschlaggebend gewesen dafür, wie sich Lausen entwickelt habe. «Nur im Team ist man stark», ist von Arx überzeugt. Er sagt auch, dass er sich nie als achter Gemeinderat gefühlt habe. «Ich war ‹nur› der Berater.»
Von Arx, der einst die Handelsschule besuchte und eine kaufmännische Berufslehre absolvierte, war vor seiner Tätigkeit in Lausen während 13 Jahren Ratsschreiber des Liestaler Einwohnerrats und stellvertretender Stadtschreiber. Diese Tätigkeiten waren wertvolle Berufserfahrungen, von denen er in Lausen profitieren konnte. Er konnte aus dem Vollen schöpfen, sein Wissen einbringen und sich und die Verwaltung weiterbringen.
Er stellt aber klar, dass er bei seiner Arbeitsaufnahme in Lausen bereits über eine gut aufgestellte, moderne Verwaltung mit motivierten Mitarbeitenden verfügte. «Daran hat sich bis heute nichts geändert, lediglich die Anzahl der Angestellten ist gewachsen, von damals 32 auf mittlerweile 45 Personen.»
In seiner Amtszeit hat von Arx einige prägende Momente erleben dürfen. Er nennt in diesem Zusammenhang die umgesetzten grossen Bauvorhaben wie die Mehrzweckhalle Stutz, den Werkhof, das Schulhaus Grammel oder die nun in der Realisierung stehende Unterdorfstrasse. Für von Arx war ein weiterer Bereich ebenfalls zentral: «Die Ausbildung junger Fachkräfte lag mir immer sehr am Herzen. Schon während meiner Zeit bei der Stadt Liestal war ich in der Berufsbildung, das heisst in der Ausbildung von Lehrlingen, tätig.» Bis heute hat der 64-Jährige im Rahmen von überbetrieblichen Kursen und Seminaren weit mehr als 500 junge Frauen und Männer auf dem Weg zur Lehrabschlussprüfung begleiten dürfen.
Der «gelernte Liestaler» sagt, dass die Zusammenarbeit unter den Gemeinden für ihn eine sehr gute war. «Wir pflegen eine freundschaftliche, kooperative und hilfsbereite Zusammenarbeit.» Wichtig sei dabei immer gewesen, ein gutes Netzwerk aufzubauen und dieses vor allem zu pflegen. Mit dem Kanton sei diese «sehr unterschiedlich» gewesen. «Summa summarum» laufe es aber gut, zumal die beiden Verwaltungsebenen in unterschiedlichster Weise voneinander abhängig seien.
Es gibt viel zu tun …
Wenn von Arx jetzt seine Büroschlüssel an seinen Nachfolger Andreas Neuenschwander übergibt, freut er sich über seine Steckenpferde. Eines seiner liebsten ist seine grosse Familie. Ausserdem geniesst er gerne seinen Garten, bei welchem der Lead, wie er mit einem Schmunzeln festhält, eindeutig bei seiner Frau liege. Er ist aber auch Fasnächtler, quasi von Kindsbeinen an. Als «Mister Rotstab-Cabaret» ist er ab Mitte Oktober fast täglich für dieses im Einsatz. Der Vater von vier Kindern, der seit bald vier Jahrzehnten mit Brigitt verheiratet ist, lobt seine Frau, die ihm jederzeit den Rücken gestärkt habe. «Im Hinblick auf meine Pensionierung hat sie bereits eine entsprechende ‹Yippie-Yippie-Yeah›-Liste mit möglichen Ausflügen und Ferienzielen sowie Dingen, die wir schon immer mal gerne gemacht hätten, hinter die Küchentüre gehängt.»
Da komme so einiges auf ihn zu, sagt er. Er denkt dabei natürlich an das erste Enkelkind, das am Tag, an dem von Arx pensioniert wird, zur Welt kommen soll. Der fliessende Übergang in eine neue Aufgabe sei sichergestellt …