Delegiertenversammlung des Feuerwehrverbands beider Basel

Im Hinblick auf die angestrebte Reorganisation der Feuerwehren hat die Regierung entschieden, mit allen Beteiligten nochmals einen runden Tisch durchzuführen. Wegen Corona hat sich der Umstrukturierungsprozess verzögert.

Otto Graf

Die Normalität hält auch im Feuerwehrverband beider Basel (FVBB) wieder Einzug. So ging die Delegiertenversammlung der Organisation in der Mehrzweckhalle Itingen, organisiert von der Stützpunktfeuerwehr Sissach, ohne Einschränkungen über die Bühne. Verbandspräsident Dominik Straumann konnte neben den 99 Stimmberechtigten die 352 Delegiertenstimmen auf sich vereinigen, gegen 60 Gäste begrüssen, darunter die Nationalrätinnen Patricia von Falkenstein (BS) sowie Daniela Schneeberger und Sanda Sollberger aus dem Landkanton. Die Regierungen waren mit Stephanie Eymann und Anton Lauber vertreten. Um es vorwegzunehmen: Sämtliche traktandierten Geschäfte segnete die Versammlung im Sinne des Vorstands ab. Für den musikalischen Rahmen sorgte der Musikverein Lausen.

In seiner Grussbotschaft schnitt Anton Lauber, Vorsteher Finanz- und Kirchendirektion, unter anderem das Thema «Feuerwehr25+» an. Wegen der Covid-19-Situation sei der Prozess, wie die künftige Feuerwehr aussehen soll, ins Stocken geraten, sagte Lauber. Nach einem runden Tisch mit allen Playern habe sich die Regierung entschieden, nochmals einen runder Tisch einzuberufen. Erst dann, so Lauber, werde der eigentliche politische Prozess eingeleitet. «Es ist ein heikles Thema, aber die Diskussion muss weitergehen», betonte er.

Im Weiteren würdigte der Regierungsrat die Art, wie seine Vorredner, Silvio Strub, Vizepräsident von Itingen, und Bruno Kaderli von der Stützpunktfeuerwehr Sissach, die Region vorgestellt haben. Derartige Präsentationen würden auch Baselland Tourismus gut anstehen.

Die Jahresrechnung schloss mit einem Verlust von fast 33 000 Franken, der das Eigenkapital auf rund 164 000 Franken schrumpfen liess. Gemäss Finanzplan zeichnen sich auch künftig Verluste ab. Um den Finanzhaushalt langfristig stabilisieren zu können, kündigte der Präsident einen Infoanlass zum Thema Finanzen am 22. Juni in Pratteln an. Ausserdem soll über die Revision der Statuten debattiert werden.

Unterstützung für die Ukraine
«Die Feuerwehr ist systemrelevant», hob Feuerwehrinspektor Oberst Werner Stampfli einmal mehr hervor. Schon ein kleiner Gesinnungswandel, sagte er weiter – ohne ins Detail zu gehen, und dachte dabei an die Zukunft der Feuerwehr – könne Grosses bewirken. Er unterstrich die hervorragende Kooperation auf allen Stufen mit dem Stadtkanton im Bereich Rettungs- und Löschwesen. In Absprache mit den Regierungen habe der FVBB Material zugunsten der Feuerwehren in der Ukraine freigegeben.

Trotz steigender Anforderungen an die Rettungsorganisationen sei man hierzulande bezüglich Schadenszenarien gut vorbereitet. «Wir schaffen das», betonte Stampfli und zitierte dabei Angela Merkel.

Die Versammlung ernannte ausserdem Sonja Furer, Lausen, zum ersten weiblichen Ehrenmitglied des Verbands. Die Geehrte war im Vorstand für die Administration zuständig und fungierte als Schnittstelle zur BGV. Die gleiche Ehrung erfuhr Markus Vogt, Allschwil, der während 25 Jahren als Feuerwehrinstruktor amtete und sein Mandat Ende vergangenen Jahres niederlegte. Ebenso wurden die zurückgetretenen Kommandanten und deren Stellvertreter für ihre Verdienste zugunsten der Öffentlichkeit geehrt.

Stadt und Land ziehen am gleichen Strick

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