Wildsträuchermarkt von Pro Natura
vs. Mehr Tier- und Pflanzenarten als je zuvor sind heute vom Aussterben bedroht – auch bei uns. Jede und jeder kann im Kleinen Gegensteuer geben und im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon die Artenvielfalt fördern, ...
Wildsträuchermarkt von Pro Natura
vs. Mehr Tier- und Pflanzenarten als je zuvor sind heute vom Aussterben bedroht – auch bei uns. Jede und jeder kann im Kleinen Gegensteuer geben und im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon die Artenvielfalt fördern, indem exotische Sträucher durch einheimische Gewächse ersetzt werden. Am Wildsträuchermarkt vom kommenden Samstag in Sissach bietet Pro Natura Baselland eine Auswahl dieser auch für Menschen attraktiven Pflanzen an.
Der aus Südwestasien stammende Kirschlorbeer ist in Schweizer Gärten sehr beliebt und kann im Detailhandel nach wie vor erworben werden. Er bildet dichte Hecken, ist immergrün und benötigt kaum Pflege. Gleichzeitig steht die Pflanze aber auch auf der schwarzen Neophyten-Liste des Bundes. Die Schweiz möchte die Ausbreitung dieser eingeschleppten Pflanzenarten eindämmen, weil sie die einheimischen Pflanzenarten verdrängen und ökologisch weitgehend wertlos sind. Und die Detailhändler halten ihre Kundinnen und Kunden an, den Kirschlorbeer rechtzeitig zurückzuschneiden, damit sich keine Beeren bilden können, die zu einer Verschleppung der Pflanze führen können.
Um diesen Widerspruch aufzulösen, können wir in unseren Gärten Exoten wie den Kirschlorbeer, den Sommerflieder oder die Forsythie durch einheimische Wildsträucher wie beispielsweise Liguster, Traubenkirsche oder Kornelkirsche ersetzen. Diese bieten vielen Tieren Unterschlupf und Nahrung – im Frühling für bestäubende Insekten mit einem reichen Nektar- und Pollenangebot, im Sommer für unzählige Tag- und Nachtfalter als Raupenfutter und im Herbst und Winter für die Vogelwelt durch ihre Früchte. So ernähren sich beispielsweise die Raupen des Zitronenfalters ausschliesslich von den Blättern des Kreuzdorns und des Faulbaums.
Zum Pflanzen von Wildsträuchern ist der Spätherbst der ideale Zeitpunkt. Die Sträucher können wurzelnackt ohne Ballen gepflanzt werden, sind dadurch preiswerter und wachsen über den Winter gut an. Neben über 25 einheimischen Wildsträucherarten aus biologischer Produktion erhalten Sie am Markt fachliche Beratung, welcher Strauch für welchen Standort und welche Bedürfnisse am besten geeignet ist. Ausserdem gibt es am Markt den beliebten Baselbieter Naturkalender zu kaufen.
Pro-Natura-Wildsträuchermarkt, Samstag, 27. November, 9 bis 12 Uhr, in der Begegnungszone Sissach, vis-à-vis Restaurant Sternen.