«Farnsberg plus» wächst
16.06.2022 RothenfluhOtto Graf
Die Geburt der Versorgungsregion Farnsberg plus im Rahmen des neuen Altersbetreuungs- und Pflegegesetzes (APG) verläuft bis jetzt ohne Komplikationen. Buus machte noch im Mai den Anfang und hiess als erste von elf Gemeinden im oberen Kantonsteil den ...
Otto Graf
Die Geburt der Versorgungsregion Farnsberg plus im Rahmen des neuen Altersbetreuungs- und Pflegegesetzes (APG) verläuft bis jetzt ohne Komplikationen. Buus machte noch im Mai den Anfang und hiess als erste von elf Gemeinden im oberen Kantonsteil den interkommunalen Vertrag gut. Nun hat vorgestern auch die Gemeindeversammlung von Rothenfluh das Papier einstimmig abgesegnet. Zuvor erläuterte Gemeinderätin Doris Horisberger das Geschäft in groben Zügen und verwies dabei auf die schriftlichen Erläuterungen in der Einladung zur Gemeindeversammlung.
Das APG verpflichtet die Gemeinden, sich zu Versorgungsregionen zusammenzuschliessen. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretungen von Buus, Hemmiken, Maisprach und Rickenbach sprach sich im März dieses Jahres dafür aus, unter der Bezeichnung «Farnsberg plus» eine solche Versorgungsregion zu schaffen. Nach weiteren Verhandlungen schlossen sich mit Anwil, Kilchberg, Oltingen, Rothenfluh, Rünenberg, Wintersingen und Zeglingen sieben weitere Kommunen dieser Absicht an. Die Zusammenarbeit der APG-Versorgungsregion basiert auf bestehenden Strukturen. Das Rad wird also nicht neu erfunden. Es wird weder eine neue Organisation noch eine Geschäftsstelle geschaffen. Die Grundversorgung wird zumindest in der gegenwärtigen Qualität erhalten. Nach wie vor sind für die Bevölkerung die Gemeinden die Anlaufstelle in Altersfragen. Zudem können sich die Leute an die Spitex, an die Heime, an Pro Senectute oder an andere Institutionen wenden. Die ältere Bevölkerung bestimmt selber, wann und in welches Heim sie wechseln möchte. Auch in der Wahl der ambulanten Pflege ist sie frei.
Kostengünstige Lösung
Dank der schlanken Organisation mit einer Leitgemeinde anstelle einer Geschäftsstelle dürfte die ganze Geschichte kostengünstiger als bisher ausfallen. Die anwesende Gemeindepräsidentin von Buus, Nadine Jermann, die beim Aufgleisen der Versorgungsregion durch die Arbeitsgruppe an vorderster Front aktiv war, sprach von jährlich total rund 10 000 Franken für die gesamte Region. Darüber hinaus, hob sie hervor, würden die Vertragsgemeinden in ein umfassendes Netzwerk eingebunden, das auch Privaten dienlich sei. Wer Leitgemeinde von «Farnsberg plus» sein wird, fällt in die Kompetenz der Delegiertenversammlung. Die Rede ist von Maisprach.
Die eher mässig besuchte Versammlung verabschiedete ausserdem die von Gemeindepräsident Patrick Vögtlin vorgestellte Gemeinderechnung für das vergangene Jahr. Diese schloss mit einem kleinen Aufwandüberschuss von 53 000 Franken ab, was im Vergleich zum Budget um 142 000 Franken besser ist. Die Spezialfinanzierung Wasserversorgung erwirtschaftete einen Gewinn von 20 000 Franken, der es erlaubte, den Bilanzfehlbetrag von knapp 6000 Franken abzuschreiben.