Gelungenes Gemeinschafts projekt
01.10.2021 Bezirk Waldenburg, TittertenBevölkerung drückt Gemütslage in der Pandemie künstlerisch aus
«Kultur Titterten» lud im Frühling 2020 die Dorfbevölkerung ein, kreative Werke zum Thema Covid-19 zu gestalten. Die dabei entstandenen Arbeiten hängen nun als Gemeinschaftswerk im Aufgang zum ...
Bevölkerung drückt Gemütslage in der Pandemie künstlerisch aus
«Kultur Titterten» lud im Frühling 2020 die Dorfbevölkerung ein, kreative Werke zum Thema Covid-19 zu gestalten. Die dabei entstandenen Arbeiten hängen nun als Gemeinschaftswerk im Aufgang zum Gemeindesaal.
Peter Stauffer
Vom Kleinkind bis zur Omi oder dem Urgrossvater konnten sich alle Titterter und Titterterinnen mit mehr oder weniger grossem Aufwand am Projekt «Ein Dorf drückt sich aus» beteiligen. Eingeladen dazu hatte im Frühling des vergangenen Jahres die Kulturkommission Titterten. Die Idee, etwas gemeinsam mit der Dorfbevölkerung zu realisieren, geisterte schon länger in den Köpfen der Kommissionsmitglieder herum. Die Grafikerin Christa Schmutz fand, die ausserordentliche Zeit des Lockdowns sei wie dafür geschaffen, die bis dahin noch vage Idee mit einem Gemeinschaftswerk Realität werden zu lassen.
Zur Ausführung wurde den Bewohnern von Titterten – oder Personen, die sich mit dem Dorf verbunden fühlen – nur eine einzige Vorgabe gemacht: Damit am Schluss die vielen Kunstwerke zu einem Ganzen zusammengefügt und im Gemeindehaus ausgestellt werden können, war die Grösse der eingereichten Objekte vorgegeben.
Keine Einschränkungen gab es hingegen für die verwendeten Materialien und die Art der Ausführung. Der Zeit entsprechend – Frühling 2020 – sollten sich die Werke mit dem Corona-Ausnahmezustand und der entsprechenden Gemütslage der Künstler und Künstlerinnen befassen. Das war auch der Grund, wieso Christa Schmutz den Titel «Ein Dorf drückt sich aus» für das Projekt wählte.
Im Lauf der Zeit trafen 78 Kunstwerke bei der Grafikerin ein. Unglaublich, was da alles zusammenkam und kaum Platz fand im Atelier: kreative Zeichnungen, Gemälde, Collagen, Comics, Texte, Fotos, Patchworkarbeiten, Drucke, Stickereien, ja sogar Strickarbeiten. Auch das verwendete Material, darunter Papier, Farbe, Stoff, Garn, Plastik, Naturmaterial, Kreide und vieles mehr – zeugt vom Ideenreichtum der Mitmachenden.
Christa Schmutz dokumentierte jedes einzelne Objekt mit dem Namen der Schöpferin oder des Schöpfers, dem Titel, falls vorhanden, der Reihenfolge des Eintreffens und der Art der Ausführung. Sie hat alle Einzelwerke fotografiert und daraus einen Bildband, versehen mit Hintergrundinformationen, gestaltet.
78 Originale ergeben ein Ganzes
Das «Gemeinsame» sollte sich aber nicht nur im Thema ausdrücken. Auch das handwerkliche Zusammenfügen der Originale zu einem Gesamtbild wollte die Künstlerin im Kollektiv geschehen lassen. Letzteres war denn auch der Grund, weshalb sich die Fertigstellung des Projekts verzögerte. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie konnte das Zusammentragen und Verarbeiten zum Ganzen erst in den vergangenen Monaten geschehen.
Das Gesamtbild, zusammengefügt aus allen 78 Originalen, hängt nun im Aufgang zum Gemeindesaal. Vor zwei Wochen wurde anlässlich der Vernissage das Werk der Titterter Bevölkerung vorgestellt.
Christa Schmutz präsentierte das Werk auch der «Volksstimme» mit sichtbarem – und berechtigtem – Stolz und ist sehr erfreut und dankbar, dass das «Gemeinschaftsprojekt Corana» gelungen ist und zu einem guten Ende geführt hat.