Schweres Metall im Marabu
10.06.2021 Gelterkinden, KulturJoshua Moser
Das Debütalbum «Clouds», eine akustische Version ihres eigenen Liedes «Screw You» und ein Cover des berühmten Linkin-Park-Songs «In The End», das auf der Streamingplattform Spotify bis Ende Mai mehr als 280 000 Mal angehört wurde: So liest ...
Joshua Moser
Das Debütalbum «Clouds», eine akustische Version ihres eigenen Liedes «Screw You» und ein Cover des berühmten Linkin-Park-Songs «In The End», das auf der Streamingplattform Spotify bis Ende Mai mehr als 280 000 Mal angehört wurde: So liest sich der Werdegang der Gelterkinder Band Moment of Madness. Seit mehr als vier Jahren machen der Sissacher Jonas Brandenberger und die Gelterkinder Stefan Wittwer, Ivo Gäumann und Andrea Leandro Perin zusammen Musik. Nach dem Erscheinen des ersten Albums im Dezember 2019 konzentrierte sich die Metal-Band, die im Bereich des Metalcores einzuordnen ist, darauf, an Konzerten und Festivals auftreten zu können. «Wir wollen unsere Musik unter die Leute bringen», sagte Schlagzeuger Wittwer im Januar 2020 gegenüber der «Volksstimme». Doch es kam anders. «Wir wollten vor Publikum spielen, um auf uns aufmerksam zu machen», so Wittwer. «Wir waren bei einigen grösseren Schweizer Metal-Bands als Vorband im Gespräch.» Allerdings hat ihnen das Coronavirus, wie so vielen anderen auch, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun sei es schwierig, eine Plattform für Live-Auftritte vor Publikum zu finden. Zum einen wisse niemand, wann Konzerte wieder stattfinden können, und zum anderen verschieben viele Veranstalter bereits geplante Auftritte nach hinten: «Bei vielen Veranstaltern steht das Programm für das nächste Jahr bereits», sagt Wittwer. Dennoch ist die Band guten Mutes: Wittwer verrät, dass die Oberbaselbieter Metaller mit einigen Veranstaltern im Gespräch seien. Wo, will er noch nicht sagen.
Videodreh im Marabu
Die Metalcore-Band hat den Fokus wegen des Virus neu setzen müssen: «Wir veröffentlichen fünf Songs verteilt über die vier Monate Juni bis September. Unsere erste Single ist am 7. Juni erschienen.» Dazu geht am selben Tag auch ein Musikvideo online – gedreht im Marabu in Gelterkinden. «Das Marabu wurde uns zur Verfügung gestellt wie schon beim Dreh unseres Musikvideos zu
‹In The End›. Dafür sind wir den Besitzern enorm dankbar», so Wittwer. Die lokale Unterstützung schätzt «Moment of Madness»: «Wir freuen uns sehr, dass man uns so entgegenkommt.» Dass der Videodreh im Marabu stattgefunden hat, dürfte allerdings schwer zu erkennen sein: Im Video wird viel mit Licht und Schatten gearbeitet: Die Bandmitglieder haben Wäscheleinen aufgehängt und daran 32 Glühbirnen befestigt. Was im Video nicht im Fokus steht, wird wortwörtlich im Dunkeln gelassen.
Die EP wird im Gegensatz zum Debütalbum nicht als CD erhältlich sein. «Die Nachfrage nach CDs ist zu gering und die Kosten sind zu hoch», sagt Wittwer. Auch beim zweiten Album, das die Oberbaselbieter in etwas mehr als einer Woche aufgenommen haben und das bereits fertig ist, ist nicht sicher, ob CDs gedruckt werden. «Wir bezahlen alles aus eigener Tasche, deshalb rechnen wir solche Investitionen zuvor gut durch», so Wittwer. Investitionen tätigt die Band dann eher im Bereich der Werbung in den Sozialen Medien. Da das Projekt Moment of Madness für die Bandmitglieder aber immer noch ein Hobby ist, wolle man die ausgegebenen Beträge im Rahmen halten.
Doch Geld ist für die Band mit knapp 11 000 monatlichen Hörern auf Spotify nicht zentral: «Uns ist es nicht wichtig, mit unserer Musik Geld zu machen. Wir wollen Leute erreichen und ihnen mit unserer Musik Freude bereiten.» Dies sei bei Live-Auftritten am besten möglich. Wann der nächste folgt, ist noch offen. Fest steht aber: «Wir veröffentlichen unser zweites Album, wenn wir wieder live spielen können.»