Von «Dein Lied» bis «Purple Rain»
07.04.2022 RothenfluhSarah-Jane überzeugt auf ihrem neuen Album mit ihrer Vielseitigkeit
Sarah-Jane ist mit ihrem neuen Album «Mit Herz & Soul» an elfter Stelle in die Schweizer Charts eingestiegen. Die Sängerin überrascht und überzeugt mit einem breiten musikalischen ...
Sarah-Jane überzeugt auf ihrem neuen Album mit ihrer Vielseitigkeit
Sarah-Jane ist mit ihrem neuen Album «Mit Herz & Soul» an elfter Stelle in die Schweizer Charts eingestiegen. Die Sängerin überrascht und überzeugt mit einem breiten musikalischen Spektrum.
Christian Horisberger
Sarah-Jane, als wir zuletzt miteinander sprachen, ging es um die Auswirkungen der Pandemie auf Künstler. Nun treten Sie wieder auf, ein neues Album ist auf dem Markt. Ist alles wieder so, wie vor Corona?
Sarah-Jane: Corona war ein Hammer. Ich war an manchen Tagen niedergeschlagen, aber den Mut habe ich nie verloren. Jetzt finden wir langsam zurück. Die Auftritte sind noch rar. Ich hatte von Januar bis März jeweils nur ein einziges Engagement. Im März hatte ich einen Auftritt in Rothrist. Das Publikum hätte grösser sein dürfen, aber wer kam, tanzte und schunkelte mit. Es ist schön, das wieder erleben zu dürfen. Die Menschen haben wieder das Bedürfnis, Events zu besuchen, das zeigt sich auch beim Vorverkauf fürs Sarah-Jane-Fest am 2. Juli nach zwei Jahren Unterbruch. Die Zeit ohne Engagements nutze ich fürs Üben meiner Lieder: Ich will bereit sein, wenn ich wieder richtig loslegen darf …
... und Ihr neues Album präsentieren und signieren. Sie sind mit «Mit Herz & Soul» in den Schweizer Album-Charts auf Platz elf eingestiegen. Hatten Sie jemals mit einem Album einen so guten Start?
Nein, noch nie. Ich hätte das niemals erwartet. Wir haben allerdings noch nie so viel Promotion gemacht. Ab Oktober habe ich bei meinen Fans Vorbestellungskarten gestreut, zudem haben wir über die Produktion des Albums ein 90-minütiges «Showcase» produziert, das zur besten Sendezeit auf «TeleBasel» ausgestrahlt wurde. Zudem dürften sich viele Fans sechs Jahre nach «Magic Moments» nach einem neuen Album gesehnt haben.
Wie sind Sie damit zufrieden?
Es war die bisher aufwendigste Platte und ich habe noch zu keiner so viel beigetragen. Sie ist schön herausgekommen, ich habe mega Freude daran. Es ist für mich ein weiterer Meilenstein. Es sind alles Lieder darauf, die ich auch bei meinen Auftritten singe.
Sie zeigen sich extrem vielseitig. Sie singen Schlager, Balladen, Swing, Soul – in Mundart, auf Deutsch, Englisch und Italienisch. Es macht den Eindruck, als wollten Sie zeigen, was Sie alles können …
Genauso ist es auch. Wenn man Schlager singt, wird man gerne schubladisiert. Ich bin aber in vielen Sparten zu Hause und will mich nicht auf eine festlegen. Mit dem Album habe ich das zeigen wollen. Meinen Wurzeln beim Schlager drehe ich aber nicht den Rücken zu. Denn die machen mich aus. Mit dem neuen Touch bin ich immer noch dieselbe.
Durch das breite Spektrum fehlt dem Album der rote Faden.
Es ist tatsächlich tuttifrutti. Aber hinter einem Album, das vom ersten bis zum letzten Titel ähnlich tönt und nur von Herzschmerz handelt, könnte ich nicht stehen. Ich finde, Abwechslung macht das Leben süss.
An «Purple Rain» von Prince wagt sich nicht jeder. Wie kam es dazu?
Dani forderte mich auf, Songs zu suchen, die ich covern möchte. Ich habe dann nach Titeln gesucht, die im Original von Männern stammen und von Frauen interpretiert werden. Ein Treffer war «Purple Rain» von Prince, ein anderer «Caruso», ein italienischer Titel, obwohl ich kein Italienisch spreche. Dani fand, das seien happige Nummern. Ich hatte Ehrfurcht davor, aber ich wollte mich auch fordern.
Es war das erste Album, das Sie mit Dani Sparn, Ihrem Ehemann, aufgenommen haben. Zuvor wurden Sie von Carlo Brunner produziert. Wie war die Arbeit mit Ihrem Mann?
Sehr schön. Es sind zwei Welten aufeinandergetroffen: er als studierter Musiker, ich als Sängerin mit dem Gespür für die Interpretation. Das ergab gute Synergien. Bei künstlerischen Differenzen fanden wir uns jeweils, wie sonst auch im Zusammenleben. Ich erachte es als Privileg, mit dem Partner und Ehemann zusamenarbeiten zu können.
Am Sarah-Jane-Fest werden Sie Ihren Fans «Mit Herz & Soul» live präsentieren. Das Fest wird wieder in der Rothenflüher Reithalle stattfinden und nicht im Dorf, wie es Ihre Veranstalter gewünscht hätten. Der Gemeinderat lehnte das Gesuch ab. Sind Sie enttäuscht?
Im Gegenteil. Mir ist in der Reithalle sehr wohl. Aber aus organisatorischer Sicht wäre im Umfeld der Turnhalle vieles einfacher – mit Ausnahme des Parkierens. Das wäre eine Herausforderung gewesen. Ich musste schmunzeln, dass die Absage im Rothenflüher Gemeindeblatt publiziert wurde. Da war das Thema schon lange erledigt.