Lisa Zumbrunn
Der Schweizerische Blasmusikverband (SBV) hat nach langer Zeit ohne Proben in Grossgruppen einen kleinen Hoffnungsschimmer gesehen. Ende Februar versprach der Bundesrat, eine schrittweise Öffnungsstrategie im Kulturbereich zu erarbeiten. Doch die ...
Lisa Zumbrunn
Der Schweizerische Blasmusikverband (SBV) hat nach langer Zeit ohne Proben in Grossgruppen einen kleinen Hoffnungsschimmer gesehen. Ende Februar versprach der Bundesrat, eine schrittweise Öffnungsstrategie im Kulturbereich zu erarbeiten. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Denn nun liegt der Entwurf zu den Voraussetzungen von Aktivitäten im nichtprofessionellen Sing- und Blasmusikbereich vor. Darin wird verlangt: Musikvereine müssten für Proben eine Fläche von mindestens 25 Quadratmetern pro Person garantieren können. Für viele ist das nicht möglich, da sogar eine durchschnittliche Gemeindeturnhalle unter diesen Umständen nicht genügend Fläche für eine Gruppe von 15 Personen bereithält.
Deshalb lud der SBV gestern zu einer Veranstaltung, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Mit von der Partie: Nationalrätin Daniela Schneeberger und Thomas Weber. Der Gesundheitsdirektor, der selbst langjähriges Mitglied des Musikvereins Bubendorf war, plädierte für möglichst baldige Probemöglichkeiten im Plenum – mit umsetzbaren Vorgaben des Bundes. Er betonte: «In der momentanen Situation müssen wir nicht nur die physische Gesundheit betrachten, sondern auch die mentale.» Peter Börlin, Mitglied des SBV, doppelte nach: Durch fehlendes Vereinsleben verlören viele Musikvereine Musizierende, da diese sich einen Einstieg nach langer Probepause nicht mehr zutrauen.
Auch Schneeberger nimmt die prekäre Situation der Musikszene ernst. Sie thematisierte die Jugendlichen, für die gemeinsame Proben und ein Vereinsleben sehr wertvoll seien. Sie versicherte den Anwesenden, die Problematik während der nächsten Session im Nationalrat zu präsentieren. Der Konsens nach der Veranstaltung war klar: Nur umsetzbare Auflagen sichern die Hobbymusik längerfristig.