Barbara Saladin
Am vergangenen Freitag war es wieder so weit: Drei neue Stelen mit drei neuen Naturphänomenen aus dem Kanton wurden in der ständig wachsenden Dauerausstellung «Wildes Baselbiet» im Museum.BL in Liestal eingeweiht. Die Gewinner mit den meisten Stimmen des ...
Barbara Saladin
Am vergangenen Freitag war es wieder so weit: Drei neue Stelen mit drei neuen Naturphänomenen aus dem Kanton wurden in der ständig wachsenden Dauerausstellung «Wildes Baselbiet» im Museum.BL in Liestal eingeweiht. Die Gewinner mit den meisten Stimmen des diesjährigen Gemeinde-Rankings hiessen Birsfelden, Ettingen und Rickenbach.
Bei der Begrüssung betonte Museumsleiter Marc Limat, es sei ihm «ganz feierlich zumute», da endlich wieder eine Vernissage mit so vielen Leuten möglich sei – und sogar mit Buffet im Anschluss. Die frischgebackene Präsidentin des «Freundeskreises Museum.BL», Letizia Schubiger, freute sich, dass nun bereits insgesamt 30 Baselbieter Gemeinden im «Wilden Baselbiet» vertreten sind. Denn die Ausstellung, die sich ganz der Natur vor der Haustür verschrieben hat, vom Freundeskreis unterstützt und von der Biologin Ila Geigenfeind kuratiert wird, hat vielseitigen Zuwachs bekommen: Neu eingezogen sind der Rotmilan, die Zauneidechse und eine Naturoase inmitten des Siedlungsgebiets.
Bei Rickenbach, dem Oberbaselbieter Vertreter des Gemeinde-Rankings, ist der anpassungsfähige Rotmilan Thema. Der drittgrösste Greifvogel der Schweiz gehört zu den wenigen Wildtieren, die von der Intensivierung der Landwirtschaft und der Nähe zum Menschen profitieren. Doch in Rickenbach setzen sich Menschen mit viel Herzblut dafür ein, dass die Vielfalt in der Landschaft gefördert wird und sich auch andere Tiere wieder heimisch fühlen, namentlich auch mit dem Projekt Obstgarten Farnsberg. Diesen Sommer haben sich die Engagierten zu einem Verein zusammengetan und haben «Natur in Rickenbach» gegründet – eine Tat, die in einer Zeit des Vereinsschwunds und der immer grösseren Mühen, Leute für Ehrenämter zu finden, fast schon Seltenheitswert hat. Und mit seinem Einzug ins Museum keine zwei Monate nach seiner Gründung dürfte der junge Naturschutzverein definitiv einen Rekord brechen.
Oase in der Siedlung
Es gibt übrigens auch andere gute Neuigkeiten. So hat sich beispielsweise der Bestand des bedrohten Gartenrotschwanzes mittlerweile stabilisiert – oder wie es Vorstandsmitglied Nadja Rollka in dem Kurzfilm sagt, der fortan im Museum.BL zu sehen ist: «Durch Zusammenarbeit hat man einfach einen grösseren Hebel.» Die beiden anderen Gewinner-Gemeinden sind Ettingen und Birsfelden. Ettingen präsentiert auf seiner Stele das Gebiet Stapflenreben, das nach der Nutzung als Weinberg und Nadelwald heute ein artenreicher, offener Mischwald ist, und Birsfelden trumpft mit dem Biotop am Stausee auf, in dem jedes Jahr die seltene Beutelmeise auf ihrem Zug nach Süden Halt macht.
Die nächsten Gemeinden, die in die Ausstellung in Liestal Einzug halten, sind übrigens allesamt im Oberbaselbiet zu finden: Am meisten Stimmen beim aktuellen Ranking haben Arisdorf, Waldenburg und Gelterkinden gemacht.
www.wildesbaselbiet.ch