Doppelmoral
Unsere Bundesbehörde ist besorgt über das Vorgehen des Regimes von Belarus gegen Demonstrationen von Regierungsgegnern und forderte die Regierung des Landes auf diplomatischem Weg auf, friedliche Kundgebungen zuzulassen und auf gewaltsames ...
Doppelmoral
Unsere Bundesbehörde ist besorgt über das Vorgehen des Regimes von Belarus gegen Demonstrationen von Regierungsgegnern und forderte die Regierung des Landes auf diplomatischem Weg auf, friedliche Kundgebungen zuzulassen und auf gewaltsames Eingreifen zu verzichten. Die verhängten Demonstrationsverbote in der Schweiz gegen Corona-Massnahmen und deren Durchsetzung mit Tränengas (friedliche Demonstration von normalen Menschen, nein nicht von Flacherdlern, in Altdorf), verhängt von der Kantonsregierung Uri und von unserer Bundesregierung geduldet/befürwortet, ist vor diesem Hintergrund eine wahre Offenbarung an Scheinheiligkeit und Doppelmoral. Einmal abgesehen von der Verletzung des Neutralitätsgedankens sollte man zuerst vor der eigenen Haustür für Ordnung und die Gewährung der Bürgerrechte sorgen. Die Kantonsregierungen sind verpflichtet und vom Bundesrat dazu anzuhalten, solche Demonstrationen, auch wenn sie für einmal nicht von links kommen, zu bewilligen.
Die Maskenpflicht im Freien dient als Vorwand für das Demonstrationsverbot. Sie bringt keinerlei schützende Wirkung (nachzulesen schon im Mai 2020 zum Beispiel im renommierten «New England journal of medicine»). Wahrscheinlich besitzen unsere «Experten», Bundesbeamten- und Politiker höheres, für Normalsterbliche unerreichbares Wissen. Da kommt mir immer wieder die Stelle im Römerbrief (1,22) in den Sinn: «Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden.» Das Versagen von Behörden und Verantwortungsträgern entspringt immer wieder der (vermeintlichen) menschlichen Weisheit, gepaart mit Überheblichkeit und fehlender Demut. Ausfluss davon sind auch diese Demonstrationsverbote, die der Bequemlichkeit und politischen Ausrichtung der Oberen entsprechen. Bürgerrechte verkommen so zur Makulatur.
Martin Singer, Bretzwil