Rettung für die Hinterlassenschaft von Lehrer Ueli Fuchs
Die Schule in Bretzwil verfügt über rund 130 Tierpräparate. Es handelt sich um einheimische Tierarten, darunter Vögel wie Buntspecht und Wanderfalke, aber auch Dachse, Wiesel und Füchse. Jetzt werden die ...
Rettung für die Hinterlassenschaft von Lehrer Ueli Fuchs
Die Schule in Bretzwil verfügt über rund 130 Tierpräparate. Es handelt sich um einheimische Tierarten, darunter Vögel wie Buntspecht und Wanderfalke, aber auch Dachse, Wiesel und Füchse. Jetzt werden die teilweise bis zu 90 Jahre alten Tierpräparate restauriert.
André Frauchiger
Der langjährige Bretzwiler Sekundarschullehrer Ueli Fuchs soll mit seinen Schülerinnen und Schülern im Schulhaus Bretzwil streng, aber gerecht gewesen sein, wie Gemeinderat Beat Müller, zuständig für Bildung und Finanzen der Gemeinde, gegenüber der «Volksstimme» erklärt. Lehrer Fuchs war eine besondere Persönlichkeit, stark eingebettet in das Schulleben der Gemeinde. Pflichtbewusst und willensstark. Und Lehrer Fuchs pflegte eine Leidenschaft: Er sammelte Tierpräparate. Mehr noch: Er präparierte tote Tiere gleich fachmännisch selber. Und er pflegte auch nach seiner Pensionierung noch seine Präparate. Ueli Fuchs ist im vergangenen Jahr verstorben.
Die Gemeinde Bretzwil will die mehr als 130 Tierpräparate – alles einheimische Tiere – weiterhin behalten und pflegen. Als Objekte für den Schulunterricht, aber auch für Anlässe ausserhalb der Schulhausmauern. Lehrer Dominic Walser findet Tierpräparate für den Schulunterricht nach wie vor als geeignet. Denn die Kinder und Jugendlichen haben ein originales Tier vor sich, mit der korrekten Körpergrösse. Dies ermögliche das Wiedererkennen eines Tieres, wenn es in der freien Natur gesehen wird. Tierpräparate seien deshalb pädagogisch viel geeigneter als lediglich Tierzeichnungen oder -bilder.
Grosse Tiervielfalt
Vor diesem Hintergrund hat sich der Gemeinderat von Bretzwil entschlossen, die Tierpräparate restaurieren zu lassen. Die Kosten belaufen sich auf mehr als 8000 Franken. Der Baselbieter Regierungsrat hat entschieden, aus dem Swisslos-Fonds Baselland 4000 Franken an die Restaurierungskosten beizutragen, die Restkosten übernimmt die Gemeinde. Wie Lehrer Dominic Walser sagt, half das bei Tierpräparaten erfahrene Naturhistorische Museum in Basel mit Rat: Es empfahl die Tierpräparatorin Angélique Oberholzer aus Düdingen für das Sanieren der ausgestopften Tiere. Diese hat den Auftrag erhalten und wird die Tierpräparate-Sammlung bis im nächsten Jahr wieder auf Vordermann bringen.
Die Tierpräparate erinnern daran, wie viele wild lebende Tiere es erfreulicherweise im Oberbaselbiet nach wie vor gibt: Der schnelle Wanderfalke, der eindrückliche Buntspecht, die Waldschnepfe, der Dachs, die flinken Mauswiesel, der imposante Jagdfasan, Rehe, Füchse und viele weitere Tiere zeugen von einer beträchtlichen Vielfalt. Es bleibt zu hoffen, dass dies so bleiben wird.
Für Interessierte: Die Tierpräparate sind in der Vitrine im ersten Stock des Bretzwiler Schulhauses zu betrachten.