Petition gegen Rückbau
18.06.2021 Ramlinsburg169 Personen wollen Pumpenhaus retten
169 Personen haben sich mit einer Petition an den Ramlinsburger Gemeinderat gewandt. Sie wollen damit verhindern, dass das 1932 erbaute Pumpenhäuschen zurückgebaut wird. Nur: Vonseiten der Projektenwicklerin war das nie ein Thema. Das ...
169 Personen wollen Pumpenhaus retten
169 Personen haben sich mit einer Petition an den Ramlinsburger Gemeinderat gewandt. Sie wollen damit verhindern, dass das 1932 erbaute Pumpenhäuschen zurückgebaut wird. Nur: Vonseiten der Projektenwicklerin war das nie ein Thema. Das Geschäft ist zurzeit sistiert; die Behörde wartet auf die Visualisierung der Architekten.
Willi Wenger
Im Ramlinsburger Gemeindeblatt vom April und vom Mai ist die Bevölkerung über die Absicht des Gemeinderats informiert worden, dass dieser die 54 Quadratmeter grosse Parzelle Nummer 29, wo das historische Pumpenhaus steht, verkaufen will. Kaufinteressentin ist das Bauhandwerkerkonsortium Untere Grosse Matt Liestal AG (UGM AG), das die Projektentwicklung seit vier Jahren begleitet. Ein Investor soll dereinst auf den Nachbargrundstücken eine Wohnüberbauung mit 40 Wohneinheiten realisieren. Diese sollen auf vier Mehrfamilienhäuser aufgeteilt werden, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie sichergestellt werden soll.
Den Verkauf der Parzelle, auf der das Pumpenhaus steht, an die UGM AG hat der Gemeinderat bereits Mitte April beschlossen. Er hat vor, die 54 Quadratmeter zum aktuellen Baulandpreis von 650 Franken/m2 zu verkaufen. In seinen Überlegungen gewichtete er die Vorteile für die allgemeine Verkehrssicherheit wichtiger als den Erhalt des Pumpenhauses. Dieses sei im Zonenplan Siedlung weder als geschützte noch als erhaltenswerte Baute eingestuft, sagt der Gemeinderat. «Es dient aktuell lediglich noch als Materiallager des Vereins für Naturschutz», sagt Gemeindeverwalter Christoph Epper auf Anfrage der «Volksstimme».
Pumpenhaus soll integriert werden
Die Information im April-Gemeindeblatt löste Reaktionen aus. 169 Personen sahen den Rückbau des Pumpenhauses vor Augen und sie deponierten eine entsprechende Petition dagegen beim Gemeinderat. Dieser nahm die Petition zur Kenntnis. Ein Gespräch mit der UGM AG zeigte der Exekutive auf, dass es nie deren Absicht war, das Pumpenhaus zurückzubauen. Im Gegenteil: Es ist vorgesehen, das Pumpenhäuschen in die Erschliessung der Parzellen zu integrieren. Vonseiten der UGM AG sagt Roman Vettiger, der seit bald vier Jahrzehnten in Ramlinsburg wohnt, dass er nach wie vor guter Dinge sei, dass das auf Ramlinsburg zugeschnittene Projekt realisiert werden könne. Gemeindeverwalter Epper ergänzt, dass es der Behörde wie Anwohnern primär darum gehe, die Ein- und Ausfahrt zum Projekt zu verbessern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Die Gemeinde und die UGM AG haben den Verkauf/Kauf vorläufig sistiert. Sie warten auf die Visualisierung der Architekten. Zu sagen ist schliesslich, dass es sich beim Projekt um ein privates Bauvorhaben handelt. Dieses beinhaltet ein innovatives Solarprojekt, in welches das Pumpenhaus auf sinnvolle Weise integriert werden könnte. Bei einer Realisierung im Zentrum der Gemeinde wird Ramlinsburg zudem Vorteile haben: zum Beispiel mehr Schülerinnen und Schüler, mehr Frequenzen im Dorfladen sowie mehr Steuereinnahmen.
An der Einwohnergemeindeversammlung vom kommenden Mittwoch dürfte das Projekt, das aufgrund der gesetzlichen Grundlagen entwickelt worden ist, unter «Diverses» thematisiert werden. Die UGM AG hält gegenüber der «Volksstimme» fest, dass sie von Beginn an gegenüber der Behörde und der Bevölkerung immer offen und transparent informiert habe.