Bern | ICT-Scouts am Digitaltag
Im Theatersaal des Hotel National in Bern haben sich die jugendlichen Talente des «ICT Scouts & Campus»- Förderprogramms das Motto des Digitaltags zu Herzen genommen, den Spiess aber umgedreht: Vergangene Woche waren sie ...
Bern | ICT-Scouts am Digitaltag
Im Theatersaal des Hotel National in Bern haben sich die jugendlichen Talente des «ICT Scouts & Campus»- Förderprogramms das Motto des Digitaltags zu Herzen genommen, den Spiess aber umgedreht: Vergangene Woche waren sie es, die den Politikern und Politikerinnen Grundlagen des Programmierens vermittelten. Sie wollten wissen, ob ihr Feuer für die digitale Welt auch unter der Bundeshauskuppel lodert. Die Antwort ist ein klares Nein. Die Veranstaltung dürfte als die kleinste in die Geschichte des feudalen Theatersaals eingehen.
Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP, BL) glaubt, zumindest einen der Gründe dafür zu kennen: «Wir Politiker und Politikerinnen reden beim Thema Digitalisierung zu viel mit und lernen zu wenig», meinte sie, auf das Digitaltag-Motto hinweisend, selbstkritisch. In ihrem Impulsreferat zur Halbzeit des Workshops «Programmieren» freute sie sich dafür umso mehr, dass wenigstens einige Vorbilder mit dabei waren, um zu lernen. «Es ist auch eine Frage des Respekts diesen jungen ICT-Talenten gegenüber, die hier im Rahmen dieses Programms ihre Freizeit für dieses wichtige Thema hingeben», mahnte sie an die Adresse ihrer abwesenden Kolleginnen und Kollegen.
Die Jugendlichen selbst waren mit ihren «Schülerinnen und Schülern» im Grossen und Ganzen zufrieden. «Bei den einfachen Aufgaben schlagen sie sich ziemlich gut», sagte ICT-Talent Aram, «helfen muss ich erst, wenns komplizierter wird.» Und sein Kollege David fügt im Interview mit «TeleBärn» hinzu: «Bis jetzt ist noch niemand verzweifelt, es kommt gut.» Um logisches Denken geht es beim ICT-Scouting an den Berner Schulen, bei dem diese ICT-Talente erkannt und rekrutiert wurden. Wenn die ICT-Scouts die 7. Klassen der Volksschulen besuchen, tun sie dies mit exakt demselben Workshop im Gepäck, den nun die Politiker absolvierten. Dieser vermittelt einerseits Grundkenntnisse im Programmieren gemäss Lehrplan 21 und erkennt dabei durch Beobachtung der Schülerinnen und Schüler deren Fähigkeit und Motivation zum Lösen abstrakter Probleme. Wer über ebendiese Fähigkeiten verfügt, der oder die wird bis zum Ende der obligatorischen Schulzeit zur Teilnahme im ICT-Campus eingeladen. Vorkenntnisse im Programmieren oder Mathenoten sind dabei irrelevant.
Dominik Strobel, ICT-Scouts