David Thommen

Die «Volksstimme» hatte bereits Anfang Dezember 2021 berichtet, dass der Fastfood-Riese KFC mit weltweit mehr als 20 000 Filialen seine Fühler nach Bubendorf ausgestreckt hat. Die damalige Schlagzeile war allerdings noch mit einem Fragezeichen versehen: Unterschrieben war noch nichts. Und die knappe Stellungnahme der KFC-Pressestelle auf unsere Anfrage hätte auch als Dementi verstanden werden können.

Jetzt aber ist alles klar: Im aktuellen kantonalen Amtsblatt ist das Baugesuch für das Fastfood-Restaurant samt Drive-in auf dem Areal der ehemaligen Garage Emil Werder in unmittelbarer Nähe zum Hotel Bad Bubendorf publiziert. «Der Vorvertrag mit KFC ist unterzeichnet», sagte gestern Unternehmer Felix Suhner, der mit seiner «Balance Familie» Besitzer des Hotels Bad Bubendorf ist und über eine andere Firma kürzlich die 51 Aren grosse Parzelle der angrenzenden ehemaligen Werder-Garage gekauft hat.

Zwei neue Gebäude
Die alten Werder-Bauten, in dessen Schaufenster heute noch einige prächtige alte Mercedes-Modelle zu sehen sind, werden laut Suhner abgerissen. Stattdessen entstehen im Wesentlichen zwei einstöckige neue Gebäude – das eine für KFC, das andere für eine Avia-Tankstelle samt Shop, der nach Eröffnung vom Familienunternehmen Voegtlin-Meyer mit Hauptsitz in Windisch (AG) betrieben wird. Die Firma ist mit rund 30 Tankstellen auf dem Deutschschweizer Markt vertreten – schwerpunktmässig im Kanton Aargau. Im Oberbaselbiet gibt es heute bereits in Buckten Voegtlin-Meyer-Zapfsäulen.

Laut Suhner werden für KFC und den Tankstellenshop rund 40 Parkplätze geschaffen. Neu wird es eine gemeinsame Zufahrt fürs Hotel Bad Bubendorf und für das Fastfood-Restaurant sowie die Tankstelle geben. Das Restaurant wird 30 bis 40 Plätze im Innern haben, dazu gibt es Aussensitzplätze und einen Kinderspielplatz. Eröffnung werde voraussichtlich in einem bis eineinhalb Jahren sein, so Suhner.

Künftig betrieben wird das Fastfood-Restaurant in Bubendorf vom Franchise-Nehmer Abraham Bulun aus Flawil (SG), der bereits KFC-Filialen in Süddeutschland sowie in Volketswil im Kanton Zürich führt. Suhner zeigte sich gestern zuversichtlich, dass KFC auch im ländlichen Oberbaselbiet viele Fans haben wird. Bilder von der Eröffnung der KFC-Filiale in Volketswil aus dem Jahr 2018 zeigen lange Schlangen mit Kundinnen und Kunden vor dem Eingang. In der Schweiz gibt es bislang neun KFC-Restaurants, meist nahe von grossen Zentren wie Genf, Lausanne, Bern und Zürich. Noch nicht vertreten ist die Kette in der Nordwestschweiz. 2017 schätzte KFC, dass das Potenzial in der Schweiz im Endausbau bei 50 Filialen liege. Eine erste Offensive in der Schweiz hatte der amerikanische Fastfood-Riese bereits im Jahr 1981 gestartet. Ein Erfolg war dies damals nicht: 2004 wurde die letzte Filiale geschlossen.

Spezialität von KFC sind panierte und frittierte Pouletstücke. Begonnen hat die Geschichte der Kette im Jahr 1930, als Harland Sanders (1890– 1980) eine Tankstelle samt Imbiss in Corbin, Kentucky, eröffnete. 1939 habe der «begnadete Koch» das Originalrezept für die Panade – aus elf Kräutern und Gewürzen – herausgefunden, heisst es auf der Internetseite der Firma. Bis heute sei dieses Rezept unverändert und geheim – und werde in einem Stahlsafe in der KFC-Zentrale in Louisville verwahrt.

Das «neue» Bad Bubendorf
Nun zeichnet sich immer mehr ab, dass das Gebiet unterhalb des Hotels Bad Bubendorf bald ein ganz neues Gesicht haben wird. Auch angrenzend an das Werder-Areal werden die alten und tristen Hallen der ehemaligen Konsolen AG abgerissen. Dort entsteht ein neues Gewerbehaus, in das der Discounter Aldi als Ankermieter einziehen wird (die «Volksstimme» berichtete).