Leonard Grazioli hält Schweiz auf Siegeskurs
16.03.2021 SportHandball | Nationalmannschaft gewinnt zweimal gegen Finnland
wis. Nachdem sich die Schweizer Handball-Nationalmannschaft der Herren in der Europameisterschafts-Qualifikation am Donnerstag in Finnland keine Blösse gegeben hatte und die Gastgeber mit ...
Handball | Nationalmannschaft gewinnt zweimal gegen Finnland
wis. Nachdem sich die Schweizer Handball-Nationalmannschaft der Herren in der Europameisterschafts-Qualifikation am Donnerstag in Finnland keine Blösse gegeben hatte und die Gastgeber mit 32:19 (15:8) überrollt hatte, tat sie sich beim Rückspiel am Sonntag in Schaffhausen schwer. Die Finnen kamen im Angriff deutlich einfacher zu ihren Toren als noch im Hinspiel, in dem die Schweizer Verteidigung mit einer starken Leistung geglänzt hatte. Vor allem Max Granlund (am Ende 10 Treffer bei 11 Würfen) traf fast nach Belieben. Dass die Schweiz mit 32:20 (18:16) dennoch die Oberhand behielt, war nicht zuletzt ein Verdienst von Starspieler Andy Schmid und Torwart Leonard Grazioli.
Schmid glänzte vorne mit 14 Toren (19 Würfe). Hinten zeigte der 20-jährige Grazioli, der im Hinspiel überzählig gewesen war und für Aurel Bringolf ins Kader rutschte, in der zweiten Halbzeit einige starke Paraden. Der Sissacher konnte 7 von 19 Würfen parieren, nachdem er für Stammgoalie Nikola Portner (4 von 22) eingewechselt worden war – das ergibt eine sehr gute Quote von 37 Prozent. In einer zähen Schlussphase gegen eine im Gegensatz zum Donnerstag stark verbesserten finnischen Mannschaft sorgten Schmids Tore und Graziolis Paraden für die Entscheidung zugunsten der Schweiz.
«Dieses Spiel werde ich nicht so schnell vergessen», sagte Grazioli nach dem Spiel zu SRF. Er sei auf der Bank jeder Zeit bereit gewesen und habe sich bei der Einwechslung vorgenommen: «Das ist jetzt mein Match. Ich entscheide das jetzt. Zum Glück habe ich es geschafft und nicht nur gedacht», sagte der Oberbaselbieter vor der Kamera.
Weitere Siege vonnöten
Das Team von Trainer Michael Suter hat in vier Qualifikationsspielen zwei Siege errungen und liegt auf Rang 3 der Gruppentabelle. In den abschliessenden Spielen gegen Weltmeister Dänemark (3 Siege, 28. April) und Nordmazedonien (3 Siege, 2. Mai) müssen aber weitere Siege her, will sich die Schweiz für die EM qualifizieren. Zur Endrunde in Ungarn und der Slowakei fahren die beiden Erstplatzierten sowie die vier besten Drittplatzierten der acht Gruppen.
Jedoch zählen die Punkte, die gegen den jeweiligen Gruppenletzten geholt wurden, nicht für diese Wertung. Da die Schweiz bisher nur gegen Finnland gewonnen hat, hat sie im Rennen um die besten Drittplatzierten bisher noch keine Zähler vorzuweisen. Damit sind die Schweizer nicht alleine: Nach aktuellem Stand haben sechs von acht Gruppendritten erst gegen den Gruppenletzten gepunktet. Die Schweizer tun gut daran, sich nicht auf die Lotterie der Tordifferenz zu verlassen, die bei Punktegleichstand herangezogen wird, sondern gegen die favorisierten Gegner Zähler einzufahren. Oder wie es Grazioli sagt: «Nordmazedonien auswärts müssen wir gewinnen – und Dänemark am besten auch noch schlagen.»