Der Birs entlang zum Chessiloch
04.03.2021 RatgeberWandertipp | Laufen–Zwingen–«Chessiloch»–Grellingen
Die Wanderung führt von Laufen mehr oder weniger der Birs entlang nach Grellingen. Unterwegs kommen wir beim «Chessiloch» mit seinen Malereien vorbei.
Ueli ...
Wandertipp | Laufen–Zwingen–«Chessiloch»–Grellingen
Die Wanderung führt von Laufen mehr oder weniger der Birs entlang nach Grellingen. Unterwegs kommen wir beim «Chessiloch» mit seinen Malereien vorbei.
Ueli Oberli
Beim Besuch von Laufen lohnt sich ein Blick in die Geschichtsbücher und die bewegte Laufbahn dieses Städtchens: Laufen gehörte vor dem Jahr 1033 für 180 Jahre zu Frankreich respektive zum Königreich Burgund. Im Jahr 999 schenkte der kinderlose König das Gebiet um Laufen dem Basler Bischof. 1295 gründete Peter Reich von Reichenstein das Städtchen. Während des Dreissigjährigen Krieges verwüsteten die protestantischen Schweden das Laufental.
Von 1793 bis 1813 gehörte Laufen zu Frankreich und war Hauptstadt des «Canton de Laufon». 1815 wurde der grösste Teil des ehemaligen Fürstbistums Basel dem Kanton Bern zugesprochen. In der Abstimmung 1989 entschieden sich die Laufener relativ knapp zum Übertritt in den Kanton Basel-Landschaft, 1994 wurde der Beitritt vollzogen.
Auf unserer Wanderung verlassen wir den Bahnhof Laufen nach rechts und wenden uns beim Kreisel wieder nach rechts in die Naustrasse. In der Linkskurve wandern wir geradeaus weiter und unterqueren nach wenigen Metern bei der Unterführung die Bahnstrecke. Wir bleiben nun auf diesem Weg, ohne einmal abzubiegen, bis wir Zwingen erreichen. Auf der Hauptstrasse angekommen wenden wir uns nach links Richtung Bahn, kreuzen die Strasse und biegen vor der Brücke respektive vor der Bahn nach rechts auf den Belagsweg ab.
Als Besitz des Klosters
Zwingen wird erstmals 1194 urkundlich erwähnt, als es von Papst Coelestin III. dem Kloster Beinwil als Besitz zugesichert wurde. Ab 1312 lag es als Lehen bei den Herren von Ramstein, die auch als Erbauer des Schlosses gelten. Das Schloss steht auf zwei Felsbänken, die natürliche Inseln in der Birs bilden. Diese waren vollständig von Wasser umgeben, der eigentliche Schlossbau steht auf der Hauptinsel. Ursprünglich dienten drei Brücken als Verbindung, heute sind es noch zwei. In der Südostecke des Schlossareals steht seit dem Mittelalter die Kapelle St. Oswald. 1359 legten 18 Päpste bei einem Treffen im Papstpalast Avignon fest, jedem Besucher der Oswaldkapelle einen Ablass von 40 Tagen zu gewähren. Ab 1573 war der Judenacker für 100 Jahre die Begräbnisstätte für im Bistum Basel wohnhafte Juden.
Bei der Y-Gabelung nach wenigen Schritten nehmen wir den linken Weg und bei der Gabelung nach etwa 700 Metern wieder den linken Wegast abwärts. Bei der «Festhütte» im Wald biegen wir in der Kurve nach rechts und aufwärts auf den Naturweg ab und bleiben auf dem Weg bis kurz vor das «Chessiloch». Bei der Y-Gabelung mit dem Wegweiser «Steiriselweg» biegen wir auf den schmalen Weg nach links abwärts ein. Beim Brücklein zum Eingang ins Kaltbrunnental überqueren wir nach links das Bächlein und kommen auf diesem Weg zu den Felsmalereien.
60 Erkennungszeichen auf Stein
Die Felsmalereien im «Chessiloch» entstanden während des Ersten Weltkriegs, als die strategisch bedeutende Talenge vom Militär bewacht wurde. Nach und nach entstanden an die 60 Erkennungszeichen, die meist in Wappenform auf die Felsen gemalt wurden. Die Wappenfelsanlage ist heute ein geschütztes Kulturdenkmal des Baselbiets.
Nach der Besichtigung wandern wir auf dem Weg rechts der Bahn weiter und kommen vor der Barriere auf die Hauptstrasse. Hier geht es abwärts, über die Bahn und nach rechts zur Station. Wer will, kann bei den Felsmalereien die Bahn unterqueren und auf diesem Weg bis vor die Haltestelle wandern.
Grellingen kam ums Jahr 1000 durch eine Schenkung der Burgunder in den Besitz des Fürstbischofs Basel, wo es für die nächsten 800 Jahre blieb. Nach dem Einfall der Franzosen 1792 erfolgte ein Jahr später der Anschluss an Frankreich. Am Wiener Kongress 1815 wurde das Fürstbistum Basel aufgeteilt. Das Birseck kam damals zu Basel, das Laufental und der Jura wurden dem Kanton Bern, als Entschädigung für die verlorene Waadt und den Aargau, zugeschlagen.
Wandertipp 84
Karte 1:25 000
Blatt 1067 Arlesheim
Blatt 1087 Passwang
Distanz ca. 9,0 km
Aufstieg ca. 145 m
Abstieg ca. 180 m
Wanderzeit ca. 2¾ h
Anreise mit der S 3 bis Laufen
Rückfahrt ab Zwingen mit der S 3