Tyara Buser spielt wieder beim FC Basel

lug. «Ich hatte keine Lust mehr, immer nur auf der Bank zu sitzen», sagt Tyara Buser. Die Ersatzbank im Freiburger Möslestadion, die Buser anspricht, war in den letzten sechs Monaten nämlich harte Realität für die Bubendörferin. Im Sommer 2020 wechselte die damals 20-Jährige vom FC Basel in die Bundesliga zum SC Freiburg.

Jener Wechsel kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Buser verliess die Schweiz nach einem Kreuzbandriss und verpasste durch die Verletzung den idealen Einstieg in die Bundesliga. Doch sie kämpfte sich zurück, war wieder fit und trainierte normal mit dem Team. In der Rückrunde kam sie zu regelmässigen Einsätzen. Doch in der Sommerpause stand das Glück wieder nicht auf ihrer Seite: «Zwei Tage vor dem Saisonstart riss ich mir die Bänder und ein Stück von meinem Knöchel brach ab», sagt sie.

Als Folge dieser Verletzungen konnte sie nicht spielen. Aber auch nach ihrer Genesung verbrachte sie die meiste Zeit auf der Bank.

Zurück zum FCB
Danique Stein, die Trainerin der FC-Basel-Frauen, wurde auf Busers Situation aufmerksam. «Ich kenne Danique schon lange. Als ich mit 15 zu den FCB-Frauen kam, war sie Captain. Heute trainiert sie das Team», sagt Buser. Wenig überraschend erhielt Buser von der Trainerin die Anfrage, ob sie nicht wieder zurück zum FCB wechseln möchte, und sie nahm an.

Ein Wechsel von der Bundesliga zurück in die AXA Women’s Super League sei sportlich zwar ein Abstieg, sagt Buser. Trotzdem sehe sie den FCB als grosse Chance, keinesfalls als Rückschritt: «Ich spiele lieber regelmässig beim FCB, als bei Freiburg nur auf der Bank zu sitzen.» Dass der FCB sich international nicht verstecken muss, zeigte sich vor wenigen Tagen: In einem Testspiel verlor Basel nur 2:3 gegen den Favoriten SC Freiburg. In Basel fühlt sich die Oberbaselbieterin sehr wohl. Es komme ihr vor, als sei sie nie weg gewesen. An Freiburg vermisse sie ausser ihren Mitspielerinnen, die zu Freundinnen wurden, nichts.

Auch die Anreise ins Training hat sich für Buser vereinfacht. Nach Freiburg ist sie täglich gependelt. «Heute kann ich direkt vor meiner Haustür in den Bus steigen und bin in zehn Minuten im Training», sagt sie. Seit vergangenem Sommer wohnt sie zusammen mit ihrem Freund in Basel.

Beim FCB will sie sich keinen Druck machen. Sie wolle Spass am Fussball haben und sich noch keine Gedanken über zukünftige Wechsel machen. Was für Buser aber infrage kommt, ist ein kleiner Job neben der Fussballkarriere. Da das Training in Freiburg zu unregelmässigen Zeiten begann und teilweise den ganzen Tag dauerte, konnte sie nebenbei keiner Arbeit nachgehen. «In Basel beginnt das Training erst um 19 Uhr, da liegt ein Nebenjob drin», sagt sie.

Bald wieder im Nationaldress?
Trotz allem bereut sie nicht, den Schritt in die Bundesliga gewagt zu haben. «Der Zeitpunkt war einfach nicht ideal», sagt sie. In der Bundesliga konnte sie viel lernen, auch die Härte der Spiele hat sie geprägt.

Ein weiterer Grund für den Wechsel ist, dass sich Buser wieder für die Schweizer Nati aufdrängen kann. Im rot-weissen Dress spielte sie letztmals vor ihrem Kreuzbandriss. «Ich war im vergangenen Sommer im Nati-Trainingslager. Dort wurde mir gesagt, dass ich erst wieder ein Aufgebot bekomme, wenn ich regelmässig spiele», sagt sie. Es sei ihr grosses Ziel, den Sprung zurück ins Nationalteam zu schaffen.

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