«Mir fiire gliich» – aber erst 2022
10.06.2021 Bennwil, GesellschaftSander van Riemsdijk
Ein grosses Fest für das 600-Seelen-Dorf Bennwil hätte es am letzten Wochenende im August dieses Jahres werden sollen. Doch daraus wird nichts: Das Dorffest wurde für dieses Jahr soeben abgesagt.
2018 hatte der Gemeinderat die Idee ...
Sander van Riemsdijk
Ein grosses Fest für das 600-Seelen-Dorf Bennwil hätte es am letzten Wochenende im August dieses Jahres werden sollen. Doch daraus wird nichts: Das Dorffest wurde für dieses Jahr soeben abgesagt.
2018 hatte der Gemeinderat die Idee lanciert, im Jahr 2021 ein Dorffest auf die Beine zu stellen. Einen runden Geburtstag konnten die «Bämbeler» zwar nicht vorweisen, aber wen kümmerts? Man soll die Feste feiern, wie sie gerade fallen. Das dachte sich auch Marco Heinimann, seines Zeichens Präsident des Organisationskomitees (OK): «Wir wollten einfach mal wieder ein Dorffest auf die Beine stellen.»
Das Motto lautete dann auch bezeichnenderweise «832 Joor Bämbel – mir fiire gliich!» Die Begeisterung für dieses Fest war im Dorf schnell entfacht. Ein achtköpfiges Organisationskomitee arbeitete einen Fahrplan aus und konnte dabei mit einer breiten Unterstützung aus der Bevölkerung und insbesondere aus den Vereinen rechnen. Ein vernünftiges Budget mit einer Gemeindegarantie wurde erstellt. Ein vielfältiges und attraktives Programm mit vielen Attraktionen und kulinarischen Ständen sollte viele Besuchende aus der ganzen Region anziehen.
Hoffnung bis zuletzt
Alle waren optimistisch gestimmt, dass es trotz der Pandemie doch noch klappen könnte, und setzten auf die Karte Hoffnung. Ein engmaschiges Schutzkonzept, unter anderem mit einem Einbahnsystem auf dem Festgelände und der gezielten Verteilung der Gäste auf viele kleine Beizen, war erarbeitet worden. Das Dorffest sollte so keinesfalls zu einem «Spreading-Event» werden.
Es war allen klar, dass die Durchführung des Festes stark von der Entwicklung der Pandemie und dem Voranschreiten der Impfungen abhängt. Mit dieser Unsicherheit als ständigem Begleiter liefen die Vorbereitungen weiterhin auf Hochtouren. Ein Wettlauf gegen die Zeit.
Der Aufwand wäre zu gross
Als Stichdatum für den definitiven Entscheid über die Durchführung war schon längst der 7. Juni festgelegt worden. Beschlossen wurde am Montag nun, dass das Fest um ein Jahr verschoben wird.
«Besuchende hätten mit ziemlicher Sicherheit ein Impfzertifikat vorweisen müssen. Neben einer Eingangskontrolle müssten auch noch andere einschränkende Vorschriften eingehalten werden», sagt Heinimann. Und stellt klar, dass mit dem damit verbundenen grossen Aufwand und den daraus resultierenden Kosten «dies nicht unseren Vorstellungen von einem offenen, unbeschwerten Fest entspricht». Die Verschiebung sei unausweichlich gewesen, sagt er mit Enttäuschung in der Stimme.
Als Glücksfaktor erwies sich, dass sich kein Sponsor zurückgezogen hat. Auch sämtliche Verträge können für das nächste Jahr übernommen werden. «Die Absage hat so immerhin keine negativen finanziellen Folgen», sagt Heinimann. Er hofft zudem, dass das Dorf die Bewilligung für die Strassensperre auch 2021 vom Kanton erhalten wird. Das Datum für das Fest im kommenden Jahr steht unterdessen fest: Es wird vom 19. bis 21. August stattfinden.