Ökumenischer Weltgebetstag in der reformierten Kirche

In der Corona-Zeit, in der nur noch wenige per Flugzeug verreisen, ist man froh, wenigstens die Gedanken in die Ferne schweifen zu lassen. Nicht nur eine ökumenische, sondern auch ökologische Reise erlebten alle Besucherinnen und Besucher der diesjährigen Weltgebetstagsfeier in der reformierten Kirche Gelterkinden.

Unter Pandemiebedingungen hatten sich neun Frauen verschiedener Konfessionen unter der Leitung von Anna Müller online für diesen besonderen Gottesdienst vorbereitet, der rund um die Welt gefeiert wird. Eine rot-grün-schwarz-goldene Fahne an der Kanzel und brennende Kerzen in den gleichen Farben auf dem Taufstein verbreiteten eine besondere Stimmung.

Dieses Jahr wurde die Liturgie von den Ni-Vanuatu-Frauen erarbeitet, die im Inselstaat Vanuatu im südpazifischen Ozean leben, einer der 83 tropischen Inseln in der Nähe von Australien. In der nötigen Distanz zueinander und mit Masken versehen, erfuhren die Anwesenden an diesem Abend viel Erstaunliches über dieses ferne, den meisten bis anhin unbekannte Land mit einer Gesamtbevölkerung von rund 300 000 Menschen, deren paradiesisches Land, das zum Pazifischen Feuerring gehört, leider immer wieder von zerstörerischen Zyklonen, Vulkanausbrüchen, Erdbeben und Überschwemmungen heimgesucht wird.

Die Natur, was sie an Früchten und Essbarem hergibt und das Fischen im Meer spielen eine wichtige Rolle für die Einwohner. Armut und Arbeitslosigkeit sowie mangelnde Ausbildungsmöglichkeiten für die Jungen bereiten ihnen jedoch Sorgen. Für die Weltgebetstagsliturgie haben sich Frauen aus vielen verschiedenen Kirchen und Konfessionen zusammengefunden, um ihre Freuden, Sorgen und Anliegen zum Ausdruck zu bringen unter dem Motto: «Auf festen Grund bauen». Damit ist ihr Glaube an Gott gemeint.

Da ja leider nicht gesungen werden durfte, hörte man die Musik und Lieder ab Band, die der technisch versierte Hansueli Müller zwischen den anschaulichen Bild-Projektionen von Land und Menschen seiner Power-Point-Präsentation einspielte.

Als akustische Attraktion entpuppte sich Tobias Gröflin, der mit Perkussions-Rhythmus-Holzinstrumenten Erstaunliches darbot und Südseestimmung verbreitete.

Die Heimkehrenden erhielten statt des sonst üblichen Apéros mit landestypischen Spezialitäten als «Bhaltis» ein Kokosbiskuit in der Form eines Y, das die Anordnung dieser Inseln darstellt und auch auf der Flagge zu sehen ist.

Ursula Handschin, Gelterkinden

Liturgische Reise in die Südsee

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