Bereit für den grossen Sprung
04.03.2021 Eishockey, SportRobin Studer will mit dem EHC Basel in die Swiss League
Die beiden vergangenen Saisons mit dem EHC Basel in der My-Sports-League konnte der Buckter Stürmer Robin Studer wegen der Pandemie nur teilweise absolvieren. In den vergangenen Wochen hat er sich mit Einzeltrainings fit ...
Robin Studer will mit dem EHC Basel in die Swiss League
Die beiden vergangenen Saisons mit dem EHC Basel in der My-Sports-League konnte der Buckter Stürmer Robin Studer wegen der Pandemie nur teilweise absolvieren. In den vergangenen Wochen hat er sich mit Einzeltrainings fit gehalten.
Lukas Müller
Seit fünf Jahren ist beim EHC Basel ein technisch beschlagener, pfeilschneller Stürmer tätig: Robin Studer. Beim Nachwuchsteam U17 avancierte er aufgrund seiner Persönlichkeit, seiner Spielübersicht und seiner technischen Qualitäten zum Captain.
Die ersten Einsätze in der ersten Mannschaft liessen nicht lange auf sich warten. Beim EHC Basel gefällt es dem jungen Mann sehr gut: «Ich fühle mich wohl. Das Umfeld stimmt», sagt er. «Die Trainingsmöglichkeiten sind gut und das Wichtigste von allem: Ich fühle mich in Basel zu Hause.»
Wie die anderen Schweizer Eishockeyvereine wurden auch die Basler von der Pandemie in ihrem Tatendrang gebremst. Die Saison 2019/20 musste kurz vor dem Playoff-Final abgebrochen werden (Gegner wäre Martigny gewesen). Die Enttäuschung im Team war laut Studer riesig: «Wir hatten eine ganze Saison auf diesen Moment hingearbeitet und hätten durch diesen Final eventuell auch den lang ersehnten Aufstieg in die Swiss League realisieren können. Es wäre vieles anders gekommen, wenn man diesen Final hätte in Angriff nehmen können. Bei einem Aufstieg wäre der Spielbetrieb normal weitergegangen», sagt der 18-Jährige. Denn in der Swiss League wurde und wird gespielt. Die Amateure in der My-Sports-League mussten kürzlich ihre zweite Saison in Folge abbrechen. Nur gerade sieben Runden wurden 2020/21 ausgetragen.
Erfreulicherweise konnte das Cup-Spiel gegen den SC Bern (0:4) noch ausgetragen werden. In dieser Begegnung hatte Robin Studer in einer Linie mit Eric Himelfarb und Joschua Schnellmann viele Einsätze. Es war vorgesehen, dass der Oberbaselbieter im weiteren Verlauf der Meisterschaft zu mehr Eiszeit kommen sollte. Doch eben – die Pandemie hat dies verhindert.
Mehrere Highlights
In der Zwischenzeit hat sich Robin Studer mit sportlichen Aktivitäten abseits des Eises fit gehalten. Hin und wieder konnte er bei anderen Vereinen mittrainieren und sich so in Schwung halten. Auch seine Ausbildung konnte er vorantreiben. Zurzeit besucht er die Wirtschaftsmittelschule in Reinach. Das ist die schulische Ausbildung zum Kaufmann, die insgesamt fünf Jahre dauert und auch anderthalb Jahre Praktikum einschliesst. Normalerweise würde diese Ausbildung nur vier Jahre dauern. Da Studer jedoch in die Sportklasse geht, dauert die ganze Geschichte ein Jahr länger.
Angesprochen auf seine bisher schönsten Erlebnisse im Eishockey, muss der junge Mann nicht lange überlegen. «Ein Highlight war sicher das Spiel gegen den SCB. An diesem Tag stand ich Spielern wie Gaetan Haas, Tristan Scherwey oder Eric Blum gegenüber, die ich seit meiner Kindheit verfolge und im Fernseher sehe. Aber auch der Aufstieg mit der U17 in die höchste Schweizer Liga, bei dem ich selber mitwirken durfte, war ein grosser Erfolg, an den ich immer wieder gerne zurückdenke.»
Beim EHC Basel wirken derzeit ein Profi (der Schweiz-Kanadier Eric Himelfarb) und sechs Semiprofis mit – ein möglicher Status für Robin Studer: «Natürlich möchte ich die Karriereleiter im Schweizer Eishockey so weit wie möglich hinaufklettern. Mein Ziel ist es, Profi zu werden. Aber das ist ein sehr hoch gestecktes Ziel und es muss alles perfekt laufen, damit es auch klappt. Deshalb mache ich nebenbei meine Ausbildung», sagt Studer. So habe er eine Alternative. «Man kann ja nicht sein ganzes Leben Leistungssportler sein.»
Der EHC Basel will nach oben
Für die nahe Zukunft hat sich der EHC Basel den Aufstieg in die Swiss League als Ziel gesetzt. Hauptziel von Robin Studer und seinen Baslern ist es, die Stadt wieder auf die Karte im Schweizer Eishockey zu bringen. Und was, wenn das nicht gelingt? Robin Studer wirkt auch in diesem Punkt sehr klar: «Sollten wir den Sprung in die Swiss League schaffen, sehen die Perspektiven in Basel sicher sehr gut aus. Schaffen wir den Sprung nicht, wird es für mich notwendig sein, mich in einem oder zwei Jahren nach Alternativen umzusehen, um mein Ziel weiterverfolgen zu können», ist er überzeugt. Er bleibe sicher noch für die nächste Saison in Basel.«Was dann kommt, schaue ich, wenn es so weit ist. Aktuell bin ich froh, wenn ich wieder meine Leidenschaft ausüben, auf dem Eis trainieren und hoffentlich sobald wie möglich wieder Matches spielen kann.»
Der EHC Basel verfügt über eine grosse Tradition mit kanadischen Eishockeyspielern. Plante, Drouin, Julien, Bergeron, Legwand, Domenichelli, Roy, Wright, Buck, Greentree und viele andere haben schon für die Basler im Einsatz gestanden. Diese Tradition könnte in der Swiss League fortgesetzt werden. «Natürlich ist es immer toll, mit Ausländern in einer Linie zu spielen, da sie oft eine ganz andere Sicht aufs Spiel haben und viel Erfahrung mitbringen», sagt Studer, darauf angesprochen. «Deshalb geniesse ich es auch immer sehr, mit Eric Himelfarb in einer Linie zu spielen, wenn es dazu kommt. Er verfügt über sehr viel Erfahrung und hat für mich als jungen Spieler viele gute Tipps auf Lager. Ich hoffe, ich kann noch viel von ihm lernen.»