Gründung des Dorfvereins findet Anklang
Häfelfingen erhält einen «Dorfverein»: An der Gründungsversammlung vom vergangenen Montag kamen interessierte Einwohnerinnen und Einwohner zusammen, um über die Ausrichtung des neuen Vereins zu ...
Gründung des Dorfvereins findet Anklang
Häfelfingen erhält einen «Dorfverein»: An der Gründungsversammlung vom vergangenen Montag kamen interessierte Einwohnerinnen und Einwohner zusammen, um über die Ausrichtung des neuen Vereins zu diskutieren.
Janis Erne
Der Andrang im beschaulichen Häfelfingen war gross: Rund 30 Personen – und somit mehr als ein Zehntel der Einwohnenden – wollten bei der Geburt des Dorfvereins am vergangenen Montag dabei sein. Zur Gründungsversammlung im Gemeindehaus luden sieben Häfelfingerinnen, die das Projekt «Dorfverein» in die Wege geleitet hatten. Ihre Ziele: die Traditionen beleben, den Zusammenhalt fördern und zu einem lebendigen Häfelfingen beitragen.
«Privatpersonen und andere Vereine können uns auf Anfrage um Unterstützung bitten», nennt Michèle Schoch, eine der Initiantinnen, den Hauptzweck des Dorfvereins – und nennt Beispiele: Mithilfe an der 1.-August-Feier, am Banntag oder am Fussball-«Grümpeli» sowie beim Dekorieren der Maibäume. Überdies seien halbjährliche Treffen wie ein Mittagstisch, ein Spieleabend oder ein «Hol-und-Bring-Tag» geplant.
An der Gründungsversammlung erwähnte eine Einwohnerin die Idee eines durch den Dorfverein koordinierten Fahrdienstes. Ihr Input fand grosse Resonanz bei den Anwesenden, mit gutem Grund: Am Vormittag fährt während dreier Stunden jeweils kein Linienbus nach Häfelfingen. Der neue Verein, der einstimmig ins Leben gerufen wurde, nimmt sich des Themas an.
Frauenverein als Vorgänger
Der Gründung des Dorfvereins ging ein langjähriger Prozess voraus: 2015 wurde der Frauenverein Häfelfingen stillgelegt, weil zu wenig Personen für den Vorstand gewonnen werden konnten. Eine Auflösung entsprach dazumal (noch) nicht dem Wunsch der Frauen. Sechs Jahre später, im vergangenen Herbst, trafen sich die verbleibenden Mitglieder erneut und fragten sich: «Wie weiter?» Susanne Strub, die an der letzten Frauenverein-Zusammenkunft dabei war, erinnert sich: «Es waren keine Statuten und keine Mitgliederlisten mehr vorhanden.» Deshalb hat sich die grosse Mehrheit der 23 Anwesenden für einen Neuanfang unter einem anderen Vereinsnamen entschieden.
Die Idee eines Dorfvereins war geboren. Sieben Häfelfingerinnen kamen zusammen, machten sich Gedanken und organisierten schliesslich die Versammlung von Anfang Woche. An dieser wurden die sieben Frauen einstimmig in den Vorstand des Dorfvereins gewählt. Als Präsidentin amtet Susanne Strub, als Vizepräsidentin Heidi Ersam. Gemeindepräsident Rainer Feldmeier stellt sich als einer von zwei Revisoren zur Verfügung.
Nachrichtenloses Vermögen
«Eine formelle Gründung war nötig, weil unser Vorgängerverein noch rund 5000 Franken auf seinem Konto hat», erklärt Strub. Das Geld zahle die Bank erst aus, wenn der aufgelöste Frauenverein eine Nachfolgeorganisation präsentiert. «Momentan gilt das Geld als nachrichtenloses Vermögen», so die neue Präsidentin des Dorfvereins, der im Anschluss an die Gründungsversammlung einen Apéro offerierte.
Interessierte Personen konnten sogleich ein Beitrittsformular ausfüllen, um Teil des neuen Vereins zu werden. «Die Mitgliedschaft steht allen Leuten offen, die unsere Ziele teilen, und nicht nur Einwohnerinnen und Einwohnern Häfelfingens», sagt Vizepräsidentin Ersam. So hätten sich bereits Personen gemeldet, die früher in Häfelfingen wohnhaft waren, heute aber anderswo leben.
Ob aus Häfelfingen oder nicht: Der Dorfverein ist froh um jede helfende Hand und um jede Spende. Nur so kann das langfristige Ziel realisiert werden: die Durchführung eines Dorffestes.