BALLVERLIEBT
10.06.2021 SissachMeeresluft
Bald ist es wieder so weit. Die Sommerpause steht vor der Tür. Ja, auch wir Fussballerinnen freuen uns auf unsere lang ersehnte Pause. Manchmal tut es einfach gut, abzuschalten und den Kopf durchzulüften. Meine Teamkolleginnen, von denen die meisten ...
Meeresluft
Bald ist es wieder so weit. Die Sommerpause steht vor der Tür. Ja, auch wir Fussballerinnen freuen uns auf unsere lang ersehnte Pause. Manchmal tut es einfach gut, abzuschalten und den Kopf durchzulüften. Meine Teamkolleginnen, von denen die meisten mehrere Stunden von zu Hause entfernt wohnen, können endlich wieder heimfahren und Zeit mit ihren Familien und Freunden verbringen. In solchen Situationen wird mir wieder bewusst, wie privilegiert ich bin, zu Hause im Baselbiet zu wohnen und gleichzeitig Fussball bei einem Bundesligisten spielen zu können.
Aber nun zurück zum Thema Sommerpause: Wir freuen uns nicht nur sehr auf die freien Tage, sie sind auch für unseren Geist und Körper essenziell und verringern das Verletzungsrisiko enorm. Deshalb tut es gut, mal nichts zu tun und die Seele baumeln zu lassen. Für zehn Tage fahren wir unsere Aktivitäten komplett herunter. Während dieser Zeit werde ich voraussichtlich für ein paar Tage auf meine Lieblingsinsel Ibiza reisen. Allein schon der Moment, wenn ich aus dem Flieger steige und die Meeresluft riechen kann, ist für mich wie Balsam für die Seele. In Ibiza besuche ich dann meine Lieblingsbuchten und tanke so viel Sonne wie nur möglich. So sind meine Energiespeicher schnell wieder aufgefüllt.
Danach beginnt dann auch schon wieder das Ferienprogramm, bestehend aus einem Lauf-, Kraft- und Mobility-Plan. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als die Sommerpause so lange dauerte, dass ich nicht mal mehr wusste, welchen von beiden Fussballschuhen ich am rechten und welchen ich am linken Fuss anziehen musste. Spass beiseite: Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei. Pause tut gut und ist wichtig. Aber zu lange nichts tun eben auch nicht. Je länger man pausiert, umso härter muss in der Vorbereitung trainiert werden, damit die Mannschaft wieder fit für die anstehende Saison ist.
Jetzt könnte man sich denken: Trainingsplan hin oder her, da kann man doch bestimmt auch mal ein, zwei Trainingseinheiten auslassen. Dem ist aber definitiv nicht so. Die Daten unserer Trainingseinheiten werden mit einer App verfolgt und vom Athletiktrainer kontrolliert. Ausserdem zeigt sich sowieso spätestens zum Trainingsstart, wie fleissig man in der Vorbereitung war. Denn bevor überhaupt wieder ein Fuss auf den Rasen gesetzt werden darf, muss man einen Spiessrutenlauf von Fitnesstests durchlaufen. Wurden alle Tests erfolgreich bewältigt, rollt der Ball dann endlich wieder. Und darauf freuen wir uns nach der trainingsfreien Zeit mindestens genauso sehr wie jetzt auf die anstehende Sommerpause.
Die 21-jährige Tyara Buser aus Bubendorf spielte schon von klein auf mit ihrem Bruder im Garten Fussball – und heute beim SC Freiburg in der Bundesliga.