Die Erholung nach der Krise
28.04.2022 WaldenburgGeneralversammlung von Gastro Baselland
Die Planungsunsicherheit durch die Pandemie prägte das Geschäftsjahr 2021 von Gastro Baselland. Nun hat sich die Lage zwar etwas entspannt, trotzdem steht die Branche vor grossen Veränderungen, wie an der Generalversammlung klar ...
Generalversammlung von Gastro Baselland
Die Planungsunsicherheit durch die Pandemie prägte das Geschäftsjahr 2021 von Gastro Baselland. Nun hat sich die Lage zwar etwas entspannt, trotzdem steht die Branche vor grossen Veränderungen, wie an der Generalversammlung klar wurde.
Sander van Riemsdijk
Im Fokus des Rückblicks auf das vergangene Geschäftsjahr 2021 an der 130. Generalversammlung des Branchenverbands Gastro Baselland standen die erschwerten Bedingungen für den Verband und die gesamte Branche aufgrund der Corona-Pandemie und deren Folgen. Fabienne Ballmer, Co-Präsidentin und Verantwortliche für die Geschäftsführung, nahm zu Beginn der Versammlung im Restaurant Leue in Waldenburg die 40 anwesenden Stimmberechtigten mit auf eine Zeitreise in die tiefe Vergangenheit. Dies, um zu verdeutlichen, dass die Pandemie nicht die erste Krise war, welche die Branche in ihrer langjährigen Existenz zu meistern hatte: «Die früheren Jahresberichte gleichen sich nämlich, was Krisen betrifft.» Ballmer wies darauf hin, dass die Anforderungen an den Verband steigen – bei gleichzeitig sinkender Mitgliederzahl von 550 um die Jahrhundertwende zu heute nur noch 370 – dies bei gleichzeitiger Zunahme der Komplexität der Ausbildung und der Ansprüche der rechtlichen Grundlagen.
Auch wenn 2021 ein Jahr des Aushaltens war, in dem man oft nicht wusste, wie es weitergehen sollte, ermutigte Ballmer die Mitglieder, trotzdem vorwärts zu schauen. Dies, indem «Krisen zugleich auch Chancen sind und neue Wege aufzeigen». Die Problematik um das fehlende Fachpersonal ist nach wie vor akut und es braucht eine allgemeine Kehrtwende in Form von kräftigen Lösungen von der ganzen Branche. Die Lage habe sich zwar etwas entspannt, die Gastronomie stehe jedoch vor grossen Veränderungen, wie Ballmer in ihrem Bericht der Geschäftsführung 2021 verlauten lässt: «Wichtig ist, dass, wenn wir die Qualität in der Branche beibehalten und ausbauen möchten, beim Nachwuchs nicht gespart werden darf», so Ballmer.
Dennoch positive Rechnung
Co-Präsident Philip Bühler wies in Anwesenheit von Regierungspräsident Thomas Weber und Nationalrätin Daniela Schneeberger auf die grosse politische Unterstützung in der Pandemiekrise hin. Er informierte die Versammlung – nach den roten Zahlen in den vergangenen drei Jahre – über einen Ertragsüberschuss von 16 722 Franken im vergangenen Rechnungsjahr. Zusammen mit dem unveränderten Mitgliederbeitrag und dem Budget für das laufende Jahr mit einem kalkulierten Überschuss von rund 26 000 Franken wurden alle Anträge einstimmig angenommen.
Als neues Vorstandsmitglied wurde David Simon vom Restaurant Säge in Rothenfluh gewählt. Für Regierungspräsident Thomas Weber fehlt etwas Wesentliches, wenn die Gastronomie geschlossen ist, und er ist froh, dass sie sich nach der Pandemie nun wieder frei entwickeln kann. Nachdem Michael Kumli, Geschäftsführer Baselland Tourismus, über die Baselbieter Genusswochen im September referiert hatte, teilte Casimir Platzer, Präsident von Gastro Suisse, am Schluss der Versammlung mit, dass durch die Pandemie der Umsatz in den Gastrobetrieben in den vergangenen zwei Jahren durchschnittlich um 40 Prozent gesunken ist.
Ebenso informierte er über eine am 30. März gestartete Volksinitiative «Für eine geregelte Entschädigung im Epidemiefall». Hiermit erhofft sich die Branche eine erhöhte Handlungsfähigkeit in einer nächsten Pandemie und diese soll den Unternehmen und Angestellten eine Perspektive in der grössten Not geben.