Christian Roth
Otto Schaub wurde schon früh vom «Sammelfieber» angesteckt. Sein Götti aus Liestal schenkte dem kleinen Otto immer wieder Spielzeugautos. Von diesen konnte er sich nicht trennen. Seit dieser Zeit hat er alles, was er erwerben konnte, ...
Christian Roth
Otto Schaub wurde schon früh vom «Sammelfieber» angesteckt. Sein Götti aus Liestal schenkte dem kleinen Otto immer wieder Spielzeugautos. Von diesen konnte er sich nicht trennen. Seit dieser Zeit hat er alles, was er erwerben konnte, «heimgeschleift». Kein Flohmarkt war vor ihm sicher. Sein Herz schlägt für all seine Exponate. Der 71-Jährige fühlt sich für jedes einzelne Stück verantwortlich. Deshalb hat er – vielleicht mit Ausnahme einer Hippie-Schaufensterpuppe – auch keinen Favoriten oder ein Lieblingsstück. Der ehemalige selbstständige Garagist hat in unzähligen Stunden die Autos und Spielsachen restauriert. Ein wahres Lebenswerk.
Persönliche Berufung
Schaubs Sammlung beinhaltet einige Autos, Zapfsäulen und Garageneinrichtungen aus den 1940er- bis 1960er-Jahren. Sorgfältig ausgesuchte Email-Reklameschilder und Thermometer dekorieren die Wände in seinem Museum. Das Hauptaugenmerk gilt aber alten Spielsachen. Ein Eldorado für Kinder, aber auch Erwachsene.
In allen Ecken wimmelt es von Modellautos, Eisenbahnen und Dampfmaschinen. Tretautos, Blech- und Holzspielsachen sind sorgfältig präsentiert. Und ja, die Eisenbahnen sind, wie alle Exponate, funktionstüchtig. Seine Gedanken zu seiner Sammlerei fasst Otto Schaub so zusammen: «Ich habe Ehrfurcht vor Gebrauchsgegenständen. Ich stehe in der Tradition des Bewahrens. Spielzeuge haben oft ein trauriges Schicksal. Viele werden in Unkenntnis ihres Wertes achtlos weggeworfen. Andere werden auf dem Spielplatz vergessen und wieder andere landen im Müll, weil sie unverkäuflich sind.» Wenn Schaub solche Spielsachen findet, reinigt er sie gründlich von Rost und Schmutz. Dann poliert er sie mit Öl und sie erwachen in neuem Glanz zum Leben. «Auch nach über 40 Sammlerjahren fühle ich mich berufen, Spielzeuge vor der Zerstörung zu bewahren.» Otto Schaub ist der festen Überzeugung, dass diese Tätigkeit seine Lebensaufgabe und Berufung ist. Die Tatsache, dass er nicht loslassen kann, beschreibt er mit einer Episode: Seine Schwester fuhr in den 70er-Jahren einen knallgelben Toyota Celica. In diesen Jahren produzierte ein japanischer Hersteller aber nur rote Spielwagen dieses Modells. Als Hommage an seine Schwester restaurierte und bemalte er das Celica-Modell gelb. Doch verschenkt wurde es «noch nicht». Sein Herzblut klebt wie gesagt an jedem einzelnen Stück.
«Otto\'s Museum», Sellmattstrasse 13, Buus, 061 841 17 58 www.ottosmuseum.ch
Das Museum ist von Mai bis September jeweils am zweiten Sonntag im Monat von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Franken. Kinder bis sechs Jahre zahlen nichts.