Wohnraum für 110 Personen geplant

Anstelle der einstigen Tennisplätze entsteht im Gebiet «Bleichi» neuer Wohnraum. Vorgesehen ist ein Mix von 59 Familienwohnungen von unterschiedlicher Grösse.

Otto Graf

In Gelterkinden schiessen die Quartierpläne fast wie die Pilze aus dem Boden. Jüngstes Kind ist der vom Gemeinderat am 26. April beschlossene Quartierplan (QP) «Bleichi». Er umfasst eine Fläche von 4870 Quadratmetern und liegt auf dem vollständig erschlossenen Areal der einstigen Spielplätze des Tennisclubs Gelterkinden.

Das Areal gehört der Tierstein Immobilien AG, Frick, und umfasst zudem einige Flächenanteile weiterer Grundstücke. Die massgebliche Bezugsfläche beträgt 5614 Quadratmeter. Es findet keine Neueinzonung statt. Ebenso wenig ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich. Geplant sind drei U-förmig angeordnete und bis 14,3 Meter hohe Wohnhäuser nach Minergie-P-Standard. Zwei Objekte werden viergeschossig und eines fünfgeschossig ausgebildet.

Ökologischer Quantensprung
Der Innenraum mit allen Hauseingängen ist nach Westen offen und dient als Begegnungs- und Freizeitzone sowie als Spielplatz. Die Fassaden der Baukörper werden etwas versetzt gebaut und wirken deshalb weniger wuchtig. Obwohl das Areal in einer gemischten Wohn- und Gewerbezone liegt, ist eine reine Wohnüberbauung vorgesehen, nämlich 12 Wohnungen mit 2,5 Zimmern, 29 Wohnungen mit 3,5 Zimmern, 16 Wohnungen mit je 4,5 Zimmern sowie vier Einzimmer-Studios. Die Bruttogeschossfläche beträgt 6010 Quadratmeter, was einer Ausnutzungsziffer von 107 Prozent entspricht. Die Voraussetzung ist somit erfüllt, dass mit dem Boden haushälterisch umzugehen ist. Sind einmal alle Wohnungen belegt, dürfte statistisch geschätzt die Bevölkerung von Gelterkinden um etwa 110 Personen ansteigen.

Grossen Wert messen die Planer und Investoren der ökologischen Komponente der Überbauung bei. Hier kommt es zum Quantensprung. Denn die Sandböden der einstigen Tennisplätze konnten beim besten Willen nicht als ökologisch bezeichnet werden. Fast die Hälfte, 47 Prozent, des gesamten QP-Areals wird zu Grün- und Freifläche, wobei nur einheimische und standortgerechte Bäume und Pflanzen zugelassen sind. Und auf 15 Prozent oder auf 843 Quadratmetern, die Uferzone zum Eibach eingerechnet, sind ökologische Ausgleichsmassnahmen vorgesehen.

Verkehrstechnisch ist das Baugebiet über den Bleichiweg sowie eine von der Gemeinde zu übernehmende Privatstrasse erschlossen. Bereits beschlossen hat der Gemeinderat eine direkte Fusswegverbindung über das Areal des ehemaligen Zeughauses und der heutigen Regionalen Musikschule im Zeughaus zur dortigen neuen Postautohaltestelle der Linie 104. Doppelt so weit – rund 400 Meter – entfernt befindet sich die Haltestelle Schwimmbad der Linie 103. Aufgrund der Anzahl Wohnungen sind 59 unterirdische und 18 oberirdische Autoparkplätze sowie 136 Abstellplätze für Zweiräder vorgesehen.

Da der Quartierplan «Bleichi» im vereinfachten Verfahren erarbeitet werden konnte, muss er der Gemeindeversammlung nicht vorgelegt werden. Im öffentlichen Mitwirkungsverfahren im vergangenen Sommer gingen sechs Eingaben ein, die teilweise in das Verfahren einflossen. Ebenso wurden die Ergebnisse der kantonalen Vorprüfung berücksichtigt. Derzeit läuft die 30-tägige öffentliche Planauflage, die noch bis zum 4. Juni dauert.

Die Unterlagen – der Situationsplan, das Reglement und der recht umfangreiche Planungsbericht – können bei der Gemeindeverwaltung und auf der Website der Gemeinde eingesehen werden. Danach gehen die Unterlagen, allenfalls mit nicht erledigten Einsprachen, an den Kanton zur Genehmigung durch den Regierungsrat.

Die «Bleichi» erhält eine neue Identität

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