Der kleine Klassiker, einfach elektrisch
10.06.2021 AutoMit dem Fiat 500e auf Testfahrt
Optisch elegant, technisch modern, elektrisch und überzeugend: Der Fiat 500e ist ein Kleinwagen, der viel Freude und viel Fahrspass bereitet.
Severin Furter
Die heutige Testfahrt ist etwas Besonderes. Die Fahrt wird mit ...
Mit dem Fiat 500e auf Testfahrt
Optisch elegant, technisch modern, elektrisch und überzeugend: Der Fiat 500e ist ein Kleinwagen, der viel Freude und viel Fahrspass bereitet.
Severin Furter
Die heutige Testfahrt ist etwas Besonderes. Die Fahrt wird mit dem einzigartigen Kennzeichen «BL 1» absolviert, das zuletzt nach einem Diebstahl während fünf Jahren verschwunden war. Erst vor Kurzem wurde es seinem Besitzer Christoph Keigel von der gleichnamigen Garage Keigel in Frenkendorf anonym zugestellt (die «Volksstimme» berichtete).
Aber zugegeben, ein spezielles Kennzeichen ist wohl für die wenigsten ein überzeugendes Argument, um ein neues Auto zu kaufen. Da muss mehr sein als nur ein metallenes Schild mit einer Zahl drauf. Aber eine Zahl bleibt zentral, denn das heutige Testauto wird unmissverständlich durch eine Zahl definiert – und in seiner modernsten Form gar mit einem Buchstaben ergänzt: der Fiat 500e.
Wer kennt ihn nicht, den «Cinquecento»? Bereits in den 1930er-Jahren, noch vor dem Zweiten Weltkrieg, wurden die ersten Modelle des «Cinquecento» aus dem Hause des italienischen Autoherstellers Fiat ausgeliefert. Bis heute hält sich das Modell auf dem Markt und kam bereits vor rund neun Jahren das erste Mal als Elektroversion in den USA auf den Markt – jedoch nur als limitierte Version.
Nun ist der Fiat 500e auch auf dem europäischen Markt erhältlich. Seit dem vergangenen Jahr erscheint der «Cinquecento» in neuem optischen Kleid. Der Wagen wurde komplett neu gestaltet und erscheint optisch elegant, beispielsweise mit edlen Chromstahlleisten. Kurz: ein richtiger Stadtflitzer für die moderne Frau und den trendigen Mann.
Der Fiat 500e wird in vier Varianten angeboten: La Prima, Icon, Passion und Action. Zudem gibt es den Wagen als Cabrio-Version mit Faltdach. Fast schon Cabrio-Feeling gibt es im Testfahrzeug dank des Glasdachs, das im Wageninnern für viel Licht sorgt und damit bereits irgendwie einen Hauch von Freiheit vermittelt.
Der Fiat 500e ist optisch und technisch durchgestylt – innen und aussen. Die Türen lassen sich von innen mittels Knopfdruck bequem elektronisch öffnen, für den Notfall gibt es einen mechanischen Türgriff. Am Lenkrad lassen sich die multimedialen, aber auch die weiteren Systeme wie der Tempomat steuern. Die Rückfahrkamera sorgt für sorgenfreies Einparken. Aufgrund seiner überschaubaren Grösse könnte auf dieses Tool beim «Cinquecento» auch verzichtet werden – aber was man hat, hat man und will man nicht mehr missen.
Am Bildschirm lassen sich per Touchscreen die Navigation und die Heizung respektive Klimaanlage steuern. Ergänzt wird der Touchscreen mit klassischen Knöpfen – ein Mix aus modernster Technologie und klassischen Komponenten. Ein überzeugendes Tool ist zudem die kabellose Ladestation für das Smartphone. Diese ist in der Mittelkonsole unter dem Display eingebaut.
Modus zur Energiegewinnung
Von all den technischen und optischen Komponenten beeindruckt, bin ich voller Erwartungen auf die Testfahrt. Zügig beschleunigt das Auto innerorts auf die erlaubte Maximalgeschwindigkeit, die Geräuschkulisse ist – typisch Elektromotor – sehr gering und angenehm. Einen Schaltknüppel sucht man im Fiat 500e vergebens, der Fahrmodus wird via Knopfdruck festgelegt.
Dabei kann nicht nur Vorwärts, Rückwärts, Neutral und Parken gewählt werden. Während des Fahrens kann zwischen unterschiedlichen Modi gewechselt werden. Im normalen Modus fährt sich das Testfahrzeug wie ein Auto mit Verbrennungsmotor und Schaltautomatik. Anders verhält sich der Fiat 500e im «Range»-Modus. Damit lässt sich das Auto lediglich mit dem Gaspedal steuern. Bei Nichtbetätigung des Pedals bremst das Auto sofort stark und kommt schliesslich zum Stillstand. Dies mit dem einzigen Ziel der Energierückgewinnung. Damit lässt sich die Reichweite einer Batterieladung erweitern. Vom Fahrgefühl her erinnert das sogenannte «One-Pedal-Driving» an eine Fahrt auf dem Autoscooter am Sissacher Herbstmarkt oder an eine Runde auf der Gokart-Bahn.
Zur Energieoptimierung gedacht ist auch der «Sherpa»-Modus. Dieser intelligente Fahrmodus spart Energie, indem Akkuladung, Klimaanlage, Geschwindigkeit und Beschleunigung optimiert werden.
Hersteller-Angaben gehen auf
Die Testfahrt über die Hügel des Oberbaselbiets, aber auch durch den urbanen Stadtverkehr und über die Autobahn vermag vollends zu überzeugen. Dass der Fiat 500e das beste Elektro-Stadtauto Europas sein soll, klingt für den Testfahrer plausibel. Das kleine Auto überzeugt mit Fahrspass, Spritzigkeit, Kompaktheit und modernster Technologie.
Und auch punkto Reichweite scheinen die Hersteller-Angaben aufzugeben. Der Motor mit einer Batterie von 42 kWh verspricht eine Reichweite von rund 320 Kilometern. Auf die Achsen wirken 87 kW oder anders ausgedrückt rund 118 Pferdestärken.
Nur ungern gebe ich das Fahrzeug zurück. Für jemanden, der oftmals alleine oder zu zweit im Auto unterwegs ist – die Platzverhältnisse auf der Rückbank sind eher knapp – würde der Fiat 500e die Anforderungen eines Wunschautos bestens erfüllen. So scheint es auch zu sein. Kaum zurück von der Testfahrt, lässt mich der Garagist wissen, dass dieses Auto schon ab dem folgenden Tag einen neuen Besitzer haben wird. Er wird zweifellos seine Freude daran haben.
Das Testfahrzeug wurde von der Garage Keigel AG in Frenkendorf zur Verfügung gestellt.