Freudiger Abend fürs Dorfzentrum
31.03.2022 OberdorfDer Uli-Schad-Platz wird erneuert und zur Begegnungszone
Vier Kreditvorlagen von total 1,7 Millionen Franken – unter anderen die Neugestaltung des Uli-Schad-Platzes – wurden an der Gemeindeversammlung von Oberdorf ohne geringste Opposition abgesegnet.
Elmar ...
Der Uli-Schad-Platz wird erneuert und zur Begegnungszone
Vier Kreditvorlagen von total 1,7 Millionen Franken – unter anderen die Neugestaltung des Uli-Schad-Platzes – wurden an der Gemeindeversammlung von Oberdorf ohne geringste Opposition abgesegnet.
Elmar Gächter
«Ich hätte nicht gedacht, dass diese Vorlage so schlank durchgeht.» Mit diesen Worten liess Gemeinderat Hannes Schweizer durchblicken, dass er schon mit den einen und anderen Opponenten gegen den Kredit für die Neugestaltung des Uli-Schad-Platzes gerechnet hat. Solche waren am Dienstagabend unter den lediglich 26 Stimmberechtigten allerdings nicht auszumachen. Ohne Gegenstimme und ohne Enthaltungen hiessen sie alle vier Kreditvorlagen im Umfang von insgesamt 1,7 Millionen Franken gut. Zu diesem für den Gemeinderat freudigen Abend trug Hannes Schweizer zweifellos bei, der die Anträge gut begründete und mit einer Prise Humor vorstellte. Und förderlich war auch die Feststellung von Finanzchef Michael Wild, dass Oberdorf für die Vorhaben – mindestens aus heutiger Sicht – keine Fremdmittel aufnehmen muss.
Der Uli-Schad-Platz, benannt nach dem Bauernführer, der gemäss Brunneninschrift 1655 beim Kampf für Recht und Freiheit starb, wird neu gestaltet. Der kulturhistorisch wertvolle Platz, zwischenzeitlich von der WB-Baustelle beansprucht, soll zu einer Begegnungszone für die Bevölkerung von Oberdorf werden. Zieren werden ihn unter anderem die zwei bisherigen Brunnen, die ebenfalls saniert werden. Die Baselland Transport AG leistet einen Beitrag von 150 000 Franken, dazu kommt die Spende der ehemaligen Fraisa SA von 50 000 Franken als Entschädigung an die Bevölkerung für die lauten Sanierungsarbeiten auf ihrem ehemaligen Grundstück. Netto verbleiben der Gemeinde Kosten von 156 000 Franken, welche die Versammlung einstimmig bewilligte. Die Notwendigkeit der Sanierungen von Mühlehalde, Milcherweg und Vogelackerweg war unbestritten.
«Wie in einem Entwicklungsland»
Dies umso mehr, weil bei den Letzteren gleichzeitig mit der Erneuerung von Belag und Unterbau 70 Jahre alte Wasser- und Kanalisationsleitungen ersetzt werden müssen. Die Schäden an den Strassen sind offenkundig, was Hannes Schweizer zur Aussage veranlasste: «Man kommt sich vor wie in einem Entwicklungsland.» Dieser Eindruck soll baldmöglichst Geschichte sein. Wann die Bauarbeiten ausgeführt werden, ist laut dem zuständigen Departementschef allerdings noch offen. Er erhofft sich beim Einholen der Offerten Chancen, dass die am Bau der Waldenburgerbahn beteiligten Unternehmen vor dem Abräumen ihrer Baumaschinen und Gerätschaften die Arbeiten an den Gemeindestrassen kostengünstig anbieten.
Laut Gemeinderat Michael Wild sollte die Gemeinde darum herumkommen, Fremdkapital für diese Investitionsvorhaben aufzunehmen. «Oberdorf ist liquid», hielt er fest. Die Ausgaben könnten über das bestehende Darlehen von 3 Millionen Franken finanziert werden, das die Gemeinde 2019 zu 0 Prozent Zins aufgenommen habe. Wild schränkte aber auch ein, dass diese Situation eine Momentaufnahme sei, da man nicht wisse, wie sich der allgemeine Haushalt entwickle.