Neue Horizonte für die Schulkinder
31.03.2022 Rünenberg, Zeglingen, KilchbergNeue Kreisschule soll im Sommer 2023 starten
Eine Arbeitsgruppe mit Personen aus Kilchberg, Rünenberg und Zeglingen hat der Öffentlichkeit das Konzept einer neuen Kreisschule vorgestellt. Bereits im Juni werden die Gemeindeversammlungen in allen drei Gemeinden über das ...
Neue Kreisschule soll im Sommer 2023 starten
Eine Arbeitsgruppe mit Personen aus Kilchberg, Rünenberg und Zeglingen hat der Öffentlichkeit das Konzept einer neuen Kreisschule vorgestellt. Bereits im Juni werden die Gemeindeversammlungen in allen drei Gemeinden über das Projekt befinden.
Otto Graf
Die geplante Kreisschule der Gemeinden Rünenberg, Kilchberg und Zeglingen wird bald spruchreif. Am Montagabend orientierte eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinderats, des Schulrats und der Schulleitung der drei Kommunen in der Mehrzweckhalle Zeglingen die Bevölkerung über den Stand der Dinge. Der Zeglinger Gemeinderat und «Gastgeber» Roland Schenk, Präsident der Arbeitsgruppe, freute sich über den grossen Aufmarsch und wertete dies als Zeichen, dass sich auch die Bevölkerung mit der Frage auseinandersetzt, in welche Richtung sich die Schule entwickeln soll. Dass die Mehrheit der Anwesenden Eltern von schulpflichtigen Kindern waren, liegt dabei auf der Hand.
Schulrat Georges Krieg aus Kilchberg legte einige Fakten über die heutige Situation an der Primarschule auf den Tisch. So hat Rünenberg zu wenig Schulkinder, was zur Folge hat, dass Dreijahrgangsklassen zu führen sind. Desgleichen verzeichnen Zeglingen und Kilchberg sinkende Schülerzahlen sowie Zweijahrgangsklassen. Zudem muss der Kindergarten seit Jahren mit einem Provisorium vorliebnehmen. Mehrjahrgangsklassen, so Krieg, stellten an die Lehrkräfte und an die Kinder hohe Anforderungen. Auch das Rekrutieren von Lehrpersonal sei für solche Klassen schwieriger. Ziel sei es, hob er hervor, die für die Kinder beste Lösung zu finden und ergänzte: «Wir stehen weder unter Handlungsdruck noch unter Zugzwang und können im Rahmen des Bildungsgesetzes frei entscheiden.»
U-Abo für Primarschüler
Wie die Rünenberger Schulleiterin Simone Grossenbacher ausführte, benötigen die im Lehrplan 21 fixierten Unterrichtsformen zusätzlich Lehrpersonal sowie entsprechenden Schulraum. In der geplanten Kreisschule, sagte sie weiter, liessen sich zahlreiche Synergien nutzen. So habe man es «nur» noch mit einer Schule, Einjahrgangsklassen, einem Budget, einem Schulrat und einer Schulleitung zu tun. Die Infrastruktur sei vorhanden und genüge den Anforderungen. Zudem werde der kulturelle Austausch unter den drei Gemeinden gefördert. Der Kindergarten sowie die 1. und 2. Klasse sollen in Zeglingen geführt werden, während die 3. bis 6. Klasse ihr Domizil in Rünenberg haben dürfte. Der Stundenplan trägt dem Postautofahrplan Rechnung. Die Kinder ab sechs Jahren erhalten von den Gemeinden unentgeltlich ein U-Abo.
Den Aussagen zufolge dürfte die neue Schule – unter dem Arbeitstitel «Kreisschule Wisenberg» – finanziell wohl etwas günstiger sein als die Kosten der beiden bisherigen Schulen in Rünenberg und Zeglingen. Als rechnungsführende Gemeinde ist, wie der Rünenberger Gemeindepräsident Thomas Zumbrunn erklärte, Rünenberg vorgesehen. Die Kosten, die wesentlich von der Anzahl der Schülerinnen und Schüler abhängen, sollen anhand eines noch festzulegenden Modells nach Vorgaben des Amts für Volksschulen auf die Gemeinden verteilt werden.
Der Zeitplan kommt recht sportlich daher. Bereits im Juni, kündigte die Rünenberger Gemeinderätin Rebecca Gröflin an, würden die Gemeindeversammlungen aller drei Gemeinden über den neuen Kreisschulvertrag befinden. Gibt es überall ein Ja, sind die Gemeinden im Dezember gehalten, das vom Schulrat erarbeitete Kreisschulbudget ins allgemeine Budget aufzunehmen. Läuft alles wie geplant, wird die neue Kreisschule im August 2023 operativ tätig sein. In der abschliessenden Fragerunde kristallisierte sich klar heraus, dass die Anwesenden das neue Schulmodell begrüssen. Ausserdem wurde der Wunsch nach zusätzlichen Informationen geäussert. Wie Roland Schenk zu verstehen gab, werde die Arbeitsgruppe abwarten, was bis zum 10. April noch an Fragen (info@schule-ruekize.ch) hereinkommt, und dann entscheiden, ob ein weiterer Infoabend durchgeführt werden soll.
In einem Punkt waren sich die Arbeitsgruppe und die Anwesenden einig: Die Vorlage soll auch die Stimmberechtigten überzeugen, die keine schulpflichtigen Kinder haben. Gertrud Wiesner, ehemalige Gemeinderätin in Kilchberg, brachte es auf den Punkt: «Es gibt ja auch noch Grossmütter und Grossväter, die an der Gemeindeversammlung mit einem Ja ihren Enkeln den Weg zur neuen Schule ebnen können.»