3,5 Millionen für die Gemeinde
23.06.2022 Bauprojekte, Niederdorf, Bezirk WaldenburgWilli Wenger
Der Verkauf von Teilflächen von zwei Parzellen im Gebiet Mettlen im nördlichen Gemeindegebiet von Niederdorf war für die Niederdörfer Gemeindeversammlung letztlich eine klare Angelegenheit. Mit 27 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen bewilligten die ...
Willi Wenger
Der Verkauf von Teilflächen von zwei Parzellen im Gebiet Mettlen im nördlichen Gemeindegebiet von Niederdorf war für die Niederdörfer Gemeindeversammlung letztlich eine klare Angelegenheit. Mit 27 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen bewilligten die Stimmberechtigten den Verkauf von 8286 Quadratmetern Bauland. Damit ist – vorbehältlich der Widerrufung des bestehenden Quartierplans Mettlen Ost durch den Regierungsrat – sichergestellt, dass im Gebiet dereinst Häuser stehen werden, die für gut über 100 Personen ein neues Zuhause bieten werden. Die Vermarktung der Wohneinheiten soll ab Spätsommer erfolgen; die Baueingabe ist für November dieses Jahres geplant, sodass ab Oktober 2023 gebaut werden kann.
Gemeindepräsident Martin Zürcher hielt an der «Gmäini» vom Montag fest, dass der Gemeinderat vom Bauprojekt überzeugt sei. «Es ist ein gutes Projekt, eines, das Niederdorf verträgt und zudem ideal für Familien mit Kindern ist.» Zürcher warb aus diesem Grund mit Nachdruck für den Verkauf der Grundstücke. Die gemäss dem Gemeinderat zu erstellenden Wohneinheiten teilen sich auf in 10 Einfamilienhäuser mit 6½ Zimmern und 19 Einfamilienhäuser mit 5½ Zimmern. Sie weisen Wohnund Nutzflächen von 214 beziehungsweise 176 Quadratmetern auf. Das Spezielle am wegweisenden Projekt ist die Tatsache, dass der Kaufpreis des Baugrunds von pauschal 3,5 Millionen Franken nicht von der Projektentwicklerin Turi Bautreuhand GmbH an die Gemeinde bezahlt wird, sondern die künftigen Eigentümerinnen und Eigentümer der einzelnen Grundstücke kaufen den Boden direkt von der Gemeinde. «Somit ist sichergestellt, dass der vereinbarte Landpreis seine Gültigkeit bewahrt», so Zürcher.
Ein «Gebot der Stunde»
Im Rahmen einer lebendigen Diskussion würdigten mehrere Votanten das Bauvorhaben. Mehrmals wurde von einem «guten Projekt» gesprochen. Urs Roth als Präsident der Rechnungsund Geschäftsprüfungskommission dankte im Speziellen dem Gemeinderat für dessen Bemühungen. Es sei ein Gebot der Stunde, dieses Entwicklungsprojekt zu realisieren, auch im Hinblick auf den Ausbau der Waldenburgerbahn. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimme, so Roth in seiner Wortmeldung.
Dass der Baubeginn im Herbst des kommenden Jahres eingehalten werden kann, ist realistisch. Allerdings mit der Einschränkung, dass 13 Kaufverträge für Häuser vorliegen müssen, bevor mit dem Bauen gestartet wird. «Sollte dieses Ziel nicht erreicht werden, kommt die Überbauung nicht zustande. Wir werden hier nicht spielen, sondern auf Sicherheit gehen», blickte Zürcher in die nahe Zukunft. Nicht die Maximierung, sondern die Optimierung stehe im Vordergrund.
Minus von 81 000 Franken
Die mit einem Aufwandüberschuss von 81 000 Franken abschliessende Jahresrechnung 2021 – sie weist einen Ertrag von 8,3 Millionen Franken aus – war am Montag zweitrangig. Die Stimmberechtigten mochten gar nicht erst diskutieren, nachdem Finanzchef Alfredo Kurmann darüber informiert hatte, dass trotz Verbesserung zum Budget der Mehraufwand noch massiv höher ausgefallen wäre, hätte der Gemeinderat sich nicht dazu entschieden, von der Möglichkeit einer Entnahme in der Höhe von 399 000 Franken aus der finanzpolitischen Reserve Gebrauch zu machen.
Das Ergebnis des vergangenen Jahres ist von höheren Steuereinnahmen positiv beeinflusst worden. «Sowohl bei den natürlichen Personen wie bei den juristischen Personen konnten Mehreinnahmen von jeweils rund 200 000 Franken verbucht werden», kommentierte Kurmann. Die Verkäufe von Baurechtsparzellen von total 270 000 Franken und tiefere Pflegefinanzierungskosten von 100 000 Franken seien, so der Gemeinderat in seiner Botschaft, ebenfalls positive Aspekte für den Niederdörfer Haushalt des vergangenen Jahres gewesen.