32 Jahre fit mit Silvia Fiechter
26.04.2022 GelterkindenAbschied als Leiterin der Frauen- und Seniorinnenriege
Anfang April ist Silvia Fiechter vom Turnverein Gelterkinden feierlich verabschiedet worden. Sie war seit 1990 Leiterin der Frauen- und anschliessend der Seniorinnenriege, die nun aufgelöst wird. Ein guter Zeitpunkt für einen ...
Abschied als Leiterin der Frauen- und Seniorinnenriege
Anfang April ist Silvia Fiechter vom Turnverein Gelterkinden feierlich verabschiedet worden. Sie war seit 1990 Leiterin der Frauen- und anschliessend der Seniorinnenriege, die nun aufgelöst wird. Ein guter Zeitpunkt für einen Rückblick auf 32 Jahre vollen Einsatz.
Paul Aenishänslin
Silvia Fiechter ist eine muntere Frau von 76 Jahren, die gerne erzählt, wie sie 1990 recht zufällig mit der Leitung der Frauenriege Gelterkinden betraut worden ist – nach nur einem Jahr als Aktivmitglied dieser Riege. «Meine Vorgängerin wollte eine Elitetruppe aufbauen und deshalb keine Turnerinnen mehr haben, die älter als 50 waren. Dieser Wunsch ging aber nicht in Erfüllung, da sie kurzerhand abgesetzt wurde.» Dann sei sie vom Vorstand angefragt worden, ob sie die Leitung der Frauenriege übernehmen wolle. Nach kurzer Bedenkzeit sagte sie zu. «Für mich war dies ein Sprung ins kalte Wasser. Rückblickend betrachtet hat er sich gelohnt.»
1996 nahm Silvia Fiechter als Leiterin der Frauenriege Gelterkinden am Eidgenössischen Turnfest in Bern teil. Ein Jahr später wurde sie dann Leiterin der neu gegründeten Seniorinnenriege der Frauenriege Gelterkinden. «Wir waren mit über 30 Turnerinnen eine zu grosse Frauenriege mit einer Altersspanne zwischen 40 und 80 Jahren. Darum ergab diese Zweiteilung Sinn.» Um den Kontakt zwischen den beiden Riegen zu behalten, wurde jeden ersten Dienstag im Monat gemeinsam geturnt. «So haben wir es 1997 bis 2022 gehalten.»
Die Seniorinnengruppe traf sich immer am zweiten bis vierten Dienstag des Monats zu einem dreiteiligen Programm von total einer Stunde: Zuerst ein Einlaufen von 20 Minuten mit Musik, gefolgt vom Hauptteil, bestehend aus Gymnastik mit dem Ball, Bändern oder Seilen von einer halben Stunde Dauer, und einem kurzen letzten Teil von etwa 10 Minuten mit Entspannungsund Dehnungsübungen. «Nicht zu vergessen: Das anschliessende gemütliche Zusammensein in einer Dorfbeiz, zumeist ausschliesslich unter Frauen. Dazu kam jeweils ein ein- bis zweitägiger Ausflug im Sommer oder Herbst.
Gesellschaftlich wertvoll
Vor einigen Jahren ist es dann zur Fusion der Frauenriege Gelterkinden mit dem Turnverein Gelterkinden gekommen, was die Aktivitäten der Seniorinnenriege Gelterkinden nicht beeinträchtigt hat. Viel negativer haben sich jüngst die beiden Corona-Jahre ausgewirkt: 2020 kam es zu lediglich 10 Turnstunden, im vergangenen Jahr zu nur 12 – normal wären 28 Turnstunden pro Jahr. Einige Turnerinnen sind nicht mehr zur Turnstunde gekommen. Dazu kommt, dass einige mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben – und die meisten Teilnehmerinnen älter als 80 Jahre alt sind. «In der Corona-Zeit waren wir öfters nur drei bis vier in der Turnhalle», erinnert sich Silvia Fiechter. Alles Gründe, die nun zum Entschluss des Turnvereins Gelterkinden beigetragen haben, die Seniorinnenriege ab diesem Jahr einzustellen.
Silvia Fiechter blickt gerne auf die 32 Jahre als Leiterin zurück. Sie sagt: «Ich möchte keinen Moment dieser Zeit missen. Das Turnen im Verein hat nicht nur einen gesundheitlichen, sondern auch einen grossen gesellschaftlichen Stellenwert, wie das Einkehren nach der Turnstunde, gemeinsame Helfereinsätze an Turnfesten oder auch jedes Jahr eine gemeinsame Reise.»
Nach dem Ende der Seniorinnenriege wird Fiechter wieder Aktivmitglied der Frauenriege. «Mit den beiden Leiterinnen dieser Riege habe ich abgemacht, sie zu vertreten, sollten sie einmal ausfallen.» Also wird es für Silvia Fiechter auch künftig hie und da noch einen Trainereinsatz geben.
Als Silvia Fiechter am 8. April anlässlich der Generalversammlung des TV Gelterkinden für ihre 32 Jahre als Leiterin mit einer Laudatio, einem grossen Blumenstrauss und Standing Ovations geehrt wurde, habe sie gedacht: «Wie schnell die Zeit doch vergeht. Diese Aufgabe hat mir immer viel Freude gemacht und zu Freundschaften mit anderen Frauen in Gelterkinden verholfen, die noch lange dauern werden.» Dazu kommt, dass Silvia Fiechter als Leiterin von allen Turnerinnen sehr geschätzt wurde, die öfters nur noch ihretwegen weiter in die Turnstunde gekommen sind. So haben sie nicht nur für ihre Gesundheit und Fitness etwas Wertvolles getan, sondern auch für das gute Zusammenleben unter den Frauen in der Gemeinde Gelterkinden.