«Jetzt müssen die Play-offs her»
24.09.2021 Eishockey, SportDie ZS-Frauen starten in die neue Saison
Viermal in Folge hat das Frauenteam des EHC Zunzgen-Sissach die Play-offs der SWHL B verpasst. Nun «muss» es endlich klappen. Helfen sollen ein neuer Trainer und einige wichtige, neue Spielerinnen.
Daniel Monnin
Die ...
Die ZS-Frauen starten in die neue Saison
Viermal in Folge hat das Frauenteam des EHC Zunzgen-Sissach die Play-offs der SWHL B verpasst. Nun «muss» es endlich klappen. Helfen sollen ein neuer Trainer und einige wichtige, neue Spielerinnen.
Daniel Monnin
Die Worte haben schon fast Symbolcharakter. Es sind die Worte eines Wiederholungs-«Täters», denn sie stehen am Anfang jeder neuen Saison. Der rührige ZS-Teammanager Walter Winteler, der nach der Saison 2015/16 den Wechsel des Laufner Frauenteams zum EHC Zunzgen-Sissach orchestriert hat, ist auch in diesem Jahr, kurz vor dem Meisterschaftsbeginn am Sonntag, von seinem Team überzeugt: «Unser gemeinsames Ziel von Staff, Trainer und Spielerinnen ist ein Rang zwischen den Positionen 6 und 8, also die Play-off-Qualifikation.» Sagt es, lächelt und fügt bei: «Ich weiss, ich bin ein heilloser Optimist und habe die gleichen Worte schon mehrmals gebraucht, aber heute bin ich wirklich davon überzeugt, dass wir es endlich schaffen.»
Blicken wir zurück: Die ZS-Ladies standen letztmals in der Saison 2016/17 in den Play-offs der zweithöchsten Schweizer Liga. In den drei Folgesaisons kamen sie jeweils nicht über den 9. Rang hinaus. Immerhin entschieden sie jede Play-out-Serie gegen Lausanne, Neuchâtel Hockey Academy II und die Rapperswil-Jona Lady Lakers mehr oder minder klar für sich und sicherten sich via Umweg den Ligaerhalt.
Wintelers Optimismus gründet in diesem Jahr vor allem auf dem Trainerwechsel von Daniel Zbinden (seit 2018/19) zu seinem ehemaligen Weggefährten in Laufen, Christian Ruth, mit dem er einst mit den Laufentalerinnen überraschend eine Cup-Bronzemedaille gewann. Der 56-jährige Berner trainierte in seiner Karriere unter anderen den Langenthaler Nachwuchs, das Laufner Frauenteam und für kurze Zeit auch die Frauen des SC Reinach.
Verstärkung aus der Slowakei
Neue Besen kehren gewöhnlich gut. Ruth habe viel frischen Wind ins Team gebracht, hat Winteler festgestellt. Im übertragenen Sinn frischen Wind sollen auch zwei Slowakinnen bringen: Die 28-jährige Stürmerin Alica Mihalicova und die 21-jährige Kristina Faberova. Mihalicova gehörte vier Jahre lang zum Stamm der slowakischen Frauen-Nationalmannschaft und spielte ab der Saison 2013/14 in Spanien und bei den Nait Oooks in der Alberta Colleges Athletic Conference in Kanada. Sie war Gegnerin der beiden Bernerinnen Sandra Heim (Bomo Thun) und Dominique Scheurer (ZSC Lions), die zu dieser Zeit an der McEwan University studierten.
Seit 2018 hat Mihalicova allerdings keine Meisterschaftspartien mehr bestritten. Ihre Landsfrau Kristina Faberova hat ihre letzte volle Meisterschaft ebenfalls 2017/18 gespielt. In der Saison 2018/19 kam sie in der slowakischen Nachwuchsliga in einem Junioren-Team zum Einsatz, verletzte sich am Sprunggelenk und fiel längere Zeit aus. Faberova ist ebenfalls Nationalspielerin, spielte ihre einzige WM 2017.
Es ist kaum anzunehmen, dass die ZS-Verantwortlichen die beiden neuen Ausländerinnen in die Kategorie «Ergänzungsspielerinnen» einordnen. Und deshalb werden die beiden, die in ihren erfolgreichsten Jahren jeweils rund einen Punkt pro Spiel produzierten, auch in der SWHL B neben mannschaftsdienlichem Spiel an ihrer Torproduktion gemessen werden. Entscheidend bei den Transfers der beiden Slowakinnen wie auch dem Zuzug der erfahrenen Reinach-Verteidigerin Sabrina Müller (über 100 SWHL-A-Spiele) seien die guten Beziehungen und der unermüdliche Einsatz von Scout Flavio Costeggioli gewesen, sagt Winteler.
Die neuen Ausländerinnen sind die eine Seite, Winteler verweist jedoch aus gutem Grund auch auf die vielen Nachwuchsspielerinnen im Kader: «Es ist nach wie vor unsere Strategie, junge Spielerinnen aus der Region auszubilden und weiterzuentwickeln.» Eine davon, die 22-jährige Stürmerin Aline Graf, hat sich nach ihrem dreijährigen ersten Versuch in der obersten Spielklasse mit Neuenburg und der zwischenzeitlichen Rückkehr nach Sissach neu dem A-Klub Reinach angeschlossen. «Sie wird uns sicher fehlen», sagt Walter Winteler, meint aber, dass «das ganze Team zusammen den Abgang von Graf und Noemi Kurt auffangen kann».
ZS-Frauen 2021/22
Tor: Janina Grunder (2005, neu von Delémont), Flavie Roduit (2004, B-Lizenz Neuchâtel), Fiona Stehrenberger (2003, neu B-Lizenz Neuchâtel/Basel).
Verteidigung: Miriam Häfelfinger (2006), Tanja Knezic (1976), Sabrina Müller (1998, neu, Reinach), Johanna Vuille dit Bille (1989), Mathilde Bopp (1993), Nathalie Haudenschild (1993), Iris Josi (1991, neu, Wisle), Jamie Reinhard (1991, neu, B-Lizenz von Wisle).
Sturm: Alica Mihalikova (1993, neu, NAIT/ACAC, CAN), Kristina Faberova (1999, neu, Topolcany U16), Sofia Matikova (2002, neu, Urdorf), Mia Dehning (2008, neu, ZS-Nachwuchs), Eloise Trombert (2000), Emilie Smolders (1996) Anabel Kreutzer (2001, neu, Argovia Stars), Marie Schübb (2003), Lia Greif (2001), Fiona Schwager (2004), Meret Hofstetter (2008, neu, NW Rheinfelden), Jara Kaufmann (2007), Jennifer Salzmann (2002, B-Lizenz Neuchâtel), Ines Berset (2003, B-Lizenz Neuchâtel), Marketa Janda (2004), Cyndie Voirol (1984).
Staff: Christian Ruth (neu, Trainer), Flavio Costeggioli (Betreuer, Scout), Walter Winteler (Teammanager).
Abgänge: Aline Graf, Noemi Kurt (beide Reinach), Leine Nummi, Ricarda Weber (beide Brandis).