Michèle Bircher singt sich ins Finale
21.09.2021 LampenbergDie Baselbieter Sängerin bringt die SRF-Jury ins Schwärmen
Michèle Bircher aus Lampenberg ist in der ersten Runde der SRF-Show «Stadt Land Talent» mit Lob überhäuft worden. Die Sängerin zieht ins Finale ein und singt am 10. Oktober um 100 000 ...
Die Baselbieter Sängerin bringt die SRF-Jury ins Schwärmen
Michèle Bircher aus Lampenberg ist in der ersten Runde der SRF-Show «Stadt Land Talent» mit Lob überhäuft worden. Die Sängerin zieht ins Finale ein und singt am 10. Oktober um 100 000 Franken.
Sebastian Schanzer
«Es chlöpft ein würklich weg», meinte Jonny Fischer vom Comedy-Duo Divertimento begeistert. Eine «Weltklasse-Stimme», schwärmte sein Jury-Kollege Luca Hänni und für Stefanie Heinzmann ist sie sowieso die perfekte Kandidatin für diese Show. Michèle Bircher, die 20-jährige Frau aus Lampenberg, überwältigte neben der Jury wohl auch das Publikum vor den Fernsehern am Samstagabend mit ihrer Interpretation des Lieds «All I Ask» der britischen Sängerin Adele.
Es war der Auftakt zur neuen SRF-Show «Stadt Land Talent», an der insgesamt 27 Schweizer Talente aus den Sparten Musik, Tanz und Variety gegeneinander antreten, um am Ende 100 000 Franken mit nach Hause zu nehmen. Mit ihrer Vorstellung qualifizierte sich Bircher am Samstag bereits fürs Live-Finale vom 10. Oktober.
«Mit jeder Zelle deines Körpers»
Überwältigt nach der Vorstellung zeigte sich Bircher auch selbst. Sie habe wegen der Pandemie schon lange nicht mehr auf einer Bühne gestanden, sagte sie gegenüber der Moderatorin. «Jetzt habe ich einfach eine Riesenfreude, dass ich das wieder tun darf.»
Die der Pandemie geschuldete fehlende Bühnenpräsenz von eineinhalb Jahren war der gelernten Coiffeuse aus dem Baselbiet während des Auftritts indes nicht anzumerken. Selbstsicher stand sie im Licht der Scheinwerfer, meisterte scheinbar mit Leichtigkeit die Tonartwechsel im Lied und überzeugte die Jury auch durch ihr authentisches Auftreten. «Man sieht es dir an», schwärmte Stefanie Heinzmann, «du singst mit jeder Zelle deines Körpers.»
NACHGEFRAGT
«Es gibt nichts, was mich mehr begeistert»
Frau Bircher, Künstler und Künstlerinnen sind meist viel kritischer mit sich selbst, als es das Publikum ist. Sind Sie zufrieden mit Ihrer Vorstellung vom Samstagabend?
Michèle Bircher: Ich bin zufrieden mit mir – auch nachdem ich die Aufnahme am Fernsehen noch einmal angeschaut und analysiert habe. Ich glaube, ein bis zwei Töne lagen leicht daneben, aber das kann ich akzeptieren (lacht).
Sie haben bereits als 12-Jährige im deutschen Format «The Voice Kids» die Siegestrophäe abgeräumt. Sind Sie davon ausgegangen, dass Sie in der Schweiz eine ähnliche Euphorie entfachen?
Nein, davon bin ich nicht ausgegangen. Solche Gedanken will ich mir vor einem Auftritt aber auch gar nicht machen. Ich gebe einfach mein Bestes. Dass ich nun im Finale stehe, freut mich enorm. Aber ich glaube, man hat auch gesehen, dass ich sehr nervös war.
Was ist Ihr Rezept gegen das Lampenfieber?
Ich denke immer daran, dass ich genau für solche Situationen trainiert habe. Ich kann ja nicht mehr tun, als zu zeigen, wofür ich trainiert habe. Dieser Gedanke bringt mich zur Ruhe.
Wie trainiert man denn so etwas?
Zu Hause mache ich beispielsweise gerne Sport, unmittelbar bevor ich ans Mikro trete. Mein Atem und Herzschlag erhöhen dann die Frequenz, und so befinde ich mich in einer ähnlichen Situation wie bei grosser Nervosität.
Abgesehen von den 100 000 Franken, die es in «Stadt Land Talent» zu gewinnen gibt – erhoffen Sie sich von Ihrer Teilnahme am Wettbewerb auch einen Schub für Ihre musikalische Karriere?
Ich habe nach der Show bereits viel Zuspruch von verschiedenen Seiten erhalten und erhoffe mir schon, dass die Musikwelt nun sieht, dass ich immer noch am Ball bin und für die Musik brenne. Es gibt nichts, was mich im Leben mehr begeistert, als zu singen.
Stefanie Heinzmann sagte, neben dem Talent höre sie aus Ihrer Stimme auch sehr viel Arbeit heraus. Hört sie richtig?
Ja, ich trainiere ständig. Ich kann nicht anders. Das Singen entspricht einfach meiner Natur. Ich singe jeden Tag – sei es im Zimmer, im Studio oder sonst irgendwo. Ich würde sogar behaupten, dass ich vor meinem ersten Wort bereits gesungen habe.
Wissen Sie schon, welches Lied Sie am Finale am 10. Oktober interpretieren werden?
Ja, das weiss ich. Aber ich glaube, das darf ich Ihnen nicht verraten (lacht).