101 Parkplätze für 1,15 Millionen
31.03.2022 SissachWegen des Sporthallenneubaus wird der Parkplatz beim Friedhof verlegt
Für knapp 1,15 Millionen Franken soll westlich des Sissacher Friedhofs ein Parkplatz erstellt werden, der künftig insbesondere den Besuchern der neuen Dreifachsporthalle zur Verfügung steht. Die Zeit ...
Wegen des Sporthallenneubaus wird der Parkplatz beim Friedhof verlegt
Für knapp 1,15 Millionen Franken soll westlich des Sissacher Friedhofs ein Parkplatz erstellt werden, der künftig insbesondere den Besuchern der neuen Dreifachsporthalle zur Verfügung steht. Die Zeit drängt.
Christian Horisberger
Manche Menschen fühlen sich vom Blech in der Begegnungszone erdrückt, andere erachten die Parkmöglichkeiten als existenziell fürs Gewerbe. So gehen die Emotionen oft hoch, wenn in Sissach die Rede von Parkplätzen ist. Dies dürfte am 7. April ausnahmsweise für einmal nicht im gewohnten Mass der Fall sein, auch wenn es um Parkplätze und ziemlich viel Geld gehen wird: Die Gemeindeversammlung hat über einen Kredit in der Höhe von 1,147 Millionen Franken für einen neuen Parkplatz beim Sissacher Friedhof zu entscheiden.
Dieser soll den bestehenden Parkplatz beim Gottesacker ersetzen, der einer neuen Dreifachturnhalle weichen muss. Das Grundstück für den neuen Parkplatz hatte die Gemeinde vor längerer Zeit von der ehemaligen Gärtnerei Schaeffer erworben. Damit zonenrechtlich alles mit rechten Dingen zugeht, ist auch eine Zweckänderung des Grundstücks im Zonenplan erforderlich – von «Öffentliche Werke – Werkhof» zu «Öffentliche Werke – Parkraum».
Laut den Unterlagen zur Gemeindeversammlung sollen auf dem 2800 Quadratmeter grossen Grundstück westlich des Friedhofs 101 Parkplätze entstehen. Im Gegenzug wird der heutige Parkplatz auf der Ostseite des Friedhofs mit 40 Abstellplätzen aufgehoben. Dort kommt die neue Sissacher Dreifachsporthalle zu stehen.
Viel Grün und Strom-Tankstelle
Ökologischen Anliegen wird beim Vorhaben weitestmöglich Rechnung getragen: Geteert wird einzig die Fahrspur, für die Parkfelder sind Betonsickersteine vorgesehen, daneben viele Grünrabatten mit Baumreihen. Die Parkplatzbeleuchtung wird mit Bewegungssensoren ausgestattet, um einer Licht-Verschmutzung entgegenzuwirken. Der Entwicklung der Elektromobilität soll Rechnung getragen werden, indem Leitungen für die spätere Installation von Ladestationen verlegt werden. Stellt sich die Frage, weshalb die Anlagen nicht gleich ganz gebaut werden: Elektro-Autos auf unseren Strassen sind schliesslich keine Zukunftsmusik mehr, sondern eine Tatsache.
Mit der Umsetzung der Stromtankstellen warte man zu, weil Fragen der Bewirtschaftung noch nicht beantwortet werden konnten, sagt Gemeinderat Stephan Marti: «Wir wollen keinen Schnellschuss.» Die Zeit drängt: Damit es zu keinem Parkier-Chaos kommt, wenn der bestehende Parkplatz beim Baustart für die Sporthalle im Sommer aufgehoben wird, soll im Frühsommer dieses Jahres mit den Arbeiten am neuen Parkplatz begonnen werden. Die Bauzeit ist auf 14 Wochen veranschlagt.
Eventuell in zwei Etappen
Falls mit dem Bau der Sporthalle früher als erwartet begonnen werden kann, würde die Fläche zunächst als provisorischer Parkplatz genutzt. Die Fertigstellung erfolge zu einem späteren Zeitpunkt, wobei keine Mehrkosten entstünden, wie Marti versichert.
Für die Sporthalle ist das Baubewilligungsverfahren noch im Gang. Gemäss Gemeindepräsident Peter Buser werden gegenwärtig wenige Einsprachen bereinigt. Er rechne damit, dass die Baubewilligung im Mai eintrifft. Damit könnten die Bagger Ende Juli, Anfang August auffahren. Bei einer Bauzeit von voraussichtlich knapp zwei Jahren soll die 15,4-Millionen-Franken-Turnhalle laut aktuellem Fahrplan Ende Juni 2024 eingeweiht werden können.
Gemeinderat und -kommission unterstützen Tempo-30-Antrag
ch. Soll auf der Rheinfelder-, Bahnhofund Zunzgerstrasse künftig nur noch mit Tempo 30 gefahren werden? Mit dieser Frage wird sich die Sissacher Gemeindeversammlung am kommenden Donnerstag befassen. Konkret geht es um einen Antrag von Urs Chrétien. Er möchte den Gemeinderat beauftragen, ein Gesuch an den Kanton zu stellen, wonach auf den genannten drei Kantonsstrassenabschnitten die Einführung von Tempo 30 zu prüfen sei. Der Gemeinderat und eine Mehrheit der Gemeindekommission unterstützen den Antrag. Bei den von Chrétien genannten Abschnitten handle es sich um neuralgische Punkte, schreibt der Gemeinderat in seinen Erläuterungen zur Gemeindeversammlung. Unter anderem im Zusammenhang mit der Schulwegsicherheit würden diese immer wieder thematisiert und aus der Bevölkerung gegenüber dem Gemeinderat Handlungsbedarf gemeldet.