Ausweichroute wegen Verlegung der Frenke notwendig
Das Projekt mit dem WB-Doppelspurausbau zwischen Lampenberg-Ramlinsburg und Hölstein ist noch nicht bewilligt, hingegen konnte eine Lösung für eine temporäre Ausweichroute für den Verkehr in Hölstein gefunden ...
Ausweichroute wegen Verlegung der Frenke notwendig
Das Projekt mit dem WB-Doppelspurausbau zwischen Lampenberg-Ramlinsburg und Hölstein ist noch nicht bewilligt, hingegen konnte eine Lösung für eine temporäre Ausweichroute für den Verkehr in Hölstein gefunden werden.
Elmar Gächter
Der Abschnitt des Waldenburgerbahn-Neubaus zwischen Hölstein und Lampenberg-Ramlinsburg ist mit einer Doppelspur vorgesehen und fordert die Baselland Transport AG (BLT) mehr als geplant. Die Verlegung und Renaturierung der Vorderen Frenke musste, da in der Grundwasserschutzzone gelegen, aufgrund des Entscheids des Bundesamts für Umwelt (Bafu) fallen gelassen werden. Und jetzt, obwohl die drei Einsprachen von Umweltverbänden gegen das geänderte Teilprojekt vom Tisch sind, steht die Bauherrin immer noch Gewehr bei Fuss. Denn das gleiche Bafu schlägt vor, nun doch eine Revitalisierung der Vorderen Frenke zu prüfen, und zwar für jenen Teil, der ausserhalb der Grundwasserschutzzone liegt. Dies, um die geforderte Bilanz nach ökologischen Ausgleichsmassnahmen in diesem Los zu erreichen.
Neu soll die Frenke ausserhalb der Grundwasserschutzzone auf einer Länge von rund 170 Metern verlegt und von ihrem engen Korsett befreit und renaturiert werden. «So erhalten wir in diesem Abschnitt ein ökologisch hochwertiges Gewässer mit bepflanzten Böschungen», sagt Reto Rotzler von der BLT. Die Gemeinde Liestal als betroffene Grundeigentümerin ist mit dem Vorhaben einverstanden. Die BLT wartet nun auf die Genehmigung der entsprechenden Massnahmen. Bis diese eingegangen ist, darf laut Rotzler in diesem Abschnitt weder gerodet noch der Hang abgetragen werden. Er hofft, die Zustimmung des Bafu bis spätestens Ende August zu erhalten. «Sonst wird es mit dem Bau terminlich eng», so Rotzler.
Keine Alternative
In der Bauphase muss der Verkehr zwischen der Abzweigung der Alten Landstrasse und dem Dorfeingang Hölstein neu geregelt werden. Der Gemeinderat hatte sich ursprünglich dagegen ausgesprochen, die Alte Landstrasse als Ausweichroute zu benutzen. Doch es gibt dazu keine Alternative, wie an einem Informationsanlass von vergangener Woche sowohl die Vertreter der BLT als auch des Gemeinderats festhielten.
Es seien alle denkbaren Alternativen vom Neubau eines Fahrstreifens über eine Umleitung nach Lampenberg bis zum Wechselverkehrsregime mit ändernder Fahrtrichtung je nach Uhrzeit geprüft worden. Eine Ampelanlage auf der Kantonsstrasse kommt für die BLT nicht infrage. «Sie würde die Wartezeit und die Rückstaulänge vor dem Rotlicht erhöhen, die Priorisierung der Busse verhindern und die Bauzeit um mehrere Monate verlängern», hat die BLT den Anwohnenden des betroffenen Tiefenmattquartiers in einem Infoblatt mitgeteilt.
Über die Alte Landstrasse führt auch der Weg der Kinder des Tiefenmattquartiers zu Schulhaus und Kindergarten. Über diese Gemeindestrasse erschlossen ist ausserdem der Zugang zum stark frequentierten Bike-Park. Die Lösung sieht vor, die Richtung Norden zirkulierenden Fahrzeuge im Einbahnverkehr über die Alte Landstrasse zu führen und für die Fussgänger bis auf die Höhe des Bike-Parks einen 2 Meter breiten Fussweg mit Leitelementen vom Verkehr abzutrennen. Auf Wunsch des Gemeinderats wird auf der Höhe des Erliwegs ein Fussgängerstreifen eingerichtet. Für die Besucher des Bike-Parks werden auf dem Areal des Bürgerschopfes provisorische und temporäre Parkplätze geschaffen.
Einbahn auch für Radfahrer
Die Einbahnregelung auf der Alten Landstrasse gilt auch für die Radfahrenden. Für sie wird die kantonale Radroute in Fahrtrichtung Waldenburg im Bereich der eingedolten Vorderen Frenke auf die Helgenweidstrasse geleitet und von dort über den Steinenweg und die Hauptstrasse in den Erliweg. Diese Massnahmen, die nach der Projektgenehmigung durch den Bund realisiert werden und bis Mitte 2022 gelten sollen, haben bei den Bewohnern entlang der Alten Landstrasse grundsätzlich guten Anklang gefunden. Die BLT will ihre Wünsche, eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h sowie den Verkehrsdienst mindestens in den ersten Wochen der neuen Verkehrsregelung einzusetzen, prüfen. Gemeindepräsidentin Andrea Heger sprach von einer «wohlwollenden und tiefgründigen» Abklärung durch die Bauherrin BLT.