Europaweites Programm setzt auch auf Schweizerinnen und Schweizer

vs./sda. Um die Forschung in Europa und der Schweiz zu fördern, ist auf internationalem Niveau der Europäische Forschungsrat (ERC) tätig. Dieser hat diese Woche die ersten Stipendiatinnen und Stipendiaten im Rahmen des neuen Forschungs- und Innovationsprogramms «Horizon Europe» bekannt gegeben. Darunter befinden sich Schweizer Forschende.

Erfolgreich waren dabei 28 an Schweizer Forschungseinrichtungen tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich im Kampf um die begehrten Stipendien durchsetzen konnten. Besonders erfolgreich waren laut Mitteilung des ERC die an der ETH Zürich tätigen Forschenden mit elf zugesprochenen sogenannten «Starting Grants».

Zudem setzten sich fünf Forschende der ETH Lausanne (EPFL) im Konkurrenzkampf durch, vier der Universität Bern und jeweils zwei des Paul Scherrer Instituts (PSI) und des Lausanner Universitätsspitals (CHUV). Ebenfalls überzeugten jeweils eine Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler der Universitäten Lausanne, St. Gallen, Basel und Genf. Die Schweizer Projekte umfassen ein breites Spektrum an Fachgebieten, von künstlicher Intelligenz (KI) in der Rechtsprechung, über den Einfluss von Vulkanausbrüchen aufs Klima bis hin zu epigenetischen Einflüssen aufs Erinnern. Für die hiesigen Forscherinnen und Forscher gibt es jedoch auch Hindernisse zu bewältigen: Wegen des Abbruchs der Verhandlungen zum institutionellen Rahmenabkommen gilt die Schweiz nur noch als nicht-assoziiertes Drittland, weshalb Forschungsinstitutionen hierzulande grundsätzlich nicht finanziert werden können. Zur Kompensation der fehlenden ERC-Gelder werden sie vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) direkt finanziert – mit sogenannten «Transfer Grants».

Weil die Bewerbungszeit für die «Starting Grants» aber vor dem Abbruch der Verhandlungen lief, konnten Vorschläge aus der Schweiz berücksichtigt werden und «ausnahmsweise förderfähig bleiben». Allerdings gilt dies nur, wenn die Schweizer Hochschule von einer Institution «mit Sitz in einem förderfähigen Land ersetzt wird», schrieb der ERC.

Bereits vergangenen Sommer liess Brüssel durchblicken, dass Schweizer Top-Forschende durchaus EU-Gelder bekommen könnten, sofern sie in ein EU-Land umzögen.

600 Millionen für 2000 Jobs
Insgesamt vergab der Europäische Forschungsrat 619 Millionen Euro. Die Gelder werden laut Mitteilung rund 2000 neue Jobs schaffen. Diese Jobs sind im Wesentlichen für Postdoktoranden, Doktoranden und andere Mitarbeiter an den jeweiligen Forschungseinrichtungen, wie es in der Mitteilung heisst. Das «Horizon Europe»-Programm dauert von 2021 bis 2027 und ist mit einem Gesamtbudget von gut 95 Milliarden Euro das weltweit grösste Forschungs- und Innovationsförderprogramm.

Nachwuchsforschende werden gefördert

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